Abschnitt 3.2 - 3.2 Konstruktive Betonfertigteile
3.2.1
Gerüst- und Schalungsbau - Ausschalen und Reinigen
Konstruktive Betonfertigteile erfordern, je nach Bauwerk, individuelle Formen, Längen, Breiten und Höhen. Vorgefertigte Schalungen sind nicht immer einsetzbar. Oft müssen Schalungsteile aus unterschiedlichen Materialien individuell angefertigt werden. Auch der Ausschalprozess ist mit vielen manuellen Tätigkeiten verbunden. Bei den genannten Arbeiten ergeben sich viele Gefährdungen, zum Beispiel durch Arbeiten an hochgelegenen Arbeitsplätzen, den Einsatz von gefahrbringenden Maschinen und Gefahrstoffen.
Abb. 21 Kreissäge für den Schalungsbau
Abb. 22 Stolpergefahr durch überstehende Verbindungsmittel
Abb. 23 Druckluftnagler
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Gefährdungen |
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Stürzen, Stolpern, Abstürzen
bei nicht ausreichender Beleuchtung
bei Unordnung und fehlender Sauberkeit am Arbeitsplatz, zum Beispiel Werkzeuge, Material
durch überstehende Verbindungsmittel, zum Beispiel Gewindestangen
beim Auf-, Absteigen und Arbeiten an den Schalungen
beim Verwenden ungeeigneter Leitern und Tritte und deren Kippen aufgrund nicht standsicherer Aufstellung
Schneiden, Stechen, zum Beispiel durch Einbau von Hilfs- bzw. Verbindungsmitteln wie Nägeln, Ankern, Gewindestangen etc.
mechanische Gefährdungen bei der Montage beziehungsweise Demontage von Gerüst- beziehungsweise Schalungsteilen durch zum Beispiel dem Einbau von vorgefertigten Schalungselementen
ungewolltes Auslösen von zum Beispiel Druckluftnaglern und -tackern
Absturz von Schalungsteilen und -elementen
Augen- bzw. Handverletzungen durch zum Beispiel Späne, Splitter, Holzteile, Nägel
Verletzungen beim Einsatz von Handwerkzeugen wie zum Beispiel Hammer oder Nageleisen
Exposition gegenüber Gefahrstoffen zum Beispiel beim Zusammenkleben oder Ankleben von Hilfsmitteln
Ausrutschgefahr sowie Belastungen der Haut und der Atemwege beim Einölen der Schalungen
Brand- und Explosionsgefahr beim Umgang mit Trennmitteln, zum Beispiel beim Versprühen
Gesundheitsgefahr durch Trennmittel zum Beispiel Schädigung der Haut und der Atemwege
Zwangshaltungen bei der Montage und Demontage von Schalungsteilen bzw. der kompletten Schalung
Heben und Tragen von schweren Lasten
Holzstäube, zum Beispiel durch Holzbearbeitungsmaschinen oder bei manueller Holzbearbeitung
Lärm bei der Holzbearbeitung
Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:
Maßnahmen |
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Sorgen Sie für Ordnung und Sauberkeit im gesamten Arbeits- und Verkehrsbereich und vermeiden Sie Stolperstellen.
Stellen Sie geeignete PSA zur Verfügung, insbesondere Augen-, Gehör-, Hand- und Fußschutz, gegebenenfalls auch Kopfschutz.
Gleichen Sie unterschiedliche Arbeitshöhen möglichst durch Zwischenpodeste aus.
Achten Sie beim Einsatz von Druckluftnaglern auf folgende Punkte:
die einwandfreie Beweglichkeit der Freischusssicherung oder des Sicherheitskontaktauslösers muss gewährleistet sein
Nagler nie mit gezogenem Abzugsbügel transportieren
vor dem Anschließen des Gerätes an die Druckluftleitung ist das Magazin zu entleeren
beim Füllen des Magazins ist das Gerät nicht auf sich selbst oder andere zu richten
beim Nageln immer seitlich vom Gerät stehen
Geräte so ablegen, dass nicht durch Anstoßen oder Hängenbleiben die Freischusssicherung auslöst
nach beendeter Arbeit ist der Druckluftnagler von der Druckluftleitung zu trennen
bei Störungen ist das Gerät abzukuppeln, das Magazin zu entleeren und dann erst der Fehler zu suchen
Achten Sie darauf, dass beim Zusammenbau größerer Schalungsteile die Gefahrbereiche immer optimal einsehbar sind und sorgen Sie dafür, dass sich nur mit diesen Arbeiten beauftragte Beschäftigte in diesem Bereich aufhalten.
Vermeiden Sie Zündquellen, wie zum Beispiel Funkenflug, Rauchen, offenes Feuer.
Vermeiden Sie durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln zur Arbeitsplatzoptimierung Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen und einseitigen Belastungen. Sind erhöhte Belastungen nicht zu vermeiden, ist den Beschäftigten arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten.
Verwenden Sie möglichst Trennmittel, die keine gefährlichen Eigenschaften im Sinne der Gefahrstoffverordnung besitzen. Sollte dies nicht möglich sein, sorgen Sie dafür, dass z.B.
der Hautkontakt mit Trennmittel vermieden wird,
Lagermengen von Trennmitteln am Arbeitsplatz gering zu halten sind,
Zündquellen vermieden werden (Rauchverbot)
die Maßnahmen des vorsorgenden Brandschutzes getroffen werden.
Achten Sie darauf, dass nur Klebemittel verwendet werden, die keine gefährlichen Eigenschaften im Sinne der Gefahrstoffverordnung besitzen und sorgen Sie für ausreichende Be- und Entlüftung.
Stellen Sie Ihren Beschäftigten bei allen spanabhebenden Bearbeitungsverfahren, z.B. an Holzbearbeitungsmaschinen, Handmaschinen und Handschleifarbeitsplätzen Maschinen mit Absaugung zur Verfügung.
Sorgen Sie dafür, dass die Handwerkzeuge sicher sind und bestimmungsgemäß verwendet werden.
Sehen Sie insbesondere bei neuen Betriebsstätten technische Maßnahmen, z.B. schallschutzmindernde Decken/Wände vor.
Setzen Sie nach Möglichkeit lärmarme Maschinen ein.
Nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ist folgendes zu beachten:
bei Lärmpegel > 80 dB (A) ist arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten und den Beschäftigten persönliche Schutzausrüstung gegen Lärm zur Verfügung zu stellen,
bei Lärmpegel ≥ 85 dB (A) ist die arbeitsmedizinische Vorsorge durchzuführen und Sie müssen dafür sorgen, dass das bestimmungsgemäße Tragen der persönlichen Schutzausrüstungen erfolgt.
3.2.2
Bewehrungsarbeiten: Schneiden, Biegen und Einbauen
Bei konstruktiven Betonfertigteilen wird Bewehrungsstahl für die Aufnahme der Zugkräfte oder zusätzliche Druckkräfte eingelegt. Die Bewehrung wird in Betonstahlschneide- und -biegemaschinen abgelängt und in die richtige Form gebracht. Anschließend wird sie gemäß Plan in das Bauteil eingebracht. Bei diesen Arbeiten treten häufig Schnitt-, Stich- und Klemmverletzungen auf.
Besonderer Wert muss auf den richtigen Einbau der Transportanker gelegt werden, damit der innerbetriebliche Transport der Fertigteile sowie das Verlagen auf der Baustelle sicher erfolgen können.
Abb. 24 Zwangshaltung bei Bewehrungsarbeiten (negativ!)
Abb. 25 ergonomisch günstige Arbeitshaltung bei Bewehrungsarbeiten
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Gefährdungen |
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Bei der Herstellung der Bewehrung für konstruktive Betonfertigteile achten Sie bereits beim Schneiden und Biegen des Betonstahls auf folgende Gefährdungen:
Schnitt- und Stichverletzungen beim Aufnehmen der Betonstähle
Schnitt- und Stichgefahren an scharfkantigen Drahtenden
Stürzen, Stolpern, Abstürzen
Gefährdung durch bei nicht ausreichende Beleuchtung
Gefährdung durch bei Unordnung und fehlende Sauberkeit am Arbeitsplatz, zum Beispiel Herumliegen von Werkzeugen und Material
Gefährdung durch überstehende Teile, zum Beispiel Gewindestangen, Bewehrungsstähle, Schraubzwingen
Gefährdungen beim Auf-, Absteigen und Arbeiten an den Schalungen
Gefährdungen beim Verwenden ungeeigneter Leitern und Tritte und deren Kippen aufgrund nicht standsicherer Aufstellung
Verletzung durch Wärmeeinwirkung, Funkenflug und Strahlung durch Schweißarbeiten
Belastung der Lendenwirbelsäule durch häufiges Arbeiten in extremer Rumpfbeugehaltung (Zwangshaltung) sowie durch schweres Heben und Tragen
Lärm beim Aufschlagen von Bewehrungsstählen auf Metallunterlagen
getroffen werden von Bewehrungselementen beim Biegevorgang sowie Funkenflug, Lärm, Schnitt- und Abtrennverletzungen beim Durchtrennen von Bewehrungsstählen
Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:
Maßnahmen |
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Bei manuellen Bewehrungsarbeiten sorgen Sie dafür, dass die Gefährdungen durch folgende Maßnahmen verhindert beziehungsweise minimiert werden:
Achten Sie darauf, dass beim Arbeiten mit Betonstählen Tragehilfen und Schutzhandschuhe benutzt werden.
Stellen Sie über eine Arbeitsanweisung sicher, dass Transportanker gemäß den Belastungsanforderungen regelgerecht eingebaut werden und überzeugen Sie sich davon, dass dieser Einbau entsprechend den Vorgaben der Einbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers erfolgt.
Stellen Sie nur sichere Maschinen zum Schneiden und Biegen zu Verfügung und achten Sie darauf, dass die Quetsch- und Scherstellen durch Schutzeinrichtungen gesichert sind.
Achten Sie darauf, dass die Maschinen nur bestimmungsgemäß verwendet werden.
Gestalten Sie die Arbeitsplätze ergonomisch und sorgen Sie dafür, dass Arbeiten in Zwangshaltung vermieden werden, zum Beispiel durch den Einsatz geeigneter Auflageflächen.
Setzen Sie Bindeapparate ein, um die körperliche Belastung und Zwangshaltung zu verringern.
Sehen Sie zum Trennen der Bewehrungsstähle lärmarme Arbeitsverfahren vor, zum Beispiel Bolzenschneider statt Winkelschleifer.
Stellen Sie Ihren Beschäftigten persönliche Schutzausrüstungen wie Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzbrille, geeignete Schutzhandschuhe (zum Beispiel nitrilgetränkte Baumwollhandschuhe) und ggf. Gehörschutz zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen werden.
Beim Einsatz von Trennschleifern stellen Sie sicher, dass:
der Brandschutz beachtet wird
die Beschäftigen eine Schutzbrille tragen
Personen nicht durch Funkenflug gefährdet werden.
Abb. 26 sicheres Öffnen der Umreifungsbänder
3.2.3
Spannbeton - Spannstähle ziehen und abtrennen - Spannstation
Bei der Herstellung im Fertigteilwerk wird die Spannbetonbewehrung im Spannbett nach Angaben der statischen Berechnung vorgespannt. Nach dem Einbringen des Frischbetons und dem Erhärtungsprozess verbinden sich die Spanndrähte und Spannlitzen mit dem Beton. Danach wird die Vorspannung gelöst und die Spannkraft durch den Verbund in das Fertigteil eingebracht.
Beim Aufbringen der Vorspannkräfte treten besondere Gefährdungen auf, denen mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen ist.
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Gefährdungen |
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Getroffen werden von:
herumschlagenden Spannstählen
durch den Peitscheneffekt beim Öffnen und Ziehen der Coils
wenn der vorgespannte Spannstahl durch die Verankerung rutscht
der zurückschlagenden Spannpresse, zum Beispiel wenn diese schräg aufgesetzt wird
reißenden Spanndrähten beim Spannvorgang
herumfliegende Querlochplatten, Spannpressen oder Hydraulikzylindern, wenn z.B. beim Spannvorgang die auftretenden Kräfte statisch nicht sicher in geeignete Auflager eingeleitet werden
Stolpern, Stürzen und Anstoßen im Bereich der Spannstation
Stolper-, Sturz- und Rutschgefahr, zum Beispiel beim Über- und Besteigen der Fertigungsbahn
Lärm, Schnitt- und Augenverletzungen beim Umgang mit Trenneinrichtungen, zum Beispiel Trennschleifer
Lärm durch das Reißen der Spannstähle
Schnitt- und Stichgefahren an scharfkantigem Spanndraht und Bewehrungsstahl
Klemm- und Scherstellen beim Einbau der Spannstähle, beim Spannen und beim Lösen der Vorspannung
Abb. 27 Spanneinrichtung
Abb. 28 Sichere Einrichtung für eine Entspannstation
Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:
Maßnahmen |
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Coils für Spannstähle dürfen nur in einer geeigneten Vorrichtung geöffnet und abgewickelt werden.
Lassen Sie über die Betonschalungen bzw. die Spannbahnen Ketten (Abb. 30) oder Eisenbügel anbringen, damit reißende Spanndrähte nicht umherschnellen können (Ausnahme: Spanndrähte werden durch Armierungskörbe geführt).
Achten Sie darauf, dass der Spannbetrieb durch geeignete optische oder akustische Signale angezeigt wird, zum Beispiel Hupe, Blinklicht.
Errichten Sie hinter den Spanndrähten eine Prallwand mit Holzauflage, die Personen beim Reißen vor dem Umherfliegen von Spanndrähten schützt.
Verwenden Sie nur gereinigte und geeignete Verankerungen.
Ersetzen Sie sofort beschädigte oder verschlissene Verankerungen.
Schaffen Sie geeignete Übergänge über die Spannbahn - zum Beispiel Treppe und Laufsteg.
Achten Sie auf Ordnung und Sauberkeit und vermeiden Sie Stolperstellen.
Stellen Sie zur Vermeidung von Augenverletzungen geeigneten Augen- und Gesichtsschutz zur Verfügung.
Nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ist folgendes zu beachten:
bei Lärmpegel > 80 dB (A) ist arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten und den Beschäftigten persönliche Schutzausrüstung gegen Lärm zur Verfügung zu stellen,
bei Lärmpegel ≥ 85 dB (A) ist die arbeitsmedizinische Vorsorge durchzuführen und Sie müssen dafür sorgen, dass das bestimmungsgemäße Tragen der persönlichen Schutzausrüstungen erfolgt.
Verwenden Sie nur:
Spannstähle gemäß DIN EN 10138 bzw. mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung
Originalwerkzeuge und
Originalmaterialien des Herstellers der Spannanlage.
Kennzeichnen Sie die Gefahrenbereiche, zum Beispiel längs der Spannbahn.
Achten Sie darauf, dass den Spannvorgang weisungsbefugte Personen mit ausreichenden Kenntnissen und Erfahrungen beaufsichtigen.
Stellen Sie sicher, dass die notwendigen Kenntnisse für diese Arbeiten bei Ihren Beschäftigten vorhanden sind., z.B. durch intensive Unterweisungen oder Schulungen, auch von den Herstellern der zum Einsatz kommenden Maschinen und Einrichtungen.
Sorgen Sie dafür, dass sich keine Personen beim Spannvorgang in der Spannbahn, im Bereich neben der Bahn und hinter den Spannstählen aufhalten.
Lassen Sie:
die Spannarbeiten nur neben den zu spannenden und bereits gespannten Betonstählen durchführen
die Schutzeinrichtung nach dem Spannen direkt an der Verankerungsplatte so positionieren, dass niemand zwischen der Schutzeinrichtung und den Spanndrähten hindurchgehen kann
die Schutzeinrichtung erst entfernen, nachdem der Beton die vorgesehene Festigkeit erreicht hat.
Sorgen Sie dafür, dass keine Spanndrähte mit Oberflächenbeschädigungen durch:
Kerben
Biegen
Schleifen
starke Wärmeeinwirkungen, zum Beispiel Schweißen an oder in unmittelbarer Nähe der Spanndrähte oder Korrosion verwendet werden.
Überprüfen, reinigen, pflegen und ersetzen Sie gemäß Herstellerangaben die Klemmbacke in der Spannpresse.
Müssen Werkseinrichtungen für den Spannvorgang auf andere Bauteile umgerüstet werden, lassen Sie die statische Sicherheit der umgebauten Konstruktionen, Geräte und Einrichtungen rechnerisch nachweisen, z.B. bezogen auf die Aufstellung, Unterstützungen, Aussteifung und Verankerungen.
Beachten Sie beim Einsatz von Betriebsmitteln immer die Angaben der Hersteller in den Bedienungsanleitungen.
Bei Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie bei Störungsbeseitigungen stellen Sie sicher, dass:
Wartungspläne für alle Maschinen beim Spannvorgang erstellt werden,
die Spannpresse stillgesetzt und gegen Wiedereinschalten gesichert ist,
die hydraulische Anlage drucklos gemacht worden ist.
Erstellen Sie für die Arbeiten beim Spannvorgang Betriebsanweisungen und unterweisen Sie Ihre Beschäftigten regelmäßig, mindestens jedoch einmal im Jahr. Stellen Sie beim Ziehen der Spannstähle
Sorgen Sie als Betreiber dafür, dass die Hydraulikleitungen fristgerecht geprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Die Bemessung der Fristen ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung unter Berücksichtigung der Herstellerangaben.
Stellen sie geeignete PSA zur Verfügung:
Sicherheitsschuhe
Schutzhandschuhe
Augen- und Gesichtsschutz
Kopfschutz
Abb. 29 Vorrichtung zum Transport und Abwickeln der Coils
Abb. 30 Absicherung der Spanndrähte durch Ketten
3.2.4
Betonieren und Verdichten
Der Frischbeton wird bei der Herstellung von konstruktiven Betonfertigteilen mit zum Beispiel Flurförderzeugen und Kübeln, aber auch mit Mischfahrzeugen, zu den Schalungen transportiert und eingebracht. Das Verdichten des Frischbetons erfolgt durch Außen- oder Innenrüttler.
Hierbei sind die wesentlichen Gefährdungen Lärm-, Hand-, Arm-Schwingungen, Ganzkörperschwingungen sowie der Absturz von den Schalungen.
Abb. 31 Verdichtungsarbeiten mit Innenrüttler
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Gefährdungen |
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Stolpern und Stürzen im Fertigungsbereich, zum Beispiel durch herumliegende Gegenstände, Bauteile von Schalungen
Abstürzen, Ab- und Ausrutschen, zum Beispiel auf und von Schalungen
Angefahren bzw. Überfahren werden durch Flurförderzeuge oder Mischfahrzeuge
Klemm- und Schergefahren während des Betoniervorganges, zum Beispiel am Betontransportkübel
Anstoßen am Betonkübel und den Schalungsteilen
Haut- und Augenverletzungen durch Beton, zum Beispiel durch Spritzer beim Einbringen des Betons in die Schalung bzw. Absturz aus dem Kübel
Lärm und Vibrationen durch Rüttler
Verletzungen durch defekte Arbeitsmittel, zum Beispiel Innenrüttler und Anschlagmittel
Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:
Maßnahmen |
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Sorgen Sie für Ordnung und Sauberkeit und vermeiden Sie Stolperstellen im gesamten Arbeitsbereich.
Stellen Sie Ihren Beschäftigten Treppen und Tritte zum sicheren Auf- und Absteigen zur Verfügung.
Montieren Sie Laufstege mit Absturzsicherung bei höher gelegenen Schalungen - zwingend erforderlich
ab 1,0 m Absturzhöhe.
Legen Sie bei der Herstellung der Betonfertigteile Verkehrs- und Transportwege fest, die einen geregelten Ablauf der Bewegungen garantieren.
Stellen Sie geeigneten Kopf-, Augen- und Gesichtsschutz zur Verfügung und halten Sie Augenspülflaschen bereit.
Zur Vermeidung von Lärmgefährdungen treffen Sie folgende Maßnahmen:
Trennen Sie die Arbeitsbereiche so, dass am Arbeitsprozess Unbeteiligte nicht durch Lärm gefährdet werden.
Sorgen Sie bei der Einrichtung neuer Arbeitsstätten dafür, dass die Schallausbreitung minimiert wird, zum Beispiel durch Kapselung, absorbierende Abschirmungen, Decken und Wände.
Achten Sie insbesondere bei der Beschaffung neuer Arbeitsmittel darauf, dass diese dem fortschrittlichen Stand der Lärmminderungstechnik entsprechend beschafft und betrieben werden, zum Beispiel frequenzgesteuerte Rüttler, Einsatz von selbst verdichtendem Beton oder lärmarmen Verdichtungsverfahren, zum Beispiel Schüttelverfahren.
Vermeiden Sie lose Teile auf den Schalungen beziehungsweise Tischen.
Nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ist folgendes zu beachten:
bei Lärmpegel > 80 dB (A) ist arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten und den Beschäftigten persönliche Schutzausrüstung gegen Lärm zur Verfügung zu stellen,
bei Lärmpegel ≥ 85 dB (A) ist die arbeitsmedizinische Vorsorge durchzuführen und Sie müssen dafür sorgen, dass das bestimmungsgemäße Tragen der persönlichen Schutzausrüstungen erfolgt.
Stellen Sie sicher, dass die zur Verfügung gestellte Schutzausrüstung auch getragen wird.
Sorgen Sie dafür, dass elektrische Anlagen und Arbeitsmittel regelmäßig geprüft werden. Stellen Sie nur geprüfte und intakte Anschlagmittel und Werkzeuge zur Verfügung.
Stellen Sie Ihren Beschäftigten persönliche Schutzausrüstungen wie Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzbrille, geeignete Schutzhandschuhe (zum Beispiel nitrilgetränkte Baumwollhandschuhe) und ggf. Gehörschutz zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen werden.
Abb. 32 Betonieren eines Betonfertigteilbinders mit seitlichen Laufstegen
3.2.5
Ausschalen, Anschlagen und Nacharbeiten
Nachdem die Betonfertigteile eine ausreichende Festigkeit erreicht haben und ausgeschalt wurden, sind häufig Nacharbeiten notwendig. Dies können Kosmetikarbeiten an Betonflächen, das Freilegen von Aussparungen und das Anbringen funktionsbedingter Zubehörteile für den Baustelleneinbau sein. Bei diesen manuellen Arbeiten besteht häufig Absturzgefahr.
Abb. 33 Transportanker mit Lastaufnahmemittel
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Gefährdungen |
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Absturz von der Leiter
Absturz, Umkippen und Bruch des Fertigteils, zum Beispiel:
wegen mangelnder Aushärtung
nicht zusammengehöriges Lastaufnahmemittel und Transportanker beziehungsweise Anschlagmittels
falscher Einbau des Transportankers im Fertigteil
falsches Anschlagen
ungewollte Pendelbewegungen der Lasten infolge nicht sicher angeschlagener Fertigteile oder nicht festgelegter Schwerpunkte der Fertigteile
Quetsch- und Scher- und Stoßgefahr im Fahrbereich der Transportwagen
Verletzungsgefahr an scharfkantigen oder spitzen Ecken und Kanten der Betonfertigteile oder der Konstruktionsteile der Schalung
Verletzungen durch Werkzeuge, zum Beispiel
Schnittverletzungen beim Entfernen von Aussparungskörpern (Polystyrolhartschaum)
Abrutschen mit dem Stemmeisen und Schraubenschlüssel
Bohrmaschinen
Winkelschleifer und Poliermaschinen bei Schleif- oder Trennarbeiten
Hochdruckreiniger
Augenverletzung durch Splitter und Spritzer
Staubbelastungen durch die Benutzung von Bearbeitungsmaschinen
Lärm, Vibration, zum Beispiel durch Handwerkzeuge
Gefahrstoffe, zum Beispiel Zement oder Beschichtungen
Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:
Maßnahmen |
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Sind Arbeiten in der Höhe durchzuführen, setzen Sie zum Beispiel Podeste oder Gerüste ein.
Sind Arbeiten auf der Leiter erforderlich, achten Sie auf folgende Punkte:
Leiter auf festem Untergrund aufstellen (sicheren Stand auswählen)
nur geeignete und geprüfte Leitern benutzen (Leiterbuch führen)
Arbeiten auf zeitlich max. 2 Stunden begrenzen.
Achten Sie beim Anschlagen der Betonfertigteile auf richtig eingebaute Transportanker (Sichtkontrolle).
Weisen Sie bei der Sichtkontrolle auf folgende Maßnahmen hin:
ausreichende Aushärtung der Betonfertigteile
zulässige Festigkeit und Belastungsfähigkeit aller Bauteile
richtige Auswahl des Lastaufnahmemittels, zum Beispiel Traverse, Ausgleichsgehänge
die Lage des Schwerpunktes des Bauteiles.
Achten Sie darauf, dass beim Anschlagen die Verwendungsanleitung des Herstellers der Lastaufnahmemittel beachtet wird.
Sichern Sie Betonfertigteile gegen das Umkippen.
Achten Sie darauf, dass nur geeignete und intakte Werkzeuge eingesetzt und diese bestimmungsgemäß verwendet werden.
Zur Vermeidung von Augenverletzungen lassen Sie die Arbeiten nur mit Schutzbrille durchführen und sorgen Sie dafür, dass sich keine Unbeteiligten im Arbeitsumfeld aufhalten.
Versuchen Sie durch geeignete Lärmminderungsmaßnahmen die Lärmbelastung zu minimieren. Sorgen Sie dafür, dass bei Lärmpegeln > 80 dB (A) Gehörschutz getragen wird.
Nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ist folgendes zu beachten:
bei Lärmpegel > 80 dB (A) ist arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten und den Beschäftigten persönliche Schutzausrüstung gegen Lärm zur Verfügung zu stellen
bei Lärmpegel ≥ 85 dB (A) ist die arbeitsmedizinische Vorsorge durchzuführen und Sie müssen dafür sorgen, dass das bestimmungsgemäße Tragen der persönlichen Schutzausrüstungen erfolgt.
Halten Sie Unbeteiligte von den Lärmarbeitsplätzen fern.
Beachten Sie beim Einsatz von Gefahrstoffen folgende Punkte:
Gefährdungsbeurteilung durchführen
Sicherheitsdatenblatt oder ergänzende Hinweise des Herstellers beachten
prüfen, ob ein anderer, möglichst ungefährlicherer Stoff, verwendet werden kann
Betriebsanweisung erstellen und Beschäftigte unterweisen und
über stoffspezifische Erste-Hilfe-Maßnahmen unterrichten.
Abb. 34 Negativbeispiel für die Lagerung von Betonfertigteilen