Abschnitt 10.6 - 10.6 Ladungssicherung besonderer Güter der Metallindustrie
10.6.1 Ladungsträger der Automobilindustrie
Das Grundprinzip der Sicherung lautet:
rutschhemmendes Material + Blockieren durch den Fahrzeugaufbau oder RHM + Sichern mit Zurrmitteln.
Abb. 10-53
Ladebeispiel
Abb. 10-54
Blockieren mit Sperrbalken
Abb. 10-55
Sicherung van Ladungsträgern durch Niederzurren
Allgemeine Hinweise
Ladungsträger der Automobilindustrie bestehen überwiegend aus standardisierten Elementen im Modulmaß.
Es kommen zum Beispiel VDA-Kleinladungsträger, Flachpaletten mit Stapelrand, aber auch Spezialladungsträger zum Einsatz.
Die Ladungssicherung erfolgt über den Fahrzeugaufbau oder es werden Zurrgurte verwendet.
Besondere Hinweise
Die Ladungssicherung von Ladungsträgern wird in der Richtlinie VDI 2700 Blatt 6 (Stückgut) beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 (Grundwerk)
BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern"
Daimler-Richtlinie 9.5.
Diese Ausarbeitungen werden häufig durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Diese Verladeanweisungen sollten konsequent umgesetzt werden.
Abb. 10-56
Sicherung durch Blockieren und Zurren
Abb. 10-57
Kann nur wenig Kraft aufnehmen: Klemmbrett
Abb. 10-58
Hier formschlüssig gestapelt: Gitterboxen
Abb. 10-59
Kann deutlich mehr Ladung sichern: Sperrbalken
10.6.2 Coils
Das Grundprinzip der Coilsicherung lautet:
rutschhemmendes Material + Blockieren nach vorn + Sichern gegen Rollen + Fixieren mit Zurrmitteln.
Abb. 10-60
Coil in Mulde
Abb. 10-61
Spaltband mit zusätzlicher Sicherung gegen Kippen
Abb. 10-62
Coits auf Palette - durch Schlingenzurren gesichert
Allgemeine Hinweise
Ein Coil ist ein gewickeltes Band aus Stahl oder Aluminium.
Leichtere Coils, bis etwa 8 Tonnen, werden zum Transport oftmals auf speziellen Ladungsträgern (Coilpaletten) verladen.
Schwere Coils werden liegend in einer Coilmulde transportiert.
Schmale Coils werden als Spaltband bezeichnet und sind wegen ihrer besonderen Instabilität zusätzlich noch gegen Kippen zu sichern.
Zur Sicherung können Zurrgurte oder Zurrketten verwendet werden.
Besondere Hinweise
Die Ladungssicherung von Coils wird in der Richtlinie VDI 2700 Blatt 19 beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 (Grundwerk)
BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern", Band 4
Merkblatt 114 des Stahl-Informations-Zentrums.
Diese Ausarbeitungen werden häufig durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Diese Verladeanweisungen sollten konsequent umgesetzt werden.
Abb. 10-63
Vorbereiten der Coilmulde mit Rungen und RHM
Abb. 10-64
Zurrmittel zur rückwärtigen Sicherung nach vorn abspannen
Abb. 10-65
Positionieren eines Coils gegen Steckrungen
Abb. 10-66
Muldenabdeckbretter als Abstandhalter und Gurte mit Kantenschutz
10.6.3 Grobbleche
Das Grundprinzip der Sicherung von Grobblechen:
rutschhemmendes Material + Blockieren nach vorn + Fixieren mit Zurrmitteln.
Abb. 10-67
Blockieren mit Steckrungen
Abb. 10-68
Rutschhemmendes Material auf und unter dem Kantholz
Abb. 10-69
Fixieren
Allgemeine Hinweise
Ein Grobblech ist ein Stahlblech mit einer Blechstärke ab 5 mm.
Zum Transport gelangen Bleche mit
gleicher Breite und gleicher oder unterschiedlicher Dicke
unterschiedlicher Breite und gleicher oder unterschiedlicher Dicke.
Grobbleche werden liegend auf einem Pritschenfahrzeug oder stehend an einem Schrägbock transportiert.
Zur Sicherung können Zurrgurte, Zurrdrahtseile oder Zurrketten verwendet werden.
Besondere Hinweise
Die Ladungssicherung von Grobblechen wird in der Verladeempfehlung der Wirtschaftsvereinigung Stahl beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 Blatt 19
BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern", Band 4
Merkblatt 114 des Stahl-Informations-Zentrums.
Die Empfehlungen werden durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Diese Verladeanweisungen sollten konsequent umgesetzt werden.
Abb. 10-70
Überbreite Bleche auf einem Schrägbock
Abb. 10-71
Kettenglieder bleiben an Kanten hängen
Abb. 10-72
Konsequenter Einsatz von Kantenschutzmitteln
Abb. 10-73
Ohne Kantenschutz: Gurte werden zerschnitten
10.6.4 Betonstahlmatten
Das Grundprinzip der Sicherung von Betonstahlmatten:
Blockieren in alle Richtungen + Fixieren mit Zurrmitteln oder Direktzurren.
Abb. 10-74
Formschluss durch Steckrungen
Abb. 10-75
Direktzurren mit speziellem Drahtseilsystem
Abb. 10-76
Kombination aus Formschluss und Niederzurren
Allgemeine Hinweise
Betonstahlmatten werden unterschieden in:
Lagermatten
Pakete mit überwiegend gleicher Größe. Sie werden hergestellt und "gelagert", bevor sie transportiert werden.
Listenmatten
Pakete können in der Länge und Breite erheblich voneinander abweichen. Listenmatten werden zum Beispiel direkt für ein Bauvorhaben vom Werk abgefordert.
Zur Sicherung können der Fahrzeugaufbau mit Rungensystemen oder spezielle Drahtseilsysteme verwendet werden.
Besondere Hinweise
Die Ladungssicherung von Betonstahlmatten wird in der Richtlinie VDI 2700 Blatt 11 beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 (Grundwerk)
BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern", Band 4
Diese Ausarbeitungen werden häufig durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Diese Verladeanweisungen sollten konsequent umgesetzt werden.
Abb. 10-77
Formschluss durch Steckrungen
Abb. 10-78
Kein Formschluss auf diese Weise
Abb. 10-79
Direktzurren durch Drahtseilsysteme
Abb. 10-80
Betonstahlmatten auf diese Weise nicht gesichert
10.6.5 Drahtrollen
Das Grundprinzip der Sicherung von Drahtrollen:
rutschhemmendes Material + Blockieren nach vorn + Fixieren mit Zurrmitteln.
Abb. 10-81
Formschluss. Hinweis: Muss noch gegurtet werden!
Abb. 10-82
Rutschhemmendes Material
Abb. 10-83
Direktzurren
Allgemeine Hinweise
Eine Drahtrolle (auch Walzdraht- oder Drahtbund) besteht aus einem aufgewickelten Draht, der mit mehreren Umreifungen aus Stahlband zu einer Ladeeinheit zusammengefasst ist.
Drahtrollen werden in unterschiedlichen Maßen und Gewichten sowie palettiert oder unpalettiert transportiert.
Zur Sicherung können Zurrgurte mit entsprechend dimensionierten Kantenschutzmitteln verwendet werden.
Grundsätzlich sind Drahtrollen mit Formschluss in Fahrtrichtung und auf rutschhemmendem Material zu verladen.
Besondere Hinweise
Die Ladungssicherung von Drahtrollen wird in der Richtlinie VDI 2700 Blatt 11 beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 (Grundwerk)
BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern", Band 5.
Diese Ausarbeitungen werden häufig durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Diese Verladeanweisungen sollten konsequent umgesetzt werden.
Abb. 10-84
Palettiert mit senkrechter Wickelachse; muss noch gegurtet werden!
Abb. 10-85
Großes Risiko: ungesicherte Drahtrollen
Abb. 10-86
Unpalettiert mit waagerechter Wickelachse; muss noch gegurtet werden!
Abb. 10-87
Jede Rolle mit zwei Kopfschlingen sichern
10.6.6 Stäbe in Bunden
Das Grundprinzip der Sicherung von Stäben in Bunden:
rutschhemmendes Material + Blockieren nach vorn + Fixieren mit Zurrmitteln.
Abb. 10-88
Fixieren mit Zurrmitteln
Abb. 10-89
Anti-Rutsch-Balken
Abb. 10-90
Steckrungen
Allgemeine Hinweise
Stabstahl ist ein Walzstahl - Langerzeugnis oder Schmiedeerzeugnis. Die Abbildung 10-91 zeigt häufige Querschnittformen. All diese Formen werden in verschiedenen Längen und Gebindegrößen transportiert.
Die Bunde sind mit Stahlbändern oder mit Draht umreift und im Allgemeinen unverpackt.
Grundsätzlich sind Stäbe in Bunden mit Formschluss in Fahrtrichtung und auf Antirutschmatten zu verladen.
Besondere Hinweise
Die Sicherung von Stäben in Bunden wird im BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern", Band 4 beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 (Grundwerk).
Zu empfehlen ist die formschlüssige Verladung, ersatzweise eine formschlüssige Sicherung in Fahrtrichtung.
Die seitliche Sicherung kann durch Steckrungensysteme oder durch Direktzurren mit Seitenschlingen erfolgen.
Abb. 10-91
Häufige Querschnittformen von Stabstahl
Abb. 10-92
Formschluss in Fahrtrichtung
Abb. 10-93
Unwirksames Niederzurren
Abb. 10-94
Gefährlich ohne Formschluss
Abb. 10-95
Ersatz für Steckrungen: Seitenschlingen
10.6.7 Blechpakete
Das Grundprinzip der Sicherung von Blechpaketen:
rutschhemmendes Material + Blockieren nach vorn + Fixieren mit Zurrmitteln.
Abb. 10-96
Formschluss in Fahrtrichtung durch die Stirnwand
Abb. 10-97
Kantenschutz
Abb. 10-98
Abstandhalter
Allgemeine Hinweise
Ein Blechpaket besteht aus mehreren Blechtafeln, die zum Beispiel mit Umreifungen aus Stahlband zu einer transportsicheren Ladeeinheit zusammengefasst sind.
Blechpakete werden in unterschiedlichen Maßen und Gewichten transportiert.
Zur Sicherung können Zurrgurte oder Zurrketten verwendet werden.
Grundsätzlich sind Blechpakete mit Formschluss in Fahrtrichtung und auf rutschhemmendem Material zu verladen.
Besondere Hinweise
Die Ladungssicherung von Blechpaketen wird in der Richtlinie VDI 2700 Blatt 19 beschrieben.
Weitere Informationen:
Richtlinie VDI 2700 (Grundwerk)
BGL Praxishandbuch "Laden und Sichern", Band 4
Merkblatt 114 des Stahl-Informations-Zentrum
Diese Ausarbeitungen werden häufig durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Diese Verladeanweisungen sollten konsequent umgesetzt werden.
Abb. 10-99
Unterschiedliche Ladeeinheiten von Blechpaketen
Abb. 10-100
Durch Vollbremsung zerstörte Ladeeinheiten
Abb. 10-101
Formschluss in Fahrtrichtung durch Steckrungen
Abb. 10-102
Kein Formschluss und nur ein Zurrgurt: als Sicherung nicht ausreichend
10.6.8 Transport von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Autotransportern
Das Grundprinzip der Sicherung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Autotransportern:
Verladen auf Fahrbahnelementen + Blockieren durch Radvorleger + Fixieren mit Drei-Punkt-Zurrgurten.
Abb. 10-103
Autotransporter
Abb. 10-104
Radvorleger
Abb. 10-105
Drei-Punkt-Zurrgurt in Kombination mit Radvorlegern
Allgemeine Hinweise
Die Fahrzeugarten, deren Transport hier betrachtet wird, sind
Pkw
Kleinbusse
Nutzkraftwagen-Kombis unter 4 t momentaner Masse.
Autotransporter sind Fahrzeuge mit Ladeflächen aus Fahrbahnelementen, die zur Aufnahme von kraft- und formschlüssigen Ladungssicherungshilfsmitteln geeignet sind.
Besondere Hinweise
Die Sicherung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Autotransportern wird in der Richtlinie VDI 2700 Blatt 8.1 beschrieben.
Diese Richtlinie wird häufig durch firmenspezifische Verladeanweisungen in die Praxis umgesetzt.
Die Fahrzeuge werden auf dem Autotransporter sowohl in Fahrtrichtung als auch entgegengesetzt zur Fahrtrichtung verladen.
Wird der Autotransporter nicht voll ausgeladen, so ist bei der Teilbeladung die Lastverteilung zu beachten.
Abb. 10-106
Falsche Position: Radvorleger kann Rad nicht blockieren
Abb. 10-107
Falsche Gurtführung: Reifen kann Schaden nehmen
Abb. 10-108
Richtige Position der Radvorleger
Abb. 10-109
Richtige Position für Drei-Punkt-Zurrgurt