Präventionskultur: mehr Sicherheit und Gesundheit

Kampagne »kommmitmensch« möchte zu mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz führen.
Foto: DGUV

Beschäftigte wünschen sich mehr Sicherheit und Gesundheit im Betrieb. Die neue Kampagne »kommmitmensch« der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen möchte insbesondere Führungskräfte und Mitarbeiter einbeziehen, um eine bessere Präventionskultur in Unternehmen zu erreichen.

Im Oktober 2017 ist die gemeinsame Präventionskampagne der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sowie ihrem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) gestartet. Ein Anlass dafür ist die Zahl der Arbeitsunfälle. Diese ist in den vergangenen Jahren nicht mehr wesentlich gesunken. »Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, immer näher zu kommen, brauchen wir einen ganzheitlichen Präventionsansatz«, sagt Dr. Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DGUV. Hinzu komme, dass die Art, wie wir arbeiten und leben, sich tiefgreifend gewandelt habe. »Wir müssen deshalb mögliche Risiken in den Blick nehmen, bevor sie in der betrieblichen Praxis ankommen. Der Schlüssel ist eine Unternehmenskultur, in der Sicherheit und Gesundheit bei allen Entscheidungen mitgedacht werden – kurz eine Präventionskultur.«

Guten Beispielen folgen

Vor dem Hintergrund Vision Zero verfolgt die Kampagne einen ganzheitlichen Ansatz. Unternehmen und Bildungseinrichtungen erhalten dabei Unterstützung, eine Präventionskultur mit mehr Sicherheit und Gesundheit zu entwickeln. Die Kampagne ist auf zehn Jahre angelegt. Sie soll mit der Botschaft »kommmitmensch« dazu anregen, guten Beispielen zu folgen.

Eine Umfrage zum Auftakt der Präventionskampagne zeigt: Jeder zweite Beschäftigte sieht hinsichtlich Sicherheit und Gesundheit in seinem Betrieb Verbesserungspotenzial. Die Befragung unter 510 Unternehmern und 994 Beschäftigten beinhaltet Themen wie innerbetriebliche Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur und Führung sowie Sicherheit und Gesundheit. Dass die Situation im Unternehmen überaus positiv sei, gibt lediglich jeder Fünfte an. Die Hälfte der Befragten zeigt sich eher unzufrieden, was Informationen und Angebote zu Sicherheit und Gesundheit betrifft.

Zentrale Handlungsfelder

Sicherheit und Gesundheit sollten als zentrale Werte im Bewusstsein verankert sein. Dabei unterstützt die Kampagne. Die Handlungsfelder für eine gute Präventionskultur gleichen den Schwerpunkten der Umfrage:

  • Führung: Neben einem der Gesundheit förderlichen Führungsstil und einem kooperativem Miteinander geht es insbesondere auch um die Vorbildfunktion von Führungskräften.
  • Kommunikation: Hierzu zählen unter anderem Transparenz, intensiver Austausch sowie direkter Informationsfluss relevanter Informationen.
  • Beteiligung: Darunter ist die Einbindung von Beschäftigten in betriebliche Entscheidungen zu verstehen. Dies wirkt nicht nur motivierend auf Beschäftigte. Unternehmen können so zusätzlich die Expertise ihrer Mitarbeiter nutzen.
  • Fehlerkultur: Wie geht ein Betrieb mit Fehlern und Fehlerfolgen um? Und welche Arbeits- und Lernprozesse leitet der Betrieb aus seinen Fehlern ab? Eine konstruktive Fehlerkultur ist damit gemeint.
  • Betriebsklima: Es bezeichnet die Persönlichkeit eines Unternehmens und beschreibt Eigenschaften sowie Merkmale, die einem Betrieb zugeschrieben werden. Zusammengehörigkeitsgefühl, gemeinsame Werte, Vertrauen und Wertschätzung sind wesentliche Begriffe in diesem Zusammenhang.
  • Sicherheit und Gesundheit: Sie sollten als zentrale Werte im Betrieb gelten. Auf diese Weise wird Sicherheit und Gesundheit im täglichen Tun selbstverständlicher.

Sicherheit und Gesundheit sind ein wertvolles Gut für Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen. Aus diesem Grund soll die Kampagne Führungskräfte und Beschäftigte mit einbeziehen. »Ein Unternehmen, das dafür sorgt, dass seine Beschäftigten keinen körperlichen und psychischen Gefahren ausgesetzt sind, trägt dazu bei, dass sich weniger Unfälle ereignen und Beschäftigte seltener krankheitsbedingt ausfallen«, sagt Eichendorf. Dadurch steige Qualität und Attraktivität der Unternehmen und eine langfristige Mitarbeiterbindung sei möglich.

Stand: Dezember 2017

Quelle/Text: DGUV, kommitmensch.de, BGW; Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

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