DGUV Information 212-003 - Messsysteme zur Bestimmung der individuellen Schutzwirkung von Gehörschutz

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Abschnitt 10.6 - 10.6 Druckprüfung insbesondere als Herstellerverfahren

Vorteile:

  • Objektives Verfahren

  • Schnelle Messung

  • Bei einstellbaren Filtern kann die Dämmung über die Leckrate eingestellt werden. Die Hersteller verwenden dazu typischerweise eine Korrelation zwischen Leckrate und Dämmung, z. B. als SNR-Wert oder 1 kHz-Dämmwert, die nur für das jeweilige Produkt gilt.

Kritische Punkte

  • Nur bei Gehörschutz-Otoplastiken anwendbar.

  • Die Überdruckmethoden liefern keine Aussage zur Schalldämmung des Gehörschutzes (Otoplastik-Körper plus Filter).

  • Fehleranfälligkeit: Bei verstopftem Filter (und Messung durch das Filter hindurch) oder abgeknicktem Druckschlauch kann eine dichte Otoplastik vorgetäuscht werden.

  • Das Filterelement wird nicht auf seine Funktion geprüft, somit können die Schutzwirkung, Linearität oder der Dämmwert bezogen auf die Frequenz nicht ermittelt werden. Man müsste das Filterelement einzeln messen, um zu prüfen, ob es verstopft ist.

  • Durch den Überdruck kann ein Schaden am Trommelfell nicht ausgeschlossen werden. Zur Absicherung sollte immer eine optische Kontrolle des Gehörgangs und des Trommelfells durchgeführt werden, im Zweifelsfall muss man an den Facharzt bzw. die Fachärztin verweisen. Zum Vergleich können Informationen zur Tympanometrie herangezogen werden (Druckbereich ± 300 mbar). Aus technischer Sicht ist bei absolut dicht sitzender Otoplastik ein Druck im Bereich von 5 - 30 mbar erreichbar und vertretbar. [20]

  • Es existieren keine standardisierten Kriterien für "Dichtigkeit".

  • Der Innendurchmesser des in situ-Schlauches kann zu klein sein und durch seinen erhöhten Strömungswiderstand eine dichte Otoplastik vortäuschen. Bei einem hochdämmenden Filterelement kann derselbe Effekt auftreten.