DGUV Information 212-003 - Messsysteme zur Bestimmung der individuellen Schutzwirkung von Gehörschutz

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Abschnitt 6.2 - 6.2 f-MIRE-Verfahren

Das sogenannte f-MIRE-Verfahren ("Field microphone in real ear") ist eine objektive Messmethode, die nicht auf die aktive Mitwirkung des Gehörschutzbenutzers oder der -benutzerin angewiesen ist. Dabei wird mit Hilfe von zwei Mikrofonen die Differenz zwischen dem Pegel im Ohr unter dem Gehörschutz und außerhalb des Ohres direkt an der Concha ermittelt. Es ist zu beachten, dass diese Messgröße ("Noise reduction") nicht direkt der Schalldämmung eines Gehörschutzstöpsels ("Insertion loss", Einfügungsdämmung) entspricht. Für die Einfügungsdämmung müsste zweimal an derselben Stelle des Gehörgangs gemessen werden, mit und ohne Gehörschutz. Dies wird durch Korrekturfaktoren bei der Angabe der ermittelten Dämmwerte berücksichtigt. Das grundlegende Verfahren der Messung im Ohrkanal (MIRE) ist in der Norm DIN EN ISO 11904-1:2003 beschrieben.

Als Schallquelle können Lautsprecher oder Kopfhörer verwendet werden. Diese strahlen ein Rauschsignal ab. Das Verfahren erlaubt es, mehrere Frequenzen bzw. Frequenzbänder gleichzeitig zu testen (125, 250, 500, 1000, 2000, 4000 und 8000 Hz). Sobald beide Ohren gemessen worden sind, wird ein individueller Dämmwert (PAR) berechnet.

Die f-MIRE-Verfahren sind nur für speziell präparierte Gehörschützer anwendbar, an die die zwei Mikrofone angeschlossen werden können.