Ob Fertigungshalle oder Büro: Viele Arbeitsplätze befinden sich in geschlossenen Räumen. Dabei kann sich schlecht Luft auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Beschäftigten auswirken.
Verbrauchte Luft in Arbeitsräumen kann von Schadstoffen oder unangenehmen Gerüchen belastet sein. Dies kann sich negativ auswirken: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizungen der Atemwege können die Folge sein. Ebenso sinkt die Leistungsfähigkeit, gleichzeitig steigt die Fehlerhäufigkeit an. »In der Produktion ist der Umgang mit Schadstoffen durch die Gefahrstoffverordnung und die Arbeitsplatzgrenzwerte umfassend geregelt«, sagt Werner Luüth, Fachgebietsleiter Arbeitssicherheit bei TÜV Rheinland. »Mit einer Gefährdungsbeurteilung sind mögliche Belastungen durch Gefahrstoffe zu identifizieren und es sind geeignete Schutzmaßnahmen umzusetzen. In Büros gilt die Arbeitsstättenverordnung, zudem veröffentlicht das Umweltbundesamt Innenraumrichtwerte. Klagen Mitarbeiter über Beschwerden, muss der Arbeitgeber den Ursachen nachgehen.«
Die Suche nach Auslösern für schlechte Luft kann sich als recht schwierig erweisen. So können in alten Gebäuden Schadstoffe in Böden oder Wänden verbaut sein. Doch auch Neubauten bergen ihre Gefahren. Hier kann sich die Luftbelastung aufgrund von Lösungsmitteln aus Farben, Klebstoffen oder Einrichtungsgegenständen verändern. Zur Ermittlung von Schadstoffquellen sind Raumluftmessungen sowie die Analyse von Materialproben ratsam.
Lüften im Büro ist immer wieder ein Streitpunkt. Manche mögen das offene Fenster, andere fürchten es. »Von Ausnahmen abgesehen, ist die Luft draußen besser als in Gebäuden. Sinnvoll ist daher regelmäßiges Stoßlüften. An viel befahrenen Straßen natürlich am besten zu den Zeiten, zu denen weniger Verkehr herrscht«, so Lüth. Besteht eine hohe Belastung der Außenluft durch Abgase, Feinstaub oder Industriegerüche, stellen technische Lüftungen eine Alternative dar. Es helfen Filter, die Luft zu reinigen. Doch auch bei Lüftungssystemen unterstützen offene Fenster das Wohlbefinden von Beschäftigten.
Quelle/Text: TÜV Rheinland, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
Fit am Arbeitsplatz: Lesen Sie auch »Mehr Bewegung und Frischluft in Pausen« >>