Abschnitt 10.2 - 10.2 Gefährdungen
In flüssigen Produkten sind Peroxyessigsäure in 5-20 g, Wasserstoffperoxid in 10-35 g und Essigsäure in 5-30 g pro 100 g Desinfektionswaschmittel enthalten. Für den Waschvorgang werden abhängig von Produkt und erforderlicher Wirksamkeit 1-7 ml Desinfektionswaschmittel auf 1 l Flotte eingesetzt. In pulverförmigen Produkten sind Natriumpercarbonat in 10-60 g und Tetraacetylethylendiamin in < 5 g pro 100 g Desinfektionswaschmittel enthalten. Für den Waschvorgang werden abhängig von Produkt und erforderlicher Wirksamkeit 0,5-8 g Desinfektionswaschmittel auf 1 l Flotte eingesetzt. Während des Waschvorgangs werden folglich 20-170 mg Peroxyessigsäure pro 1 g eingesetztem Desinfektionswaschmittel in situ freigesetzt.
Inhalative und dermale Gefährdung
Eine kurzzeitige inhalative oder dermale Exposition ist beim Befüllen der Waschmittelschublade mit flüssigen oder pulverförmigen Desinfektionswaschmitteln oder beim Konnektieren bzw. Diskonnektieren des Kanisters mit flüssigem Desinfektionswaschmittel an die Waschmaschine gegeben.
Inhalative oder dermale Expositionen sind während der desinfizierenden Reinigung mit gewerblichen Waschmaschinen im Normalbetrieb nahezu ausgeschlossen.
Während des Normalbetriebs und bei sachgemäßer Abluftführung haben die Beschäftigten in der Regel keine Exposition gegenüber dem Desinfektionsmittel. Eine inhalative Exposition während des Waschvorgangs kann sich bei Positionierung der Waschmaschine in unzureichend gelüfteten Räumen (wie Personalumkleiden) durch Emissionen möglicher flüchtiger Desinfektionsmittelinhaltsstoffe aus der Maschine ergeben. Ein großer Teil der Desinfektionswaschmittel ist als ätzend oder reizend eingestuft, somit können entstehende Dämpfe oder Stäube ätzend oder reizend auf die Atemwege wirken. Aufgrund der kurzzeitigen Exposition und der geringen Mengen der Stoffe ist eine inhalative Exposition oberhalb der Grenzwerte nicht zu erwarten. Für Produkte mit Peroxyessigsäure ist ein stechender Geruch nach Essigsäure kennzeichnend. Reizende oder ätzende Wirkungen können auch auftreten, wenn Flüssigkeitsspritzer oder Stäube auf die Haut oder Schleimhäute gelangen. Sie können schwere Augenschäden verursachen.
Bei der thermischen oder chemothermischen Desinfektion treten sehr hohe Temperaturen auf, daher kann es bei Gerätedefekten oder beim Entladen von Waschmaschinen vor Programmablauf zum Hautkontakt mit heißen Materialien oder Dampf kommen, die zu Verbrennungen oder Verbrühungen führen.
Brandgefahr
Produkte mit Peroxiden als Wirkstoffe (z. B. Wasserstoffperoxid oder Peroxyessigsäure) setzen Sauerstoff frei und können somit brandfördernd wirken. Dies ist nicht nur bei Tätigkeiten mit diesen Produkten zu beachten, sondern auch insbesondere bei der innerbetrieblichen Lagerung.
Kennzeichnung der Desinfektionswaschmittel
Die Desinfektionswaschmittel sind üblicherweise mit folgenden Gefahrenpiktogrammen und Gefahrenhinweisen versehen:
In flüssiger Form
GHS02
GHS03
GHS05
GHS07
GHS09
H242 Erwärmung kann Brand verursachen
H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel
H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken
H312 Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden
H318 Verursacht schwere Augenschäden
H319 Verursacht schwere Augenreizung
H332 Gesundheitsschädlich bei Einatmen
H335 Kann die Atemwege reizen
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung
In Pulverform
GHS05
GHS07
H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden
H318 Verursacht schwere Augenschäden
H319 Verursacht schwere Augenreizung
H335 Kann die Atemwege reizen