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Ambulante Pflege: Arbeitsanforderungen und Belastungen

Für mobile Pflegekräfte bedeutet der Beruf Schichtarbeit und hohe Anforderungen an zeitlicher Flexibilität.
Foto: © Robert Kneschke - stock.adobe.com

Viele Pflegebedürftige werden durch einen ambulanten Pflege- oder Betreuungsdienst zu Hause versorgt. Für mobile Pflegekräfte bedeutet der Beruf Schichtarbeit und hohe Anforderungen an zeitlicher Flexibilität.

Laut Daten des Statistischen Bundesamts erhalten knapp eine Million pflegebedürftige Menschen durch oder gemeinsam mit einem ambulanten Pflege- und Betreuungsdienst eine Versorgung zu Hause. Angestellte der mobilen Pflege legen dabei täglich rund 40 Kilometer mit dem Pkw zurück. In dem Beruf ist vor allem auch zeitliche Flexibilität gefragt. Durchschnittlich viermal pro Monat werden ambulante Pflegekräfte während ihrer Freizeit von ihrem Arbeitgeber kontaktiert. Bei Führungskräften ist dies sogar noch häufiger: Sie werden fast siebenmal pro Monat in der Freizeit von ihrer Arbeitsstelle angesprochen.

Diese Zahlen liefert eine bundesweite Online-Befragung ambulant Pflegender; die Ergebnisse hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im dem Faktenblatt »Ambulante Pflege in Deutschland: Mobil und flexibel« veröffentlicht. An den Ergebnissen zeigt sich, dass die Arbeit in der ambulanten Pflege geprägt wird durch atypische Arbeitszeiten wie Schicht- und Wochenendarbeit sowie hohe zeitliche Flexibilitätsanforderungen. So geben 62 Prozent der Befragten an, dass sie im Schichtdienst tätig sind. Bei Leitungsfunktionen liegt der Wert deutlich niedriger. Hier sind es nur 31 Prozent. Am häufigsten kommt es zu Schichtwechseln zwischen Früh- und Spätschicht. Elf Prozent der ambulanten Pflegekräfte und 14 Prozent der Führungskräfte berichten, dass Dienstplanänderungen aufgrund unvorhergesehener Ereignisse »immer« vorkommen. Dafür sind unter anderem Krankheitsausfälle verantwortlich. Außerdem geben 44 Prozent der direkt Pflegenden und 43 Prozent der Leitungskräfte an, »oft« von Dienstplanveränderungen betroffen zu sein.

Pflegekräfte sind generell häufiger von Schichtdiensten, geteilten Diensten und Dienstplanänderungen betroffen als ihre Vorgesetzten. Allerdings werden Führungskräfte häufiger in ihrer Freizeit kontaktiert als direkt Pflegende. Um Entlastung zu bringen, berichtet die BAuA, helfen Verlässlichkeit bei Dienstplänen, ausreichende Erholungsphasen, Ersatzruhetage für Wochenend- oder Feiertagsarbeit, ein vorwärtsrotierendes Schichtsystem und Stellvertreterregelungen.

Quelle/Text: BAuA / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

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