Eine Studie des BMU, der BAuA und der BASF SE ermittelt die chronischen Wirkungen von Nanomaterialien im Niedrigdosisbereich. Welche Gefahren bestehen am Arbeitsplatz?
Ein gemeinsames Langzeit-Projekt des Bundesumweltministeriums, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und BASF untersucht mögliche Langzeiteffekte von Nanopartikeln in der Lunge. Die Studien zur Sicherheit von Nanomaterialien sind auf vier Jahre ausgelegt und richten sich nach den Prüfvorgaben der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development).
Zahlreiche Recherchen und Auswertungen haben bestätigt, dass die Hinweise auf krebserzeugende Wirkungen von atembaren Stäuben aus Nanomaterialien ernst zu nehmen sind. Allerdings ist es sehr schwierig, Lungenkrebs erzeugende Wirkungen von Arbeitsstoffen mittels Untersuchungen an Menschen nachzuweisen. Dies liegt unter anderem an der langen Zeitspanne, die zwischen dem Beginn der Belastung mit einem Stoff und dem Auftreten der Krebserkrankung liegen kann. Ziel dieser Studie ist es daher herauszufinden, welche Wirkung die unterschiedlichen Nanomaterialen auf lange Sicht haben können.
Generell ist von einem Risiko gesundheitsschädigender Wirkungen insbesondere nach Einatmen von Stäuben oder Rauchen aus ultrafeinen Partikeln bzw. aus Nanomaterialien auszugehen. Allerdings sind nicht alle Nanomaterialien gleich stark wirksam und auch die Menge der Belastung spielt eine Rolle. Deshalb fokussiert sich die Untersuchung auf die Wirkungen von Nanomaterial im Bereich niedriger Belastungen, was für den Arbeitsplatz und die Umwelt eine große Rolle spielt. Auf Basis der ermittelten Ergebnisse sollen das Abschätzen der Risiken und das Ableiten von Grenzwerten möglich sein, sagt Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Aufgaben im Projekt
Das Chemieunternehmen BASF führt bei dem Projekt die BASF die Inhalationsstudien durch. Die Schirmherrschaft und Gesamtkoordination des Projektes liegt beim BMU. Die Detailkoordination und anschließende Bewertung der Ergebnisse übernehmen dann die BAuA, das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als unabhängige Fachbehörden. Ein externer Beraterkreis aus hochrangigen, international renommierten, unabhängigen Wissenschaftlern begleitet die Untersuchungen wissenschaftlich.
Quelle/Text: Bundesministerium für Forschung und Reaktorsicherheit (BMU), arbeitssicherheit.de
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