Anlage 3
Vergleich der Schwimmarten unter Berücksichtigung des Lehrens und Lernens in der Grundschule
Kriterium | Schwimmart Schmetterlingsschwimmen | |||
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Rückenkraulschwimmen | Brustschwimmen | Kraulschwimmen | ||
Bewegungsstruktur (allgemein) | zyklisch, simultan, (Gleichzugbewegung der Arme / Gleichschlagbewegung der Beine) | zyklisch, alternierend (Wechselzugbewegung der Arme / Wechselschlagbewegung der Beine) | zyklisch, simultan (Gleichzugbewegung der Arme / Gleichschlagbewegung der Beine) | zyklisch, alternierend (Wechselzugbewegung der Arme / Wechselschlagbewegung der Beine) |
Schwierigkeitsgrad | Sehr hoch | Sehr gering | hoch | gering |
Gesamtkoordination | komplizierte Gesamtkoordination; fehlende erforderliche Kraft in den Armen bei Kindern; kaum vergleichbare bekannte Bewegungen an Land | auf Grund der alternierenden Ausführungen relativ einfache Teilbewegungen der Arme und Beine sowie deren Gesamtkoordination | sehr komplizierte Teilbewegungen und Gesamtkoordination; keine vergleichbaren bekannten Bewegungen an Land | auf Grund der alternierenden Ausführungen relativ einfache Teilbewegungen der Arme und Beine sowie deren Gesamtkoordination |
Koordination der Atmung mit der Armbewegung | sehr schwierig | sehr einfach | einfach | schwierig |
Körperverhalten im Wasser | horizontale Körperposition; stetig wechselnder Anstellwinkel des Körpers und der Körperteile gegenüber der Wasseroberfläche; kopfgesteuerte Ganzkörperwelle; | Stetige horizontale Körperposition mit gering-förmigem Anstellwinkel gegenüber der Wasseroberfläche | Stetige horizontale Körperposition mit gering-förmigem Anstellwinkel gegenüber der Wasseroberfläche | Stetige horizontale Körperposition mit gering-förmigem Anstellwinkel gegenüber der Wasseroberfläche |
Wirksamkeit der Beinbewegung besitzt entscheidenden Anteil an der Einnahme, Beibehaltung und Änderung der Körperposition und Fortbewegungsrichtung im Wasser | ||||
Vortrieb Kraftwirkungsrichtung | Armzug entgegengesetzt zur Schwimmrichtung Beinbewegung vertikal | Armzug entgegengesetzt zur Schwimmrichtung Beinbewegung vertikal | Armzug und Beinschlag entgegengesetzt zur Schwimmrichtung (hoher Wirkungsgrad!) | Armzug entgegengesetzt zur Schwimmrichtung Beinbewegung vertikal |
Kraft- und Geschwindigkeitsverlauf | intrazyklisch stetig ansteigend | intrazyklisch stetig ansteigend | intrazyklisch stetig ansteigend | intrazyklisch stetig ansteigend |
Antriebspausen | mögliche zeitlich begrenzte Dauer einer Pause nach jeweiligem Zyklus | pausenlos (Wechselzugbewegungen der Arme- bzw. Wechselschlagbewegungen der Beine - jeweils Kraft fordernd | mögliche und eigenständig bestimmbare zeitliche Dauer einer Pause nach jeweiligem Zyklus der Gesamtbewegung - Kraft sparend! | pausenlos (Wechselzugbewegungen der Arme- bzw. Wechselschlagbewegungen der Beine - jeweils Kraft fordernd |
Länge und Verlauf des Abdruckweges der Arme | langer, optimaler und gleichzeitiger Beschleunigungsweg beider angestellten Hände; gleichzeitig stetige vertikale Auf- und Abwärtsschläge beider Beine und mit gestreckten Füßen | jeweils langer, wechselseitiger Beschleunigungsweg der angestellten Hände seitlich am Körper; stetige vertikale Auf- und Abwärtsschläge beider gestreckten Beine mit jeweils gestreckten Füßen | kurzer, gleichzeitiger Beschleunigungsweg beider und wenig angestellter Hände; Gleichzeitiger, langer und horizontaler Abdruckweg beider Beine mit optimal angestellten Füßen (hoher Vortrieb) und abschließender Streckung der Beine und Füße (Gleiten und Raumgewinn ohne weiteren Kraftaufwand) | jeweils langer und optimaler wechselseitiger Beschleunigungsweg der angestellten Hände dicht am und unter dem Körper; stetige vertikale Auf- und Abwärtsschläge beider gestreckten Beine mit jeweils gestreckten Füßen - schnellste Schwimmart |
Auftriebswirkung des Wassers | sich stetig ändernd | gering | sehr hoch | gering |
Orientierungsfähigkeit | sehr geringe Orientierungsmöglichkeit | sehr geringe Orientierungsmöglichkeit | sehr gute Orientierungsmöglichkeit | geringe Orientierungsmöglichkeit |
Körperliche Voraussetzungen (Kraftpotentiale) | geringe Armkraft und kleine Abdruckflächen der Hände; relativ ausgeprägte Beinkraft und größere Abdruckflächen der Füße | |||
Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung relativ gering; Langandauernde Vortriebsorganisation am Beginn des Erlernens nicht möglich | Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung relativ gering; Langandauernde Vortriebsorganisation am Beginn des Erlernens kaum möglich | großer Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung; Langandauernde Vortriebsorganisation und Zurücklegen einer längeren Strecke am Beginn des Erlernens möglich | Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung relativ gering; Langandauernde Vortriebsorganisation am Beginn des Erlernens kaum möglich | |
Bedingungen für das Lehren und Lernen | keine bzw. sehr eingeschränkte Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasser | Möglichkeit der eigenen Kontrolle der Beinbewegung; Mögliche Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasser | mögliche Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasser | keine bzw. sehr eingeschränkte Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasser |
Das vielfältige Erlernen unterschiedlicher Beinbewegungen am Beginn des Schwimmunterrichts kann den Prozess der Könnensentwicklung wesentlich effektivieren, weil dadurch verlässlicher eine vortriebsfördernde Körperposition im Wasser hergestellt, beibehalten oder geändert werden kann. Hieraus leitet sich, insbesondere im Tiefwasser, ein zunehmend sicheres Verhalten ab. Unter Berücksichtigung aller vergleichenden Aspekte der Schwimmarten und hinsichtlich der grundlegenden Zielstellung des Schwimmunterrichts ist es methodisch sinnvoll, das Brustschwimmen als erste Schwimmart komplett zu erlernen. |
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