Bissverletzungen stellen für Beschäftigte in tierärztlichen Praxen ein wesentliches Gesundheitsrisiko dar. Ebenso wirken sich Arbeitsbelastung und körperliche Beanspruchung auf die Gesundheit aus.
Eine Befragung der Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigt: In Bissverletzungen und Stress sehen Tierärzte und Tiermedizinische Fachangestellte die größten Gesundheitsrisiken. Vor allem in Nutztier- und Pferdepraxen bestehen zudem Gefährdungen im Straßenverkehr sowie durch Tritt- und Stoßverletzungen.
Für Bissverletzungen verantwortlich ist oftmals die Abneigung von Tierhaltern gegenüber Fixierungen. Gleiches gilt für die Unberechenbarkeit von Tieren und der Mangel an technischen Schutzvorrichtungen wie zum Beispiel an Zwangsständen in landwirtschaftlichen Betrieben. Zu Stressfaktoren in Tierarztpraxen zählen die Befragten unter anderem Konkurrenz- und Zeitdruck sowie unangemeldetes Erscheinen von Kunden. Darüber hinaus nannten die Befragten Bereitschafts- und Nachtdienst, Mängel in der Arbeitsorganisation sowie im Praxismanagement und in der Kommunikation. Darüber hinaus wirkt sich auf das Stressempfinden aus, wenn zu wenige oder zum Teil ungelernte Kräfte beschäftigt sind. Zudem übertrage sich der Stress des Praxisinhabers auf die Beschäftigten.
Zeitmangel, Zeitdruck und Aufwand sind oftmals für Hemmnisse im Arbeitsschutz verantwortlich. Ängstliche Tiere oder die Ablehnung der Tierhalter hinsichtlich mancher Schutzmaßnahmen führen ebenso dazu, dass Arbeitsschutz nicht korrekt gehandhabt werden kann. Helfen kann eine gute Kommunikation mit Tierhaltern – bei schwierigen Fällen auch vorab. Getrennte Warteräume für Hunde und Katzen sowie die Mischung aus Terminen und offener Sprechstunde könnten die Praxisorganisation aus Sicht der Befragten verbessern. Um das Umsetzen von Arbeitsschutzmaßnahmen zu verbessern, empfehlen die Befragten betriebsinterne Ordner. Dort könnten beispielsweise Schulungsunterlagen abgespeichert und Informationen bei Bedarf nachgelesen werden. Eine weitere Verbesserungsidee seien regelmäßige Unterweisungen sowie eine innerhalb der Praxis dafür verantwortliche Person.
Quelle/Text: BGW, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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