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Neue Defibrillatoren (Defis) machen Wiederbelebung noch einfacher

Der plötzliche Herztod betrifft pro Jahr ca. 100.000 Menschen in Deutschland. Alarmierend ist, dass allenfalls 30 % eine sachgerechte Erstversorgung erhalten, so dass unnötigerweise 70 % sterben oder dauernd pflegebedürftig bleiben. Die Prognose der Betroffenen hängt entscheidend davon ab, ob sie in den ersten drei Minuten nach Eintritt des Herzstillstands sachgerechte Hilfe durch Angehörige, Arbeits- oder Sportkollegen oder zufällig anwesende Helfer erhalten. Jede untätig vergangene Minute verschlechtert die Chance, wieder ohne Defizite ein normales Leben zu führen, um 10 %.

Bei plötzlicher Bewusstlosigkeit und Verdacht (!) auf Störung der Atmung sollte 112 angerufen und unverzüglich mit Herzdruckmassage (30 x) und Beatmung (2 x) begonnen werden, bis der Notarzt eintrifft, nur ein Defi-Einsatz kann das häufig zugrunde liegende Kammerflimmern beenden.

Durch nationale und internationale Fachgesellschaften sind die Empfehlungen zur Wiederbelebung sehr einfach gestaltet worden, die Defis sind einfach zu bedienen. Dies hat in Studien und Fallberichten zu positiven Ergebnissen geführt, wenn Laien die Situation erkennen und dann handeln. Immer wieder müssen die vor Ort eintreffenden Rettungskräfte jedoch erkennen, dass Wiederbelebungsmassnahmen unterblieben sind, weil man "nicht wusste, was man tun solle", „Angst hatte, etwas falsch zu machen" oder sich „nicht zuständig" fühlte.

Das PAD 500P unterstützt Ersthelfer bei der richtigen Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen.

 

Einige Defis könnten jetzt helfen, die Bemühungen von Ärzten und Hilfsorganisationen, diese Hemmschwellen abzubauen, zu unterstützen: Sie verfügen durch Analyse der Impedanz über eine zusätzliche Funktion, die dem Reanimierenden ein Feedback gibt, ob Herzdruckmassage oder Beatmung richtig durchgeführt werden. Die eingebaute Stimme, die bei allen für Laien geeigneten Geräten durch die Situation führt („Elektroden anbringen", „mit Wiederbelebung beginnen", „Schock empfohlen") informiert jetzt auch, wenn Druckpunkt, Tiefe oder die Frequenz der Herzdruckmassage verbesserungsbedürftig sind.

Dies könnte dazu beitragen, die Herzdruckmassage, die theoretisch zu Rippenfrakturen und Verletzungen innerer Organe führen kann, sicherer zu machen, andererseits die Effektivität zu steigern, denn nur wenn die vorgebenen Ziele (Druck so stark, dass Brustbein 3 bis 5 cm in Richtung Wirbelsäule geht, Frequenz ca. 100/min, nur kurze Unterbrechungen für Diagnostik und Beatmung) erreicht werden, kann der so aufrecht erhaltene Notkreislauf Hirnschäden vermeiden und die Wiederbelebungsfähigkeit des Herzens erhalten. Da diese neuen Defis kaum teurer sind als die bisher üblichen, sollten sie Eingang in alle Bereiche finden, wo man mit Wiederbelebung durch Laien rechnen muss. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass diese Geräte nicht auch in der Klinik die aufregende Situation „Wiederbelebung" effektiver gestalten könnten.

Quelle: Prof. Dr. Werner Schregel
DFA - Die Freien Anästhesisten GmbH
Heidedyk 44
47802 Krefeld
WSchregel@t-online.de

Fotos: rs-meditec

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