Wer nach Feierabend noch zum Diensthandy greift und für den Chef ständig erreichbar ist, schläft schlechter. Trotzdem machen das etwa zwei Drittel aller Angestellten und überprüfen ihre E-Mails oder surfen dienstlich im Internet.
Wer auch nach Feierabend erreichbar ist, schläft schlechter
Die Universität Kassel hat die Auswirkungen von ständiger Erreichbarkeit auf das Wohlbefinden von Beschäftigten unter die Lupe genommen und ist bei der Befragung von bundesweit 138 Angestellten zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Etwa 60 Prozent der Studienteilnehmer arbeiten auch nach Feierabend und haben ihr Diensthandy im aktiven Gebrauch. Im Durchschnitt werden dabei 46 Minuten der abendlichen Freizeit mit dienstlichen Gesprächen, E-Mails oder Internetrecherchen verbracht.
Wer ständig erreichbar ist und abends nicht richtig abschaltet, erholt sich nicht so gut wie jemand, der seinen Feierabend strikt einhält. Trotzdem empfinden nicht alle Angestellten eine ständige Erreichbarkeit als schlimm.
Ein großer Teil der Umfrageteilnehmer findet es in Ordnung, auch nach der offiziellen Arbeitszeit erreichbar zu sein, Gespräche anzunehmen oder E-Mails zu bearbeiten. Lediglich zwölf Prozent der befragten Beschäftigten war damit nicht einverstanden und darüber (mitunter sehr) unzufrieden.
Dabei ist der Anteil derjenigen, die nach Feierabend nicht mehr zum Diensthandy greifen mit zehn Prozent aller Befragten gering. 21 Prozent tun dies hin und wieder, also selten. Wohingegen 20 Prozent manchmal nach Feierabend arbeiten, fast 30 Prozent oft und 14 Prozent immer.
Ständige Erreichbarkeit ist belastend
Ganz spurlos geht das Arbeiten nach Feierabend aber nicht an den Beschäftigten vorbei, selbst, wenn diese eine ständige Erreichbarkeit befürworten. Viele von ihnen empfinden das sogar als belastend und gaben an, vor dem Schlafen gehen nicht gut abschalten zu können. Die Folge: Die Qualität ihres Schlafs verringerte und der Erholungsgrad durch eine gute Nachtruhe verschlechterte sich.
Für die Studie mussten die Teilnehmer ihr berufliches Nutzungsverhalten von Telefon und Internet jeweils morgens vor sowie nachmittags und abends nach der Arbeit in einer Art Tagebuch festhalten. Zusätzlich mussten sie aufschreiben, wie sie sich fühlten.
Quelle/Text: Spiegel online, Redaktion arbeitssicherheit.de
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