Abschnitt 3 - 3 Unterrichtsmethoden und Rahmenbedingungen im Schwimmunterricht
Das Lehren und Lernen im Schwimmunterricht zeichnet sich durch Besonderheiten aus und unterscheidet sich vom Lehr-Lern-Geschehen in anderen Bewegungsfeldern:
Da ist zum einen die Frage des von der Gruppe genutzten Lernortes. Einigen Schulen steht eine spezielle Lehrschwimmhalle mit einer zudem noch flexibel einstellbaren Wassertiefe zur Verfügung, andere sind auf die Nutzung eines öffentlichen Hallenbades angewiesen und wieder andere sind begrenzt auf normierte oder naturbelassene Freibäder. Einige Bäder verfügen ausschließlich über Wasserflächen, in denen alle Schülerinnen und Schüler mit den Füßen auf dem Beckengrund stehen können. Andere Gruppen nutzen Schwimmbecken, in denen keine Schülerin bzw. kein Schüler, ohne abtauchen zu müssen, stehen kann und wiederum andere Schulen sind in der Situation sowohl flacheres als auch tieferes Wasser jederzeit und unabhängig von der unmittelbaren pädagogischen Notwendigkeit im Schwimmunterricht nutzen zu können.
Als weitere Herausforderung erweist sich die Zusammensetzung der Lerngruppe. Im Schwimmunterricht treffen geübte Vereinsschwimmerinnen und -schwimmer auf vollkommen wasserunerfahrene Mädchen und Jungen. Draufgänger und Selbstbewusste finden sich gemeinsam mit Ängstlichen und Unsicheren in der Schwimmstunde wieder, Schülerinnen und Schüler mit sichtbarem oder unsichtbarem Handicap schwimmen und lernen zusammen mit Mädchen und Jungen ohne derartige Einschränkungen. Diese Heterogenität in einem Bewegungsraum mit erhöhtem Gefahrenpotential, stellt Schwimmlehrkräfte vor die besondere Herausforderung, das vorgegebene curriculare Bildungsziel zu erreichen.
Die effektiv zur Verfügung stehende Lernzeit wird durch spezifische Rahmenbedingungen (z. B. Rechtsverordnungen, die Entfernungen zwischen Schule und Schwimmbad und die dafür benötigten Wegezeiten, verfügbare Wasserfläche) beeinflusst.