DGUV Information 202-107 - Schwimmen Lehren und Lernen in der Grundschule Bewegungserlebnisse und Sicherheit am und im Wasser

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Anlage 3

Vergleich der Schwimmarten unter Berücksichtigung des Lehrens und Lernens in der Grundschule

KriteriumSchwimmart
Schmetterlingsschwimmen
RückenkraulschwimmenBrustschwimmenKraulschwimmen
Bewegungsstruktur (allgemein) zyklisch, simultan, (Gleichzugbewegung der Arme / Gleichschlagbewegung der Beine)zyklisch, alternierend (Wechselzugbewegung der Arme / Wechselschlagbewegung der Beine)zyklisch, simultan (Gleichzugbewegung der Arme / Gleichschlagbewegung der Beine)zyklisch, alternierend (Wechselzugbewegung der Arme / Wechselschlagbewegung der Beine)
SchwierigkeitsgradSehr hochSehr geringhochgering
Gesamtkoordinationkomplizierte Gesamtkoordination; fehlende erforderliche Kraft in den Armen bei Kindern; kaum vergleichbare bekannte Bewegungen an Land auf Grund der alternierenden Ausführungen relativ einfache Teilbewegungen der Arme und Beine sowie deren Gesamtkoordinationsehr komplizierte Teilbewegungen und Gesamtkoordination; keine vergleichbaren bekannten Bewegungen an Land auf Grund der alternierenden Ausführungen relativ einfache Teilbewegungen der Arme und Beine sowie deren Gesamtkoordination
Koordination der Atmung mit der Armbewegungsehr schwierigsehr einfacheinfachschwierig
Körperverhalten im Wasserhorizontale Körperposition; stetig wechselnder Anstellwinkel des Körpers und der Körperteile gegenüber der Wasseroberfläche; kopfgesteuerte Ganzkörperwelle;Stetige horizontale Körperposition mit gering-förmigem Anstellwinkel gegenüber der WasseroberflächeStetige horizontale Körperposition mit gering-förmigem Anstellwinkel gegenüber der WasseroberflächeStetige horizontale Körperposition mit gering-förmigem Anstellwinkel gegenüber der Wasseroberfläche
Wirksamkeit der Beinbewegung besitzt entscheidenden Anteil an der Einnahme, Beibehaltung und Änderung der Körperposition und Fortbewegungsrichtung im Wasser
Vortrieb Kraftwirkungsrichtung Armzug entgegengesetzt zur Schwimmrichtung Beinbewegung vertikalArmzug entgegengesetzt zur Schwimmrichtung Beinbewegung vertikalArmzug und Beinschlag entgegengesetzt zur Schwimmrichtung (hoher Wirkungsgrad!) Armzug entgegengesetzt zur Schwimmrichtung Beinbewegung vertikal
Kraft- und Geschwindigkeitsverlaufintrazyklisch stetig ansteigendintrazyklisch stetig ansteigendintrazyklisch stetig ansteigendintrazyklisch stetig ansteigend
Antriebspausenmögliche zeitlich begrenzte Dauer einer Pause nach jeweiligem Zykluspausenlos (Wechselzugbewegungen der Arme- bzw. Wechselschlagbewegungen der Beine - jeweils Kraft fordernd mögliche und eigenständig bestimmbare zeitliche Dauer einer Pause nach jeweiligem Zyklus der Gesamtbewegung - Kraft sparend!pausenlos (Wechselzugbewegungen der Arme- bzw. Wechselschlagbewegungen der Beine - jeweils Kraft fordernd
Länge und Verlauf des Abdruckweges der Armelanger, optimaler und gleichzeitiger Beschleunigungsweg beider angestellten Hände;
gleichzeitig stetige vertikale Auf- und Abwärtsschläge beider Beine und mit gestreckten Füßen
jeweils langer, wechselseitiger Beschleunigungsweg der angestellten Hände seitlich am Körper;
stetige vertikale Auf- und Abwärtsschläge beider gestreckten Beine mit jeweils gestreckten Füßen
kurzer, gleichzeitiger Beschleunigungsweg beider und wenig angestellter Hände;
Gleichzeitiger, langer und horizontaler Abdruckweg beider Beine mit optimal angestellten Füßen (hoher Vortrieb) und abschließender Streckung der Beine und Füße (Gleiten und Raumgewinn ohne weiteren Kraftaufwand)
jeweils langer und optimaler wechselseitiger Beschleunigungsweg der angestellten Hände dicht am und unter dem Körper;
stetige vertikale Auf- und Abwärtsschläge beider gestreckten Beine mit jeweils gestreckten Füßen - schnellste Schwimmart
Auftriebswirkung des Wasserssich stetig änderndgeringsehr hochgering
Orientierungsfähigkeitsehr geringe Orientierungsmöglichkeitsehr geringe Orientierungsmöglichkeitsehr gute Orientierungsmöglichkeitgeringe Orientierungsmöglichkeit
Körperliche Voraussetzungen (Kraftpotentiale)geringe Armkraft und kleine Abdruckflächen der Hände;
relativ ausgeprägte Beinkraft und größere Abdruckflächen der Füße
Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung relativ gering;
Langandauernde Vortriebsorganisation am Beginn des Erlernens nicht möglich
Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung relativ gering;
Langandauernde Vortriebsorganisation am Beginn des Erlernens kaum möglich
großer Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung;
Langandauernde Vortriebsorganisation und Zurücklegen einer längeren Strecke am Beginn des Erlernens möglich
Anteil der Beinbewegung an der Gesamtvortriebsleistung relativ gering;
Langandauernde Vortriebsorganisation am Beginn des Erlernens kaum möglich
Bedingungen für das Lehren und Lernenkeine bzw. sehr eingeschränkte Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im WasserMöglichkeit der eigenen Kontrolle der Beinbewegung;
Mögliche Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasser
mögliche Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasserkeine bzw. sehr eingeschränkte Blickkontakte und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zur Schwimmlehrkraft am Beckenrand während der Bewegungsausführung im Wasser
Das vielfältige Erlernen unterschiedlicher Beinbewegungen am Beginn des Schwimmunterrichts kann den Prozess der Könnensentwicklung wesentlich effektivieren, weil dadurch verlässlicher eine vortriebsfördernde Körperposition im Wasser hergestellt, beibehalten oder geändert werden kann. Hieraus leitet sich, insbesondere im Tiefwasser, ein zunehmend sicheres Verhalten ab. Unter Berücksichtigung aller vergleichenden Aspekte der Schwimmarten und hinsichtlich der grundlegenden Zielstellung des Schwimmunterrichts ist es methodisch sinnvoll, das Brustschwimmen als erste Schwimmart komplett zu erlernen.

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