Fachbeitrag  Arbeitssicherheit  

Bewegung im Büroalltag: Sitzen ist für’n Arsch

Bewegung im Büroalltag wird immer wichtiger.
Foto: © Yakobchuk Olena - stock.adobe.com

Wer länger sitzt, ist früher tot! Klingt überzogen, ist aber gar nicht weit hergeholt. Fitnessexpertin Dr. Vivien Suchert erklärt, wie Verantwortliche für Arbeitssicherheit in Betrieben mehr Bewegung in den Büroalltag bringen.

arbeitssicherheit.de: Frau Dr. Suchert, fangen wir mal ganz plakativ an. Sie sagen: »Sitzen ist für’n Arsch«. Warum?

Sitzen kann eine Reihe von Erkrankungen begünstigen und ist damit eines der bedeutendsten gesundheitlichen Risikofaktoren unserer Zeit. Das reicht von Rückenbeschwerden, die wohl jeder mit langem und falschem Sitzen assoziiert, über Diabetes und schlechte Cholesterinwerte bis hin zu einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem erhöhten Sterberisiko.

Warum ist »Sitzen« auch ein wichtiges Thema bei der Arbeitssicherheit? Warum sollten sich Sicherheitsverantwortliche und Arbeitgeber damit befassen?

In unserer heutigen Arbeitswelt nehmen körperlich fordernde Berufe immer mehr ab, während Bürojobs stetig zunehmen. Für viele Büroangestellte ist der Arbeitsplatz Sitzfalle Nummer eins. Auf der Arbeit verbringt man eben einen Großteil des Tages und wenn der bereits im Sitzen stattfindet, ist das keine gute Ausgangslage. Damit erhöht sich nicht nur das individuelle gesundheitliche Risiko, auch für die Unternehmen und die Gesamtgesellschaft sind ungesunde Arbeitnehmer aufgrund erhöhter Fehlzeiten und geringerer Produktivität ein Grund zur Sorge.

Sie sind Referentin auf dem Deutschen Arbeitssicherheitskongress 2020. Geben Sie uns einen kleinen Ausblick: Was können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ihrem Forum mitnehmen?

In erster Linie geht es mir darum, das Bewusstsein für einen überaus verbreiteten, aber bisher leider noch immer zu wenig ernst genommenen gesundheitlichen Risikofaktor, nämlich das Sitzen, zu schärfen. Ich werde der Frage auf den Grund gehen, warum Sitzen eigentlich so viele negative Folgen für unseren Körper haben kann und warum Sport allein meist nicht ausreicht, um diese zu kompensieren. Und dann wird es natürlich auch darum gehen, was jeder Einzelne machen kann, um mehr Bewegung in seinen Alltag zu bringen. Ich gebe aber auch um Anregungen, wie Arbeitgeber und Arbeitssicherheitsverantwortliche bessere Rahmenbedingungen schaffen können, um Arbeitnehmern mehr Möglichkeiten zu geben, ihren Arbeitstag tatsächlich aktiver zu gestalten.

Zu guter Letzt: Was möchten Sie Arbeitssicherheitsverantwortlichen generell für ihre tägliche Arbeit mit auf den Weg geben?

Gerade ein so tief gewohnheitsmäßiges Verhalten wie das Sitzen lässt sich schwer verändern. Daher sind es gerade kleine und ganz konkrete Gewohnheiten, deren Veränderung am Anfang am erfolgversprechendsten sind, ohne die Arbeitnehmer zu überfordern. Sei es beispielsweise, regelmäßig im Büro aufzustehen oder die Mittagspause mit etwas Aktivität zu verbinden. Im Endeffekt zählt tatsächlich jeder Schritt.

Frau Dr. Suchert, vielen Dank für das interessante Gespräch!

Quelle/Text: arbeitssicherheit.de, DASK 2020

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