Energiesparen, Energiecontrolling, Energiemanagement – mit neuen Ansätzen sollen die steigenden Kosten für Energie im Unternehmen aufgefangen und das Klima geschützt werden. Was dran ist am neuen Zauberwort Energieeffizienz klären wir im ersten Teil unserer Serie »Energieeffizienz in Unternehmen«.
Energieeffizienz ist in aller Munde
»Smart Efficiency« ist das übergreifende Thema der diesjährigen Hannover Messe. Doch um das Zauberwort Effizienz geht es nicht nur in Hannover. Es gab kaum eine Industriemesse in den letzten Jahren, auf der nicht für Materialeffizienz, Ressourceneffizienz oder Energieeffizienz geworben wurde.
Beinahe hätten wir sogar ein Energieeffizienzgesetz bekommen, denn das im November in Kraft getretene Energiedienstleistungsgesetz (EDL-Gesetz) kursierte zunächst unter diesem Arbeitstitel. Das EDL-Gesetz verpflichtet die Energieversorger, ihre Kunden unter anderem über Energieeffizienzmaßnahmen zu informieren. Um mehr Transparenz für den Endkunden im Energiemarkt soll sich eine im Jahr 2009 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingerichtete Bundesstelle für Energieeffizienz kümmern. Kurz: Energieeffizienz ist in aller Munde.
Energieeffizienz ist mehr als Energiesparen
In der Physik gilt zwar der Satz von der Erhaltung der Energie, doch kommt es bei jeder Energienutzung zu Energieverlusten. Auch wenn im physikalischen Sinn keine Energie verschwindet, so steht nach jedem Umwandlungsschritt weniger nutzbare Energie zur Verfügung. Der Rest geht als Wärme und Reibung »verloren«, daher spricht man auch von »Abwärme«.
Effizienz bezeichnet das Verhältnis von Aufwand zu Wirkung (Leistung). Bei der Energieeffizienz soll mit möglichst geringem Einsatz von Energie möglichst viel Leistung erbracht und Energieverluste minimiert werden. Maßnahmen zur Energieeffizienz sind damit nicht das gleiche wie Energiesparen. Und eine einzelne Effizienzmaßnahme ist noch kein Energiemanagement.
Energie-Begriffe am Beispiel erklärt
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Wer im Flur das Licht ausschaltet, spart Energie. Wer statt der Glühbirne eine Energiesparlampe verwendet, nutzt die Energie effizienter (gleiche Helligkeit bei weniger Stromverbrauch). Wer beobachtet, zu welchen Zeiten im Flur wie viel Lichtleistung an welchen Stellen nötig ist, betreibt Energiecontrolling.
Und wer anhand der ermittelten Daten die Energiesparlampe mit Zeitschaltuhr oder Bewegungsmelder koppelt, beginnt mit Energiemanagement. Schon dieses vereinfachte Modell zeigt das Prinzip: Die Kombination von Einzelmaßnahmen senkt den Stromverbrauch ohne Beleuchtungslücke noch weiter als reine Sparaktionen oder technische Effizienzverbesserungen allein.
Im zweiten Teil der Serie »Energieeffizienz in Unternehmen« lesen Sie, welche wirtschaftlichen Argumente für einen optimalen Energieeinsatz in Unternehmen sprechen.
Serie: Energieeffizienz in Unternehmen - alle Teile im Überblick
Dr. Friedhelm Kring
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