Bei der spanenden Bearbeitung von Werkstücken kommen häufig nicht-wassermischbare Kühlschmierstoffe (KSS) auf Basis von Mineralölen, Polyalphaolefinen (PAO) oder Fettsäureestern zum Einsatz. Nie vergessen werden darf: Diese KSS sind brennbar! Wenn sich im Innenraum einer gekapselten Werkzeugmaschine Öl-Luft-Gemische bilden und z.B. Bohrerfunken oder glühende Späne als Zündquellen wirken, kann es zu einem Maschinenbrand kommen. Durch den Druck im Maschineninnenraum können aus undichten Stellen, Beschickungs- oder Druckentlastungsöffnungen sogar Flammen austreten und auf die Umgebung übergreifen. Sind dort die Ölauffangwannen randvoll und liegen vielleicht noch ölgetränkte Putzlappen herum, ist es zum Brand der Werkhalle, zu Explosionen und Unfällen mit schweren Personen- und Sachschäden nicht mehr weit.
Angesichts dieses Gefahrenpotenzials hat der Fachausschuss Maschinenbau, Fertigungssysteme, Stahlbau der DGUV Informationen zur Gefährdungsbeurteilung sowie zu Maßnahmen gegen Brand und Explosion beim Betrieb von Werkzeugmaschinen mit brennbaren KSS in der neuen BGI 719 (Stand: April 2009) zusammengestellt. Dabei geht es auch um die Auswahl des geeigneten KSS und das Vermeiden von Zündquellen. Checklisten und Muster-Betriebsanweisungen unterstützen die Umsetzung der Schutzkonzepte.
Download
BGI 719: http://www.bg-metall.de/fileadmin/downloads/BGR_BGI/BGI_719.pdf
Weiterführende Informationen
Fachbeitrag: Gefahren durch Kühlschmierstoffe und ihre Vermeidung