Abschnitt 7.5 - 7.5 Co-Verhalten aufgeben - KLAR handeln
Von der Suchterkrankung einer Person sind auch die Menschen im Umfeld betroffen wie z. B. Familienangehörige, andere Beschäftigte, Führungskräfte sowie Kunden und Kundinnen, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner.
Die Reaktionen des Umfelds auf das suchtgetriebene Verhalten der Betroffenen haben direkten Einfluss auf den weiteren Krankheits- und Genesungsverlauf: Kommt es zur Hilflosigkeit und einem "nicht wahr haben wollen" der Realitäten, trägt dies zur Verschleppung der Probleme bei.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Co-Verhalten (veralteter Begriff: Co-Abhängigkeit). Das kann z. B. dadurch gekennzeichnet sein:
Vertuschen des Fehlverhaltens nach außen
Bagatellisieren der Auswirkungen (z. B. "Alkoholfahne", Leistungsdefizite)
Kompensieren der Versäumnisse durch z. B. Mehrarbeit anderer Beschäftigter
Durch diese Verhaltensweisen versucht das soziale Umfeld, die aufkommenden Schwierigkeiten, die Betroffene verursachen, zu kompensieren. Das ist falsch verstandene Hilfe. Es birgt die Gefahr, dass es Betroffenen erspart bleibt, die Konsequenzen ihres Handelns zu spüren.
Zielführender ist es, wenn Betroffene in die Verantwortung für ihr Fehlverhalten genommen werden. Dafür steht das Akronym: KLAR. Dieses richtet sich sowohl an Führungskräfte als auch an Beschäftigte.
wie Konsequent: |
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Auf auffälliges Verhalten hinweisen und ggf. riskanten Konsum beim Namen nennen
Verhaltensänderung konkret einfordern und vereinbaren
Einhaltung von Absprachen verfolgen
Bei Nichteinhaltung von Absprachen und Vereinbarungen angekündigte Maßnahmen umsetzen
Auf Gefährdung des Arbeitsplatzes hinweisen
wie Loslassen: |
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Bei Gefühl von Hilflosigkeit und Überforderung mit der Suchtproblematik selbst Beratungs- und Hilfsangebote annehmen
Verantwortung an die betroffene Person zurückgeben
wie Abgrenzen: |
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Verantwortung für das Suchtverhalten (z. B. weitertrinken oder aufhören wollen) allein bei den Betroffenen belassen
Entscheidungsfreiheit der Betroffenen betonen
wie Reden: |
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Nicht über die betroffene Person reden, sondern im Gespräch mit der betroffenen Person bleiben
Unterstützung zusichern
Kontakte zum Beratungsangebot ermöglichen
Zuversicht vermitteln