Mobbingbetroffene leiden unter den persönlichen Angriffen. Körperliche und psychische Erkrankungen können die Folge sein. Wie lässt sich Mobbing am Arbeitsplatz erkennen? Was können Führungskräfte dagegen unternehmen?
Kommt es zu Mobbing, kann es sich auf den ganzen Betrieb auswirken. Oftmals endet die Situation damit, dass Betroffene den Arbeitsplatz und das Unternehmen verlassen. Ebenso können dauerhafte Krankschreibungen oder Frühverrentungen aufgrund der psychischen Belastung die Folge sein. Wie Mobbing entsteht und was Betriebe dagegen tun können, damit befasst sich die neue Handlungshilfe »Konflikte lösen – Mobbing verhindern« der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).
Konflikte am Arbeitsplatz kommen vor – insbesondere dort, wo Menschen aufeinandertreffen. Allerdings ist unter Mobbing weitaus mehr zu verstehen als eine kleinere Reiberei unter Kollegen. Aus anfänglichen persönlichen Angriffen folgen gezielte Mobbinghandlungen. Ursächlich dafür sind meist ungelöste Konflikte. Der Ursprungskonflikt spielt bei den Mobbingattacken nur noch selten eine Rolle. Diesen gilt es jedoch zu lösen.
Als eindeutige Kennzeichen für Mobbing nennt die Handlungshilfe, wenn eine oder mehrere Personen gegen eine andere Person systematisch vorgehen. Mobbing lässt sich außerdem daran erkennen, wenn regelmäßige Angriffe erfolgen, die mindestens einmal pro Woche und über ein halbes Jahr oder länger andauern. Auch mehr oder weniger versteckte Handlungen sind ein Indikator. Dazu zählen beispielsweise Schikanen, Demütigungen, Intrigen oder Kränkungen. Weitere Kennzeichen sind Beeinträchtigungen des psychischen Befindens und der Gesundheit. Gleiches gilt, wenn kaum oder keine Chancen auf eine zufriedenstellende Lösung für beide Parteien besteht.
Eine Mobbingsituation am Arbeitsplatz löst sich in der Regel nicht von allein. Gefragt sind bei alledem vor allem die Führungskräfte. Sie können erste Kennzeichen wahrnehmen und den Prozess mit konsequentem Konfliktmanagement stoppen. Wichtig ist, dass sie so früh wie möglich eingreifen. Weiter liegt die kontinuierliche Prävention in ihrer Verantwortung – also Konflikte erst gar nicht eskalieren zu lassen.
Quelle/Text: BGW / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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