Wie sich beim Arbeiten in der Höhe Abstürze effektiv verhindern lassen, darüber klären ein neues Online-Portal sowie ein neues Merkblatt auf.
Abstürze sind die häufigste Unfallursache auf Baustellen
Häufigste Ursache für Unfälle auf Baustellen sind nicht etwa schwere Maschinen, sondern Abstürze von erhöhten Standorten. Arbeiten auf Dächern und Arbeiten auf Leitern sind besonders unfallträchtig. Viele dieser Absturzunfälle verlaufen tödlich oder mit schwerwiegenden Folgen. Als tückisch gelten Arbeiten auf nicht begehbaren Dachflächen, zum Beispiel bei Wellplatten und Lichtkuppeln. Sie bedürfen besonderer Sicherheitsmaßnahmen.
Der Thüringer Landesbetrieb für Arbeitsschutz und technischen Verbraucherschutz (TLAtV) hat ein neues Merkblatt »Absturzunfälle verhindern« herausgegeben. Das Merkblatt nennt die wichtigsten Sicherheitshinweise zur Vermeidung von schweren oder tödlichen Verletzungen durch Abstürze.
Neues Portal unterstützt bei Gefährdungsbeurteilungen
Ebenfalls dem Thema Prävention von Absturzunfällen widmet sich ein neues Online-Portal der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Besonders nützlich sind die Handlungsschritte zur Gefährdungsbeurteilung, die an konkreten Beispielen erläutert werden. Die Seiten informieren außerdem über die verschiedenen Sicherungssysteme wie Rückhaltesysteme, Arbeitsplatzpositionierungssysteme, Auffangsysteme und Rettungssysteme. Auch die Maßnahmen zur Ersten Hilfe nach einem aufgefangenen Sturz werden vorgestellt.
Für Hersteller und Händler relevant sind die Kapitel zu Baumusterprüfung, Gebrauchsanleitung, Kennzeichnung und betrieblichen Dokumentation. Besonders zu beachten sind die Pflichten zu Information (Kontroll-Anleitungen, Ersatzteillisten) und Ausrüstung (gegebenenfalls Spezialwerkzeug). Sie sollen einer sachkundigen Person eine regelmäßige Überprüfung der Sicherungssysteme ermöglichen.