DGUV Information 202-079 - Wassergewöhnung in Kindertageseinrichtungen

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Abschnitt 1 - 1 Kita-Kinder und Wasser

Kinder möchten und sollen Wasser mit dem ganzen Körper erleben, es mit allen Sinnen wahrnehmen, Erfahrungen sammeln, experimentieren und ausprobieren. Das Baden ermöglicht Kindern vielfältige und interessante Bewegungsmöglichkeiten. Die spezifischen physikalischen Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den menschlichen Körper vermitteln völlig neue Bewegungserfahrungen.

Vor allem übergewichtige Kinder fühlen sich im Wasser häufig sehr wohl, da sich durch die Auftriebskraft des Wassers die Wirkung des eigenen Gewichts auf das Muskelsystem um ein Drittel reduziert. Bewegung im Wasser fällt somit leichter und macht mehr Spaß. Das Bewegen im Wasser ist demzufolge gerade für übergewichtige und adipöse Kinder eine gute Möglichkeit der Bewegungsförderung und damit auch zur Gewichtsreduktion.

Für viele Kinder mit Behinderungen ist der Aufenthalt im Wasser mit besonderen Bewegungs- und Sinneserfahrungen verbunden, die in der Sporthalle, auf dem Spielplatz oder im Bewegungsraum nicht möglich sind. Zudem gestaltet sich der Aufenthalt im Wasser - je nach Grad der Behinderung - als Entlastung und dosierte Belastung zugleich und empfiehlt sich so als schonendes Training zur nachhaltigen Kräftigung der Muskulatur.

Je mehr Freude die Kinder im Kleinkindalter am Baden haben, je weniger Angst sie mit dem Medium verbinden, umso schneller erlernen sie später das Schwimmen. Dies wiederum bedeutet nicht nur aktive Gesundheitsförderung, sondern vor allem auch aktive Unfallprävention.

Es ist deshalb empfehlenswert, den Umgang mit dem Element Wasser für die Kita-Kinder sehr freudvoll zu gestalten und eine angstfreie, spielerische Wassergewöhnung zu ermöglichen. Sie legt den Grundstein für das spätere Verhältnis zum Baden und Schwimmen im See oder in der Halle. Bei der inhaltlichen und methodischen Ausgestaltung der Wassergewöhnung ist auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten sowie auf die Eigenheiten der Kinder einzugehen.

Das setzt voraus, dass sich pädagogische Fachkräfte sowohl über die Gefahren beim Baden mit Kindern bewusst sind, als auch ein umfassendes methodisches Rüstzeug zur Wassergewöhnung besitzen. Zudem müssen sie den Entwicklungsstand der zu betreuenden Kinder kennen.