Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat das innovative Tool »OiRA« entwickelt, das Kleinst- und Kleinunternehmen bei der Gefährdungsbeurteilung ihrer Arbeitsplätze unterstützen soll.
Der § 5 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) fordert die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, allerdings gibt es keine gesetzlichen Ausführungsvorschriften darüber, wie Betriebe oder Institutionen Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen haben und wie die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung formal zu dokumentieren sind. Eine hinreichende Risikobewertung fehlt häufig in kleinen Unternehmen. Lt. EU-OSHA mangelt es den Unternehmen an ausreichender Fachkompetenz (41 Prozent). Unternehmen sind außerdem der Auffassung, dass Risikobewertungen zu teuer sind oder zu viel Zeit in Anspruch nehmen (38 Prozent).
Mit OiRA (Online interactive Risk Assessment - das interaktive Online-Werkzeug zur Gefährdungsbeurteilung) können Klein- und Kleinstunternehmen einen gründlichen, schrittweisen Gefährdungsbeurteilungsprozess einrichten - von der Identifizierung und Evaluierung von Risiken am Arbeitsplatz über die Entscheidungsfindung für Präventionsmaßnahmen und die Durchführung dieser Maßnahmen bis hin zur Überwachung und Berichterstattung. Diese einfache Web-Anwendung stellt EU-OSHA Interessierten kostenfrei zur Verfügung.
Insgesamt 15 Mitgliedstaaten (nationale Regierungen, Sozialpartner und Forschungsorganisationen) wirken derzeit an dem Projekt mit. Sie entwickeln sektorbezogene Werkzeuge in ihren eigenen Sprachen und führen Pilotprojekte in Klein- und Kleinstunternehmen durch.
Quelle: EU-OSHA/Redaktion arbeitssicherheit.de
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