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Abschnitt 4.2 - Bewertung der Gefahrstoffexposition

Aus der Messdatendokumentation der Berufsgenossenschaften (MEGA) wurden die Messergebnisse aller Berufsgenossenschaften, die beim WIG-Schweißen im Zeitraum 1999 bis 2003 ermittelt wurden, herangezogen (siehe Anhang). Die Messergebnisse sind repräsentativ für die Schichtlänge. Sie bestätigen Laboruntersuchungen und zeigen, dass es sich beim WIG-Schweißen um ein raucharmes Schweißverfahren handelt.

4.2.1
Schweißrauch (gemessen als E-Staub)

Alle Schweißrauch-Messergebnisse liegen unter dem Grenzwert für A-Staub von 3 mg/m3. Der 95-%-Wert der MEGA-Auswertung ohne Einschränkungen liegt bei 2,51 mg/m3.

Der 95-%-Wert für das Teilkollektiv "Probenahme im Schweißerschutzschild" liegt bei 2,15 mg/m3.

Bei der Schwerpunktaktion des Regierungspräsidiums Kassel liegt der 95%-Wert mit 1,62 mg/m3, gemessen hinter dem Schweißerschutzschild mit konsequent nachgeführter Erfassung, nochmals niedriger.

In Einzelfällen wurde trotz der Schwierigkeiten der Positionierung das A-Staub-Messsystem eingesetzt.

Alle Messergebnisse liegen unter dem Grenzwert für A-Staub von 3 mg/m3. Der 95-%-Wert liegt bei 0,88 mg/m3. Auf Grund des geringen Datenumfangs wurden diese Daten nicht für die Auswertung verwendet.

4.2.2
Ozon

Für Ozon liegen nur wenige Messergebnisse in der MEGA-Datenbank vor. Es wurden nur diejenigen berücksichtigt, die mit einem direkt anzeigenden Monitor gemessen wurden. Die überwiegende Anzahl der Messergebnisse wurden vor dem Schweißerschutzschild ermittelt. Der 95-%-Wert liegt mit 0,19 mg/m3 unter dem Arbeitsplatzgrenzwert für Ozon.

Die im Rahmen eines EU-Projektes [Examination of the Measurement and Control of Ozone Emissions during Welding and Allied Processes] hinter dem Schweißerschutzschild mit einem Chemilumineszensmonitor gemessenen Ozonkonzentrationen liegen im Bereich von 0,01 mg/m3 bis 0,1 mg/m3.

Die Kurzzeitwerte werden unter den geltenden Bedingungen (15-Minuten-Mittelwert unter 0,2 mg/m3 und Dauer der erhöhten Exposition unter 1 Stunde) eingehalten.

Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Abstand vom Lichtbogen bei konstanten Parametern, z.B. Werkstoff, Schutzgas und Stromstärke, die Ozonkonzentration stark abnimmt.

Siehe BIA-Report 10/96 "Ozon".

4.2.3
Nickeloxid und Chrom(VI)-Verbindungen

Der 95-%-Wert der Nickeloxid-Messungen liegt bei der Auswertung "ohne Einschränkung" bei 0,047 mg/m3. Die Auswertung des Teilkollektives "im Schweißerschutzschirm" ergab einen deutlich niedrigeren 95-%-Wert von 0,023 mg/m3. Dieser Wert liegt damit bei 4,6 % der früheren TRK von 0,5 mg/m3. Von den acht Nickeloxid-Messungen der Schwerpunktaktion des Regierungspräsidiums Kassel lagen fünf Messergebnisse unter der Nachweisgrenze von 0,01 mg/m3 und drei Messergebnisse bei 0,02 mg/m3.

Der 95-%-Wert der Chrom(VI)-Messungen liegt bei der MEGA-Auswertung "ohne Einschränkung" bei 0,008 mg/m3 und bei der Auswertung des Teilkollektives "im Schweißerschutzschirm" bei 0,004 mg/m3 und damit bei 8 % der früheren TRK von 0,05 mg/m3. Die sechs Chrom(VI)-Messergebnisse der Schwerpunktaktion des Regierungspräsidiums Kassel lagen zwischen < 0,0005 mg/m3 und 0,0045 mg/m3.

4.2.4
Zusammenfassung

Für Schweißrauch liegen alle 95-%-Werte unter dem A-Staub-Grenzwert. Für Ozon liegen ebenfalls alle Werte unter dem Arbeitsplatzgrenzwert.

Für Chrom(VI)-Verbindungen und Nickeloxid liegen die Werte aller Kollektive weit unter den früheren TRK-Werten.