DGUV Information 206-009 - Suchtprävention in der Arbeitswelt Handlungsempfehlungen

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Abschnitt 5 - 5 Welche Wege führen aus der Sucht?

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Die Wege aus der Sucht können vielfältig sein: Entweder steigen die Betroffenen aus eigenem Antrieb aus der Suchtspirale aus oder sie werden dazu durch ihr Umfeld angeregt.

Weg 1:
Eigenmotivation

Das Auftauchen suchtmittelbedingter Probleme wie Führerscheinverlust, Dissonanzen in wichtigen emotionalen Beziehungen, Arbeitsplatzprobleme und Organschäden können durchaus Auslöser für eine Konsumreduktion bzw. Verzicht werden, selbst, wenn schon eine Abhängigkeit vorliegt. Nur etwa 40 % der "trockenen" Alkoholabhängigen waren in professioneller Therapie. Alle anderen hatten zu einem bestimmten Zeitpunkt so starke Abstinenzmotive, dass sie ohne fachspezifische Hilfe wieder zur Abstinenz fanden.

Weg 2:
Anregung der Veränderungsmotivation durch das private Umfeld

Gespräche mit Angehörigen und Freunden, die auf die Schwierigkeiten des Zusammenlebens hinweisen und als letzte Konsequenz den Abbruch der Beziehungen nicht nur ankündigen, sondern auch wahrmachen, können wichtige Impulse für den Ausstieg sein. Weitere Gründe über Veränderungen im Leben nachzudenken sind gesundheitliche Probleme, die von den behandelnden Ärzten in den Zusammenhang mit dem krankmachenden Konsumverhalten gebracht werden.

Weg 3:
Anregung der Veränderungsmotivation durch das Arbeitsumfeld

Da der Arbeitsplatzerhalt für die meisten Beschäftigten ein wichtiges Gut ist, kann hier bei Suchtproblemen auch besonders wirkungsvoll interveniert werden. Je früher sucht(mittel)bedingtes Fehlverhalten durch das Arbeitsumfeld insbesondere der unmittelbaren Führungskräfte angesprochen wird, desto eher können die Schritte vom riskanten Konsum in die Abhängigkeit verhindert werden. Wie das gelingen kann, wird in Kapitel 7 beschrieben.