DGUV Regel 109-003 - Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen

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Anhang 10a - Auswahl eines geeigneten KSS

Bei der spanenden Bearbeitung entstehen in Abhängigkeit vom eingesetzten Kühlschmierstoff und vom angewendeten Bearbeitungsverfahren folgende Emissionen:

  • Aerosole durch mechanische Beanspruchung des Kühlschmierstoffes (Partikel von 0,5 bis 50 µm Durchmesser),

  • Dämpfe bzw. Feinstaerosole durch thermische Beanspruchung des Kühlschmierstoffes.

(Siehe auch Quelle BGIA Report 09/2006).

Durch die Auswahl emissionsarmer Kühlschmierstoffe kann die Aerosol- und Dampfbildung durch KSS am Arbeitsplatz reduziert werden (Tabelle X). Emissionsarme Kühlschmierstoffe bestehen z.B. aus verdampfungsarmen Kohlenwasserstoffen (Mineralöle oder synthetische Öle) oder synthetischen Estern. Die Wirkung wird verstärkt durch den Zusatz von Antinebeladditiven.

Grundsätzlich wird empfohlen, den KSS mit geringstem Verdampfungsverlust und dem höchsten Flammpunkt bei dem vom Bearbeitungsprozess vorgegebener und nach Möglichkeit hoher Viskosität zu wählen.

Grundsätzlich wird empfohlen, auf Basis der geforderten Viskositätsklasse den KSS mit dem geringsten Verdampfungsverlust und dem höchsten Flammpunkt zu wählen.

Kenndaten von nichtwassermischbaren Kühlschmierstoffen
TendenzViskositätsklasse nach DIN 51519
(ISO 3448:1992)
Viskosität bei 40 C nach DIN 51562Flammpunkt nach ISO 2592
(Verfahren mit offenem Tiegel nach Cleveland)
Verdampfungsverlust bei 250 °C nach DIN 51581-1
(Verfahren nach Noack)
Bearbeitungsverfahren
beispielhaft
abnehmende Brand- und ExplosionsgefahrISO VG 54,14 - 5,06 mm2/s > 120 °C< 85 %Honen, Reiben
Schleifen
Tiefbohren
Drehen, Fräsen
Bohren
Gewindeschneiden
Gewinderollen
Räumen
ISO VG 76,12 - 7,48 mm2/s > 145 °C< 80 %
ISO VG 109 - 11 mm2/s > 155 °C< 60 %
ISO VG 1513,5 - 16,5 mm2/s > 190 °C< 25 %
ISO VG 2219,8 - 24,2 mm2/s > 200 °C< 15 %
ISO VG 3228,8 - 35,2 mm2/s > 210 °C< 13 %
ISO VG 4641,4 - 50,6 mm2/s > 220 °C< 11 %

Quelle: E DIN 31007:2003-10 S. 6

In der Praxis kann der Kühlschmierstoff durch Einschleppungen seine guten tribologischen Eigenschaften verlieren. Daher gilt es, Einschleppungen von Fremdölen und Rückständen wie z.B.

  • Maschinenreinigungs- und Pflegemittel,

  • Reinigungs- und Lösemittel von Werkstücken,

  • Fremdöle etc..