Abschnitt 5.1 - 5.1 Tageslichtquotient
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Die ASR A3.4 definiert den Begriff "Tageslichtquotient" als das Verhältnis der Beleuchtungsstärke an einem Punkt im Innenraum zur Beleuchtungsstärke im Freien ohne Verbauung bei bedecktem Himmel.
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Der Tageslichtquotient ist ein Maß für die Tageslichtversorgung von Räumen in Gebäuden. Er berücksichtigt nicht nur das natürliche Tageslicht, sondern auch den Einfluss der Verglasung, der Verschmutzung und Versprossung von Fenstern sowie gegebenenfalls einen feststehenden Sonnenschutz.
Der Tageslichtquotient kann durch gleichzeitige Messung der horizontalen Beleuchtungsstärkewerte im Freien und im Innenraum - am Arbeitsplatz - ermittelt werden. Dabei muss die Beleuchtungsstärke im Freien bei gleichmäßig bedecktem Himmel gemessen werden. Der Messpunkt im Freien muss an einer unverbauten Stelle ohne Einfluss von Schatten und reflektierenden Flächen liegen. Die Messung der Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz sollte im Bereich der Sehaufgabe oder an einem anderen relevanten Punkt liegen. Wegen möglicher schneller Änderungen von Wetter und Bewölkung müssen die Messungen im Freien und im Arbeitsraum zeitgleich erfolgen.
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Messbedingungen zur Bestimmung des Tageslichtquotienten
gleichmäßig bedeckter Himmel
gleichzeitige Messungen im Freien und am Arbeitsplatz
Messpunkt im Freien:
keine Verbauung
ohne Einfluss von Schatten und reflektierenden Flächen
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Bei neuen Bauvorhaben oder Umbauten sollte der Tageslichtquotient bereits in der Planungsphase und vor Baubeginn ermittelt werden.
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Abb. 3
Messpunkte zur Bestimmung des Tageslichtquotienten an einem Arbeitsplatz.
Der Tageslichtquotient kann auch vorab vom Fachplaner beispielsweise durch Simulation ermittelt werden. Bei neuen Bauvorhaben oder Umbauten sollte dies bereits in der Planungsphase und vor Baubeginn erfolgen. Das ermöglicht einen rechtzeitigen Überblick hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und der Energiebetrachtung und erspart Ärger, Aufwand und Kosten für eine ungeplante Nachrüstung.