DGUV Information 212-003 - Messsysteme zur Bestimmung der individuellen Schutzwirkung von Gehörschutz

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Abschnitt 9.2 - 9.2 Messunsicherheit der einzelnen Methoden

Für f-MIRE-Verfahren ist die Messunsicherheit der Schallpegelmessung im Ohrkanal und außen am Ohr relativ klein, allerdings entspricht die Differenz dieser beiden Pegel nicht exakt dem "Insertion loss" aus REAT-Messungen. Es besteht aber die Möglichkeit, die f-MIRE-Dämmwerte an REAT-Daten zu kalibrieren und Korrekturwerte einzuführen. Da die Korrekturwerte auf Stichprobenmittelwerten der REAT-Daten beruhen, beinhalten sie eine gewisse Streuung, die sich auf die f-MIRE-Endergebnisse überträgt. So kann ein System z. B. eine Unsicherheit für den ermittelten PAR-Wert je nach Produkt von 3 bis 4 dB oder mehr besitzen. [17]

Für audiometrische Verfahren gibt die Norm DIN EN ISO 8253-1:2011 die Standardunsicherheit einer Hörschwellenmessung für ein typisches Szenario mit ca. 5 dB an. Durch die Messung der Schwellen mit und ohne Gehörschutz direkt nacheinander kann die Messunsicherheit des Gesamtergebnisses, d.h. der Schalldämmung, im Vergleich zu der einer einzelnen Hörschwelle reduziert werden. Aus der mehrfachen Bestimmung von Hörschwellen mit und ohne Gehörschutz (ohne den Sitz des Gehörschutzes zu verändern) lassen sich Messunsicherheiten für die resultierende Schalldämmung in einem Frequenzband von 3 bis 4 dB ableiten. [18]

Für audiometrie-ähnliche Verfahren liegen wenige Erfahrungen vor. Ein Hersteller gibt für sein System eine Unsicherheit um 7 dB für den PAR-Wert an.

Beim Lautstärkevergleich und insbesondere bei der Bestimmung der Lautstärke bei unterschiedlichen Frequenzen ist von einer erhöhten individuellen Unsicherheit auszugehen. Es ist schwieriger, einen Lautstärkevergleich zwischen den beiden Ohren durchzuführen, als eine diskrete Hörschwelle zu erkennen.

Die Unsicherheit der Druckprüfung liegt verfahrensbedingt (Mehrfachmessung ohne Gehörschutz aus dem Ohr genommen) bei ca. 2 - 5 %, die Streuung beträgt bis 10 % bei wiederholtem Einsetzen und erneutem Messen. Es gibt wenige Systeme, bei denen eine Kalibrierung des Drucksensors durchgeführt wird. [19]