DGUV Information 206-009 - Suchtprävention in der Arbeitswelt Handlungsempfehlungen

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Abschnitt 3 - 3 Was ist Sucht und was macht süchtig?

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In diesem Kapitel werden die Unterschiede zwischen risikoarmem, riskantem und abhängigem Konsum sowie Besonderheiten bei den jeweiligen Suchtmitteln erläutert. Es ist wichtig zu definieren, wann beispielsweise Alkoholkonsum wirklich bedenklich ist, wo eine Suchterkrankung vorliegt und welche Besonderheiten bei den jeweiligen Suchtmitteln zu berücksichtigen sind.

Jährlich sterben etwa 74 000 Menschen vorzeitig an den Folgen eines überhöhten Alkoholkonsums und 1272 Menschen aufgrund der Einnahme von illegalen Drogen 1). Alkoholfolgeschäden sind für Männer zwischen 50-60 Jahren die häufigste Todesursache.

Tabak:ca. 121 000
Alkohol:ca. 74 000
Illegale Drogen:ca. 1272

Todesfälle in Deutschland durch Suchtmittel bezogen auf das Jahr 2017 2)

Suchtmittelkonsum beeinflusst die Sicherheit und Gesundheit sowie die Arbeitsqualität und das Arbeitsklima. Die meisten suchtkranken Personen arbeiten zwar jahrzehntelang trotz ihrer Suchtprobleme weiter, jedoch bleiben sie häufig mit ihrer Arbeitsleistung und ihrem sozialen Verhalten weit hinter ihren eigentlichen Möglichkeiten zurück. Wie viele Arbeitsunfälle auf das Konto der Berauschtheit am Arbeitsplatz gehen, kann nur geschätzt werden. Wird der Anstieg von Verkehrsunfallzahlen schon bei niedriger Alkoholisierung betrachtet (erhöht schon bei 0,3 Promille, verdoppelt bei 0,5 Promille und verzehnfacht bei 1,1 Promille), ist eine hohe Dunkelziffer sehr wahrscheinlich.

DHS - Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (2019). Jahrbuch Sucht 2019. Lengerich: Pabst Science Publisher.

ebd.