DGUV Regel 113-604 - Branche Betonindustrie Teil 3: Betrieb von Betonpumpen und Fahrmischern

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Abschnitt 3.3 - 3.3 Autobetonpumpen

3.3.1 Vorbereiten der Betonpumpe für den Betrieb

Wird der Einsatz und der Betrieb einer Betonpumpe auf der Baustelle angefordert, ergeben sich bereits am Standort der Betonpumpe Vorbereitungsarbeiten. Diese sind auf die Technik des Fahrzeuges, die Eignung des Fahrerpersonals, die erforderliche Fahrgenehmigung und die zu erwartende Situation im öffentlichen Straßenverkehr sowie die auf der Baustelle zu erwartenden Bedingungen zurückzuführen.

Fahrzeuge mit Mängeln, die die Verkehrssicherheit und die Sicherheit des Fahrpersonals beeinträchtigen, bringen zusätzliche Gefährdungen und dürfen nicht benutzt werden.

g_bu_1571_as_1.jpgRechtliche Grundlagen
  • Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)

  • DGUV Vorschrift 70 bzw. 71 "Fahrzeuge"

g_bu_1571_as_85.jpgWeitere Informationen
  • DGUV Grundsatz 314-002 "Kontrolle von Fahrzeugen durch Fahrpersonal"

  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma der Fahrzeuge und Aufbauten

  • Checklisten im Anhang für die Fahrzeugkontrolle

  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

  • Leitmerkmalmethode der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

g_bu_1571_as_44.jpgGefährdungen
  • Abstürzen beim Besteigen der Fahrzeugaufbauten, z. B.

    • zwecks Kontrolle der Ausrüstung,

    • im Zuge der Anpassung der Ausrüstung an die Anforderungen der Baustelle,

    • zum Befestigen der erforderlichen Gegenstände, die während der Fahrt im öffentlichen Verkehr herunterfallen könnten, z. B. der Ausrüstungsgegenstände, Schläuche.

  • Abrutschen von der Autobetonpumpe wegen Glätte, z. B. durch Eis, Schnee, Trennmittel.

  • Angefahren werden, z. B. vom Gabelstapler beim Nachrüsten.

  • Quetschgefahr beim Laden zusätzlicher Ausrüstungsgegenstände z. B. durch Gabelstapler, Werkzeug- und Ausrüstungscontainer.

  • Belastung des Muskel-Skelett-Systems durch Heben und Tragen schwerer Ausrüstungsgegenstände, z. B. unhandlicher Schläuche.

  • Verbrühungen, insbesondere im Winter, z. B. durch heißes Wasser (ca. 80 ° C) beim Befüllen der Wassertanks.

  • Witterungsbedingte Gefährdungen, z. B.

    • Unterkühlung im Winter,

    • Überhitzung im Sommer,

    • Schädigung durch UV-Strahlen.

  • Stress, Zeitmangel, Arbeitsüberlastung.

Diese Gefährdungen können Sie durch folgende Maßnahmen reduzieren:

g_bu_1571_as_34.jpgMaßnahmen
  • Sorgen Sie dafür, dass bei Beschaffung der Fahrzeuge, insbesondere bei gebrauchten Betonpumpen, z. B.

    • sichere Aufstiege, regelgerechte Trittstufen und -holme,

    • Geländer auf der Betonpumpe,

    • Scheinwerfer für nächtliche und jahreszeitbedingte Arbeiten bei Dunkelheit,

    • am Fahrzeug angebauter Hochdruckreiniger,

    • automatische Schmieranlage, um manuelle Tätigkeiten zu minimieren und

    • sichere Aufnahmereinrichtungen, z. B. für Förderschläuche und Werkzeuge,

    vorhanden sind.

  • Sorgen Sie für die Verwendung von Hebehilfen bei Gewichten von mehr als 15 bzw. 25 kg und vermeiden Sie das regelmäßige Heben und Tragen von schweren Lasten (Beurteilung z. B. nach der Leitmerkmalmethode).

  • Unterweisen Sie Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten, dass bei den Arbeiten vor Antritt der Fahrt folgende Maßnahmen zu Vermeidung von zusätzlichen Gefährdungen - auch beim Betonieren auf der Baustelle - zu berücksichtigen sind (siehe auch Prüfliste für Betonpumpen im Anhang):

    • Das Auffüllen des Wassertanks am Fahrzeug ist mit üblichen Leitungsdrücken der öffentlichen Wasserversorgung durchzuführen.

    • Alle Schläuche und Leitungen, die für die Betonage notwendig sind, sind auf Dichtheit und Scheuerstellen zu überprüfen.

    • Die Flüssigkeitsstände, z. B. Motorenöl, Treibstoffe, Kühlflüssigkeiten, Hydrauliköle, Scheibenwischwasser, sind zu prüfen.

    • Das Drehwerk, der Verteilermast und die Trichterabdeckung sind auf einwandfreie Funktion gemäß den Herstellerangaben zu überprüfen.

    • Die Not-Halt-Vorrichtung ist regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.

  • Stellen Sie durch technische und arbeitsorganisatorische Maßnahmen eine Verringerung der physischen und psychischen Belastungen sicher (z. B. ausreichende Mitarbeiterzahl, Hebehilfen, ausreichende Beleuchtung, Schulung, Übersetzungshilfen).

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Abb. 24
Arbeitspodest und Absturzsicherung an der Betonpumpe

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Abb. 25
Aufstieg und Arbeitspodest für die Reinigung des Einlauftrichters

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Abb. 26
Abfahrtskontrolle der Fahrmischerbetonpumpe durch den Fahrer

3.3.2 Fahren mit Autobetonpumpen im öffentlichen Verkehr

Das Fahren einer Autobetonpumpe im öffentlichen Verkehr erfordert infolge der besonderen Fahrzeugabmessungen viel Erfahrung und Umsicht. Neben der Stresssituation aufgrund des Verkehrsaufkommens bedeuten Größe, Masse, Fahrverhalten und Unübersichtlichkeit des Fahrzeuges für das Fahrpersonal besondere Herausforderungen mit hohen Gefährdungen. Es ist empfehlenswert, hierfür technische Hilfsmittel und Assistenzsysteme vorzusehen.

Insbesondere beim Rangieren sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Z. B. stellen das Rückwärtsfahren und das Zurücksetzen gefährliche Verkehrsvorgänge dar, die nach Möglichkeit zu vermeiden sind.

g_bu_1571_as_1.jpgRechtliche Grundlagen
  • Arbeitszeitgesetz

  • Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)

  • DGUV Vorschrift 70 bzw. 71 "Fahrzeuge"

  • Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR A5.2 "Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr - Straßenbaustellen"

g_bu_1571_as_85.jpgWeitere Informationen
  • DGUV Information 212-016 "Warnkleidung"

  • Betriebsanleitung des Herstellers für Betonpumpen

  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

  • Richtlinie zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95)

  • DIN 33409 "Sicherheitsgerechte Arbeitsorganisation; Handzeichen zum Einweisen", Ausgabedatum 1983-04

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Abb. 27
Betonpumpe im Straßenverkehr

g_bu_1571_as_44.jpgGefährdungen
  • Kippgefahr infolge des hohen Schwerpunktes des Fahrzeuges.

  • Fahrfehler wegen des speziellen Fahrverhaltens aufgrund des hohen Eigengewichts des Fahrzeuges.

  • Erfasst werden durch andere Fahrzeuge während der Teilnahme am Straßenverkehr und beim Halten und Aussteigen aus dem Fahrzeug.

  • Beim Abbiegen, Rückwärtsfahren und Rangieren im öffentlichen Straßenverkehr können Personen oder Gegenstände von den Autobetonpumpen überrollt oder gequetscht werden.

  • Konzentrationsprobleme infolge von Überarbeitung oder Übermüdung.

  • Psychische Fehlbelastungen, z. B. durch

    • Überforderung und in der Folge Stress wegen unkalkulierbarer Ereignisse, z. B. Reifenplatzer und verlorengegangener Ausrüstungsgegenstände,

    • Zeitdruck,

    • Informationsflut, z. B. durch Telefon, Funk, Navigation, Verkehr.

  • Kollisionen und Fahrzeugbeschädigungen an zu engen oder zu niedrigen Durchfahrten, z. B.

    • aufgrund von Nichterkennen von widrigen Verkehrssituationen,

    • bei schlechten Sichtverhältnissen,

    • durch gesundheitliche Beeinträchtigungen des Fahrpersonals.

  • Ablenkung durch Telefon, Navigation, Essen, Trinken.

Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:

g_bu_1571_as_34.jpgMaßnahmen

Technische Maßnahmen

  • Achten Sie darauf, dass die Betonpumpen bei der Anschaffung dem Stand der Technik entsprechen, z. B.:

    • Ausrüstung mit Fahrerassistenzsystemen, z. B. Abbiegeassistent, Abstandsregeltempomat, Rückfahrassistenzsystem, Kamera-Monitor-Systemen, Klimaanlage

    • Ladungssicherungsmöglichkeiten z. B. für Kleinteile, Schläuche und Zusatzmittelbehälter

Organisatorische Maßnahmen

  • Setzen Sie nur unterwiesene Personen ein, die zuverlässig sowie körperlich und geistig geeignet sind und beauftragen Sie diese schriftlich.

  • Unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal von Autobetonpumpen über die richtigen Verhaltensweisen beim Führen und Anhalten des Fahrzeuges wie folgt:

    • Dimension des Fahrzeuges und der dazugehörigen Aufbauten, z. B. Höhe, Breite, permanent maximaler Beladungszustand sind zu beachten.

    • Bei allen Anhalte-, Aussteige- und Absteigevorgängen aus und von dem Fahrzeug sind alle Hilfseinrichtungen zu benutzen, um selbst nicht erfasst zu werden, z. B. Rundumsicht, Rückspiegel, Assistenzsysteme, Einweiserin oder Einweiser, Kameras.

  • Führen Sie mindestens zwei Mal im Jahr Führerscheinkontrollen beim Fahrpersonal durch.

  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Fahrpersonal, dass es Ihnen die gesundheitliche Eignung für das Führen der Fahrzeuge nachweist.

  • Planen Sie so, dass das Fahrpersonal die festgelegten Touren in angemessener Zeit erledigen kann. Berücksichtigen Sie dabei z. B. die Verkehrslage, die Beschaffenheit und Zugänglichkeit der Fahrwege sowie Witterung und Jahreszeit.

  • Achten Sie bei der Tourenplanung darauf, dass Ihre Beschäftigten die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes einhalten können.

  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe für die Baustelle der Kategorie S3 mit Umknickschutz, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz und Warnweste zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.

  • Sollte ein Rückwärtsfahren notwendig sein, unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal über folgende Sicherheitsmaßnahmen:

    • Alle vom Rückwärtsfahren betroffenen Personen sind darüber in Kenntnis zu setzen.

    • Beim Rückwärtsfahren darf Schrittgeschwindigkeit nicht überschritten werden.

    • Ausreichende Abstände zu allen Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmern und Objekten sind einzuhalten. Der seitliche Abstand von 0,5 Meter rund um die Autobetonpumpe ist nicht zu unterschreiten.

    • Die zur Einweisung notwendige Zeichengebung des Einweisers bzw. der Einweiserin ist im Vorfeld abzusprechen und festzulegen.

    • Während des Rückwärtsfahrens muss immer Blickkontakt zwischen Fahrer bzw. Fahrerin und Einweiser bzw. Einweiserin bestehen.

    • Warnsignale (akustisch und visuell) sind zu vereinbaren.

    • Nutzung der vorhandenen Fahrerassistenzsysteme.

  • Weisen Sie darauf hin, dass

    • beim Pumpbetrieb im öffentlichen Verkehr die genehmigten und zugewiesenen, sicheren Verkehrswege und Stellplätze benutzt werden.

    • die für den Pumpbetrieb notwendigen Abstände zum fließenden Verkehr einzuhalten sind.

Persönliche Maßnahmen

Als Betonpumpenmaschinistin oder Betonpumpenmaschinist

  • passen Sie die Geschwindigkeit des Fahrzeuges den Strecken- und Sichtverhältnissen an,

  • tragen Sie Ihre persönliche Schutzausrüstung, wenn es vorgeschrieben ist,

  • tragen Sie beim Fahren der Betonpumpe den Fuß fest umschließendes Schuhwerk und auf der Baustelle geeignete Sicherheitsschuhe der Kategorie S3.

g_bu_1571_as_5.jpgBeste Praxis
Assistenzsysteme und Kameras sind technische Hilfsmittel, die das Fahrpersonal über alle Aktivitäten rund um das Fahrzeug informieren. Das sog. "360°-BirdView" Kamerasystem bietet dem Fahrpersonal der Autobetonpumpe eine hervorragende Hilfestellung für die Rundumsicht beim Rangieren, Rückwärtsfahren und Positionieren des Fahrzeuges.

Jedoch ist z. B. durch starre Blickwinkel nicht immer eine ausreichende Überwachung bzw. Einsehbarkeit des Gefahrenbereiches möglich, eine Gefährdung von Personen kann dadurch nicht ausgeschlossen werden. Ist eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmer nicht auszuschließen, müssen Sie dafür sorgen, dass das Fahrpersonal eingewiesen wird.
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Abb. 28
Display in der Fahrerkabine für Abbiegeassistenz und "BirdView"-Kamerasystem

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Abb. 29
Frontkamera am Fahrzeug

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Abb. 30
Seitenkamera an der Betonpumpe

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Abb. 31
Seitenkamera an der Betonpumpe

3.3.3 Verfahren, Auf- und Abbau der Betonpumpe auf der Baustelle

Nachdem die Betonpumpe die Baustelle erreicht hat und dort aufgebaut wird, liegt die Verantwortung über diese bei der Betonpumpenmaschinistin oder dem Betonpumpenmaschinisten. Standort und Befahrbarkeit der Baustelle liegt in der Verantwortung der Bauleitung vor Ort. Die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist sind verpflichtet, die Bauleitung über die besonderen Gefährdungen, die von der Betonpumpe ausgehen, zu unterrichten.

Insbesondere beim Rangieren sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Zum Beispiel stellen das Rückwärtsfahren und das Zurücksetzen gefährliche Verkehrsvorgänge dar, die nach Möglichkeit zu vermeiden sind.

g_bu_1571_as_1.jpgRechtliche Grundlagen
  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Baustellenverordnung (BaustellV)

  • Betriebssicherheitsverordnung

  • DGUV Vorschrift 3 bzw. 4 "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel"

  • DGUV Vorschrift 38 "Bauarbeiten"

  • DGUV Vorschrift 70 bzw. 71 "Fahrzeuge"

  • Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A5.2 "Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr - Straßenbaustellen"

  • Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 2111 Teil 1 "Mechanische Gefährdungen - Maßnahmen zum Schutz vor Gefährdungen beim Verwenden von mobilen Arbeitsmitteln"

g_bu_1571_as_85.jpgWeitere Informationen
  • DGUV Information 203-001 "Sicherheit bei Arbeiten an elektrischen Anlagen"

  • Bausteine der BG Bau A007, A008, A067

  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan)

  • Richtlinie zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95)

  • DIN 33409 "Sicherheitsgerechte Arbeitsorganisation; Handzeichen zum Einweisen", Ausgabedatum 1983-04

  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma

  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

  • Sicherheitscheckliste "Betonpumpen auf der Baustelle" des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB)

g_bu_1571_as_44.jpgGefährdungen

Verfahren der Betonpumpe auf der Baustelle

  • Umkippen oder Wegrutschen auf Verkehrswegen wegen nicht ausreichender Tragfähigkeit.

  • Anstoßen an oder Überfahren von Personen oder Gegenständen bei Rangierfahrten, z. B. Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, Lagermaterial, bauliche Einrichtungen.

  • Gefährdung des öffentlichen Verkehrs durch Standplatz im öffentlichen Verkehrsraum während des Entladens.

  • Erfasst werden durch den fließenden Verkehr durch Standplatz im öffentlichen Verkehrsraum während des Pumpvorganges.

Auf- und Abbau der Betonpumpe auf der Baustelle

  • Kollision mit anderen Arbeitsmitteln, z. B. Turmdrehkranen.

  • Spannungsüberschlag infolge Annäherung an elektrische Freileitungen.

  • Verlust der Standsicherheit der Betonpumpe, z. B. durch

    • nicht genügend ausgeschwenkter Abstützungen,

    • nicht tragfähigen Untergrundes am Aufstellort der Betonpumpe, insbesondere an Baugruben und Gräben.

  • Anstoßen oder Quetschen von Personen durch Maschinenteile, z. B. Abstützungen.

  • Getroffen werden von Restbeton beim Abbau der Pumpe.

  • Heben und Tragen von schweren Lasten, z. B. Schläuche, Kupplungen.

  • Lärmbelastung und Splitterflug beim Öffnen und Schließen der Kupplungen mit Handwerkzeugen, z. B. Hammer, Fäustel.

Diese Gefährdungen können Sie durch folgende Maßnahmen reduzieren:

g_bu_1571_as_34.jpgMaßnahmen
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe für die Baustelle der Kategorie S3 mit Umknickschutz, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz und Warnkleidung zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.

Verfahren der Betonpumpe auf der Baustelle

Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten darauf hin, dass diese mit der Bauleitung auf folgende Maßnahmen für den sicheren Einsatz der Pumpe zu achten haben:

  • Die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist hat sich beim Eintreffen auf der Baustelle immer bei der zuständigen Bauleitung anzumelden und über alle Gefährdungen und Gefahren zu informieren.

  • Die Fahrwege müssen insbesondere im Hinblick auf die Last und die Achslast einer Betonpumpe ausreichend tragfähig sein und jahres- und tageszeitbedingt ausreichend ausgeleuchtet sein.

  • Die Fahrwege müssen hinsichtlich des Gefälles, der Seitenneigung und des Rutschverhaltens sicher befahrbar sein.

  • Das Fahrpersonal hat sich vor dem Befahren der Fahrwege von deren Befahrbarkeit zu überzeugen. Es hat sich bei der Leitung der Baustelle nach dem vorgesehenen Standplatz der Betonpumpe, dem dort zur Verfügung stehenden genügenden Platz zum Ausfahren der Abstützungen und nach den vorgesehenen Betonierabschnitten zu erkundigen.

  • Sie oder er hat auf die Zufahrtsmöglichkeit des Fahrmischers an den Einfülltrichter der Betonpumpe hinzuweisen.

  • Sie oder er hat sich mit der Leitung der Baustelle abzustimmen, damit eine Gefährdung des Baustellenbetriebs und durch den Baustellenbetrieb (z. B. Kranbetrieb) ausgeschlossen ist.

  • Sollte ein Rückwärtsfahren notwendig sein, unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal über folgende Sicherheitsmaßnahmen:

    • Alle vom Rückwärtsfahren betroffenen Personen sind darüber in Kenntnis zu setzen.

    • Beim Rückwärtsfahren darf Schrittgeschwindigkeit nicht überschritten werden.

    • Ausreichende Abstände zu allen Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmer und Objekten sind einzuhalten. Der Abstand von 0,5 Meter rund um die Betonpumpe ist nicht zu unterschreiten.

    • Die zur Einweisung notwendige Zeichengebung des Einweisers bzw. der Einweiserin ist im Vorfeld abzusprechen und festzulegen.

    • Während des Rückwärtsfahrens muss immer Blickkontakt zwischen Fahrer bzw. Fahrerin und Einweiser bzw. Einweiserin bestehen.

    • Warnsignale (akustisch und visuell) sind zu vereinbaren.

    • vorhandene Fahrerassistenzsysteme sind zu nutzen.

  • Sie oder er hat sich nur hinter der Absperrung zum öffentlichen Verkehr und im unmittelbaren Bereich der Betonpumpe aufzuhalten.

  • Rundumleuchten, soweit vorhanden, sind beim Verfahren der Betonpumpe einzusetzen.

Auf- und Abbau der Betonpumpe auf der Baustelle

Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten darauf hin, dass die Bauleitung für den sicheren Auf- und Abbau der Betonpumpe folgende Kriterien zu beachten hat:

  • Vor Beginn der Arbeiten ist mit der Baustelle der Arbeitsablauf abzustimmen.

  • Wird die Betonpumpe in der Nähe von Freileitungen aufgebaut, darf bei nicht bekannter Betriebsspannung der elektrischen Freileitung ein Abstand von 5 m nicht unterschritten werden.

  • In der Nähe von Freileitungen für Verkehrsmittel darf nur bei Freischaltung der Leitung oder Abschrankung, die eine Annäherung an die Leitung verhindert, gearbeitet werden.

  • Die Aufstellfläche der Betonpumpe muss ausreichend groß sein, damit die Abstützung der Autobetonpumpe immer entsprechend der Betriebsanleitung der Herstellerin oder des Herstellers durchgeführt werden kann. Autobetonpumpen mit Sicherheitssystemen können unterschiedliche Abstützvarianten auch mit nicht vollständig ausgefahrenen Abstützungen ermöglichen (z. B. bei beengten Platzverhältnissen).

  • Sie oder er hat sich bei der Bauleitung im Vorfeld über die örtlichen Gegebenheiten zu informieren, ob z. B. Hohlräume, Schächte, Rohrleitungen vorhanden sind.

  • Der zulässige Bodendruck des anstehenden Bodens darf nicht überschritten werden. Die maximal auftretenden Eckstützkräfte sind auf der Kennzeichnung der Abstützfüße abzulesen.

  • Es sind entsprechend dem zulässigen Bodendruck ausreichende lastverteilende Platten o. Ä. für die Abstützungen vorzusehen.

  • Die maximale Neigung einer aufgestellten Betonpumpe darf drei Grad nicht überschreiten.

  • Zu Baugruben und Gräben ist mindestens ein Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten.

  • An verbauten Baugruben kann der Sicherheitsabstand reduziert werden, wenn ein Standsicherheitsnachweis des Untergrundes für die maximale Abstützkraft vorliegt.

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Abb. 32
Entscheidungshilfe für erforderliche lastverteilende Unterlagen

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Abb. 33
Lärmeinwirkung beim Lösen einer Rohrkupplung mit Fäustel

Unterweisen Sie Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Ihre Betonpumpenmaschinisten, dass

  • der Endschlauch und ggf. die Anbaukomponenten die zulässige Länge und Last nicht überschreiten dürfen,

  • eine Fangvorrichtung den Endschlauch an der letzten Rohrleitung sichert und kein Anbauteil am Endschlauchauslauf angebracht ist,

  • die Betonpumpe in der Nähe von Sendeanlagen ausreichend geerdet ist,

  • bei einer notwendigen Erdung diese nur vorgenommen wird, wenn dafür vorgesehene Einrichtungen an der Betonpumpe vorhanden sind,

  • sie oder er Schlauch- und Leitungsverbindungen auf sicheren Sitz kontrolliert und Sicherungssplinte verwendet,

  • sie oder er Schlauchleitungen so positioniert, dass ein Scheuern und damit Beschädigungen der Leitungen vermieden werden, z. B. beim Pumpen durch Fixierung auf dem Untergrund und auf der Fahrt durch Fixierung mit Hilfe von Halterungen am Fahrzeug,

  • sie oder er beim Öffnen und Schließen der Kupplungen mit Handwerkzeugen Schutzbrille und Gehörschutz trägt,

  • sie oder er die Rohr- und Schlauchleitungen auf sichtbare Beschädigungen überprüft und diese meldet.

3.3.4 Pumpbetrieb auf der Baustelle

Nachdem die Betonpumpe auf der Baustelle aufgebaut ist und der Pumpbetrieb beginnt, treten eine Vielzahl von Gefährdungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf. Diese resultieren aus dem Betrieb der Maschine selbst, aber auch aus den örtlichen Gegebenheiten der Baustelle. Auch das Reinigen der Pumpe ist mit besonderen Gefährdungen verbunden.

g_bu_1571_as_1.jpgRechtliche Grundlagen
  • Arbeitsstättenverordnung

  • DGUV Vorschrift 38 "Bauarbeiten"

  • Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A2.1 "Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen - Betreten von Gefahrbereichen"

  • Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A5.2 "Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr - Straßenbaustellen"

  • DGUV Regel 101-601 "Branche Rohbau"

g_bu_1571_as_85.jpgWeitere Informationen
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma

  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

  • Sicherheitscheckliste "Betonpumpen auf der Baustelle" des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB)

g_bu_1571_as_44.jpgGefährdungen
  • Eingequetscht werden zwischen Maschinenteilen und Fahrzeugen, z. B. beim Heranfahren der Fahrmischer an die Betonpumpe.

  • Hautreizung und Verletzung der Augen durch Beton- oder Mörtelspritzer.

  • Stolpern, Umknicken, Stürzen, Abstürzen, wenn sich die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist auf der Baustelle bewegt, z. B. bei ungesicherten Absturzstellen, mangelhaften Laufstegen, unebenem Gelände.

  • Abstürzen von der Betonpumpe.

  • Getroffen werden vom Endschlauch.

  • Getroffen werden durch nachlaufenden Beton, der aus der Leitung fällt.

  • Getroffen werden von Rohr- oder Leitungssegmenten, wenn die Leitung platzt, z. B. bei Stopfern oder Dünnwandigkeit der Leitungen.

  • Stromschlag oder Stromüberschlag, z. B. bei Gewitter oder wenn der Verteilermast einer Freileitung zu nahekommt.

  • Umstürzen der Betonpumpe, z. B. durch

    • Untergrund und Abstützflächen, die nachgeben,

    • im Vorfeld nicht erkennbare Unterhöhlungen der Aufstellflächen,

    • Kollision mit Bauteilen, Gerüsten oder Maschinen, z. B. Baustellenkran.

  • Getroffen werden von Teilen der Betonpumpe durch Einwirkung von Wind.

  • Eingezogen werden vom Rührwerk des Aufgabetrichters.

  • Getroffen werden von Hydrauliköl oder Kraftstoff bei geplatzten Leitungen.

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Abb. 34
Nackenschutz gegen UV-Strahlung

  • Lärmbelastung, wenn die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist sich im Umfeld des Aufgabetrichters oder des Motors aufhält.

  • Belastung der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters durch Witterungseinflüsse, z. B. bei starker UV-Strahlung, Hitze, Niederschlag, Kälte.

  • Belastung des Muskel-Skelett-Systems durch Heben und Tragen schwerer Ausrüstungsgegenstände, z. B. unhandlicher Schläuche, Rohre.

  • Psychische Fehlbelastung durch dauerhafte, monotone Tätigkeit oder dauerhafte Konzentration.

  • Psychische Fehlbelastung durch oftmals unregelmäßige und wechselnde Arbeitszeiten (früher Anfang, Nachtarbeit etc.).

  • Gesundheitliche Beeinträchtigung durch Abgase der Fahrzeuge und Maschinen.

Diese Gefährdungen können Sie durch folgende Maßnahmen reduzieren:

g_bu_1571_as_34.jpgMaßnahmen

Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten beim Betoniervorgang auf folgende Maßnahmen zur Einhaltung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes hin. Diese haben

  • auch beim Betonieren auf der Baustelle darauf zu achten, ob sichtbare Beschädigungen der Betonpumpen, z. B. an Endschlauch oder Rohrleitungen auftreten;

  • sich möglichst außerhalb des Gefahrenbereichs aufzuhalten und dafür zu sorgen, dass keine gesundheitsgefährdenden Emissionen wie Abgase auf sie einwirken;

  • darauf zu achten, dass sich beim Anpumpen keine Personen im Gefahrenbereich des Endschlauches aufhalten;

  • auf optimale Einweisung durch die Bauleitung zu achten;

  • sich nicht im Bereich von sich bewegenden Fahrzeugen zu stellen;

  • auf der Baustelle nur gesicherte Verkehrswege und Arbeitsplätze zu benutzen;

  • geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz zu tragen;

  • immer für saubere Trittflächen, Auf- und Abstiege auf der Betonpumpe zu sorgen; der Einsatz von Trennmitteln ist auf das Nötigste zu minimieren;

  • auf Frost- und Glatteisbildung zu achten;

  • bei Gewitter und starkem Wind die Pumparbeiten einzustellen und den Mast einzufahren;

  • keinen Förderschlauch (zwei Kupplungsstücke) am Ende der Schlauchleitung zu benutzen;

  • bei der Verwendung von Reduzierstücken darauf zu achten, dass die Montage des Reduzierstückes vor dem Endschlauch zu erfolgen hat;

  • das Quetschventil vor dem Endschlauch zu verwenden;

  • beim Einsatz von flexiblen Betonpumpenschläuchen, aber auch Metallrohren, diese auf dem Boden zu verlegen und mit geeigneten Einrichtungen, z. B. Spanngurt, Ketten, zu befestigen, um unkontrollierte Bewegungen zu verhindern;

  • die Baustellenleitung darauf hinzuweisen, dass es während des Betonierens nicht zu gegenseitigen Gefährdungen beim Einsatz mit anderen Arbeitsmitteln, z. B. mit einem Turmdrehkran oder Bagger kommen darf;

  • bei der Verwendung des Endschlauches die Festlegungen der Herstellerfirma der Betonpumpe zu beachten, z. B. hinsichtlich zulässiger Länge und Gewicht;

  • die Betonpumpe situationsbedingt, z. B. bei längeren Pumpunterbrechungen, zu reinigen, um Stopfer zu vermeiden;

  • darauf zu achten, dass das Betongewicht beim Pumpen über die Mastleitung 2,4 t/m3 nicht überschreitet; ansonsten muss Rücksprache mit der Herstellerin oder dem Hersteller der Betonpumpe gehalten werden;

  • bei steiferen Betonen und langen Förderleitungen ggf. Anfahrmischungen mit einem hohen Bindemittelanteil und einem kleinen Größtkorn zu verwenden;

  • die Autobetonpumpe immer nur mit komplett eingefahrenem Mast zu verfahren;

  • die Abstützung immer komplett auszufahren, es sei denn, der Hersteller lässt Ausnahmen zu;

  • immer ausreichend Abstand, z. B. mindestens 0,5 m, zu anderen Bauwerken, Maschinen, einzuhalten;

  • hinsichtlich des von der Baustelle zugewiesenen Standortes zu entscheiden, ob die Betonpumpe an diesem gefahrlos betrieben werden kann;

  • sicherzustellen, dass der Aufgabetrichter mit seinem Rührwerk immer durch ein geeignetes Gitter gegen Eingriff geschützt ist und funktionierende Sicherheitsabschaltung bei geöffnetem Gitter vorhanden sind;

  • die hydraulische Anlage sowie deren Leitungen und Schläuche regelmäßig auf sichtbare Mängel hin zu überprüfen;

  • die Hinweise der Herstellerin oder des Herstellers bei Tätigkeiten mit Kraftstoffen und Ölen zu beachten; dies gilt insbesondere bei Havarien oder bei der Baustellenbetankung;

  • beim Aufenthalt im Lärmbereich Gehörschutz zu tragen;

  • bei extremen Witterungseinflüssen wie Hitze und Kälte sind die festgelegten Verhaltensregeln zu beachten, z. B. Tragen von geeigneter persönlicher Schutzausrüstung, ausreichende Aufnahme von Flüssigkeiten, auf Sonnenschutz achten;

  • körperliche Belastung durch Tragen und Heben von schweren Lasten zu vermeiden und z. B. Hebehilfen zu verwenden.

Verringern Sie als Unternehmerin oder Unternehmer durch technische und arbeitsorganisatorische Maßnahmen die physischen und psychischen Belastungen (z. B. rotierender Arbeitsplatzwechsel, Hebehilfen, ausreichende Beleuchtung).

Beim Einsatz Ihrer Betonpumpe auf der Baustelle und dem Pumpen mit anderen Maschinen unterweisen Sie Ihre Maschinistin oder Ihren Maschinisten zu folgenden, sicheren Verfahrensweisen, insbesondere im Zusammenhang mit Bohrgeräten. Sie oder er hat darauf zu achten, dass

  • die Förderleitung des Verteilermastes, wenn sie an ein Bohrgerät angeschlossen wird, den Verteilermast nicht zusätzlich belasten darf, d. h.

    • keine Fahrbewegung,

    • keine Schwenkbewegung,

    • und unkontrollierte Bewegungen des Bohrgerätes auszuschließen sind;

  • der Verteilermast so an das Bohrgerät angeschlossen wird, dass er nicht nachgeführt werden muss; dieser Forderung kann insbesondere dann entsprochen werden, wenn die Förderleitung am Boden fixiert ist und die Pumpleitung bodennah am Bohrgerät angeschlossen ist (siehe auch Abb. 35);

  • sich zwischen dem Verteilermast und Bohrgerät ein bis zwei Förderschläuche befinden, die so zu sichern sind, dass sie sich nicht unkontrolliert bewegen können. Wird das Bohrgerät auf der Baustelle verfahren, darf der Verteilermast nicht angeschlossen sein.

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Abb. 35
Rohrbefestigung für den Betoniervorgang

Reinigung der Autobetonpumpe auf der Baustelle

In der Betriebsanleitung des Herstellers sind konkrete Hinweise für die Reinigung der Autobetonpumpe gegeben. Unterweisen Sie Ihre Betonpumpenmaschinistin oder Ihren Betonpumpenmaschinisten auf folgende Verfahrensweisen beim Reinigungsprozess:

  • Alle Festlegungen in der Betriebsanleitung der Herstellerfirma müssen beachtet werden.

  • Die Autobetonpumpe darf auf der Baustelle nur an einem dafür geeigneten und zugewiesenen Reinigungsplatz gereinigt werden.

  • Die Rohrleitungen sind unmittelbar nach dem Pumpen zu reinigen, um z. B. Betonrückstände in der Leitung sofort zu beseitigen.

  • Die von der Herstellerfirma vorgesehenen Reinigungsausrüstungen, z. B. Schwämme, Verschlüsse oder Reinigungsschaber, Adapter und Schwamm-Auffangkörbe (siehe Abb. 37) sind zu benutzen.

  • Die Reinigungsausrüstung ist vorsichtig aus der Rohrleitung zu entfernen; hierbei muss die Förderleitung drucklos sein.

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Abb. 36
Ausrüstungsgegenstände der Herstellerfirma zur Reinigung der Betonpumpe

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Abb. 37
Einsatz des Reinigungsschwammes

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Abb. 38
Schutzeinrichtung, elektrisch verriegeltes Gitter, über dem Einfülltrichter der Betonpumpe

  • Vor dem Öffnen des Schutzgitters müssen das Rührwerk und die Pumpvorrichtung ausgeschaltet werden. Die Angaben der Herstellerfirma in der Betriebsanleitung sind zu befolgen.

  • Die Arbeitspodeste und Aufstiegshilfen am Einfülltrichter sind vorab zu reinigen und zu benutzen.

  • Es muss sichergestellt sein, dass alle Sicherheitssysteme funktionieren.

  • Die Autobetonpumpe darf niemals, auch nicht für kurze Strecken, mit Beton in der Leitung transportiert oder bewegt werden, weil z. B. der Beton in der Rohrleitung verdichtet werden kann.

  • Weisen Sie die Betonpumpenmaschinistin oder den Betonpumpenmaschinisten darauf hin, dass bei der Reinigung langer Förderleitungen z. B. Wasser oder Luft unter hohem Druck verwendet werden müssen. Hierbei sind folgende Randbedingungen zu beachten:

    • Diese Arbeiten dürfen nur Betonpumpenmaschinistinnen oder Betonpumpenmaschinisten durchführen, die speziell hierfür ausgebildet sind.

    • Den Reinigungsarbeiten unter hohem Druck ist ständig große Aufmerksamkeit zu widmen, da z. B. Frischbetonreste oder Ausrüstungsgegenstände ausgeworfen werden können.

    • Bei Druckluftreinigung ist der Fangkorb am Leitungsende zu nutzen.

  • Sorgen Sie dafür, dass eine standardisierte Betriebsanweisung erstellt wird, in der auf die Ausrüstung (z. B. Luftkompressor, Luftschlauch, Adapter für Ventile, Sammelkorb für die Schwammkugeln) eingegangen wird.