DGUV Information 209-008 - Einrichten von Pressen

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Abschnitt 5.1 - 5 Pressenarten, sicherheitsrelevante Komponenten von Pressen der Metallbearbeitung
5.1 Mechanische Pressen

Unter "mechanischen Pressen" werden in den Sicherheitsvorschriften für Pressen Exzenter- und verwandte Pressen (z. B. Kurbel-, Kurbelzieh-, Kniehebelpräge-, Kniehebelziehpressen) sowie Spindelpressen zusammengefasst.

Die Drehbewegung des Schwungrads oder Motors wird durch ein Kurbel- oder Schraubgetriebe in eine geradlinige Stößelbewegung umgewandelt.

In der Variante mechanische Pressen als Servopressen (d. h. mit elektrischem Servoantrieb als Hauptantrieb) gibt es normalerweise keine Schaltkupplung und kein Schwungrad.

In der Praxis anzutreffen sind in Anlagen integrierte mechanische Pressenautomaten oder handbeschickte mechanische "Stand-Alone"-Pressen.

Ein Schwachpunkt von Exzenterpressen mit freiliegendem Exzenter ist der Exzenterzapfen. Damit bei dessen Bruch das Pleuel nicht vornüberkippt, ist ein Pleuelschutz notwendig.

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Abb. 3
Exzenterpresse, Antrieb

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Abb. 4
Reibspindelpresse, Antrieb

Schwachstellen von Reibspindelpressen sind die Spindel und die Mittelscheiben-Bandage.

Bei Spindelbruch (in der Regel dicht unterhalb des Schwungrads) kann das Schwungrad von Reibspindelpressen herausfallen. Daher ist ein Schutzkorb oder eine äquivalente Einrichtung erforderlich.

Beim Bau neuer mechanischer Kalt-Pressen der Metallbearbeitung für den europäischen Markt wird die DIN EN ISO 16092-1 in Verbindung mit der DIN EN ISO 16092-2 angewendet.

Damit sie nicht reißt, bedarf die Mittelscheiben-Bandage sorgfältiger Pflege. Vorhandene Bremshebel-Lüftzylinder müssen korrekt montiert und eingestellt sein.

Die Anwendung von Lichtvorhängen oder Zweihandschaltungen als Schutzeinrichtungen an Reibspindelpressen ist im Allgemeinen schon wegen der langen Nachlaufzeit solcher Maschinen nicht ratsam.

Spätestens, wenn bei der Nachlaufmessung der Stößel nicht vor dem UT zum Stillstand kommt, müssen die zur Prüfung befähigte Person und eine anwesende Einrichtperson erkennen, dass keine offenen Werkzeuge aufgespannt werden dürfen.

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Abb. 5
Hydraulische Presse, Antrieb