DGUV Information 202-079 - Wassergewöhnung in Kindertageseinrichtungen

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Abschnitt 6 - 6 Die ersten Schritte ins neue Element Wasser

Die ersten Schritte im Element Wasser werden von vielen Kindern oft mit Vorsicht, manchmal auch mit einer gewissen Ängstlichkeit vollzogen. Deshalb ist die erste Phase zur Gewöhnung an Kältereiz, Wasserwiderstand und Wasserdruck durch kleinschrittige sowie leichte Aufgabenstellungen - meist in spielerischer Form - gekennzeichnet.

Personelle Hilfe, Unterstützung und Begleitung z. B. durch ein befreundetes Kind, sind hier von besonderer Bedeutung. Mit Partnerinnen und Partnern lassen sich freudbetonte, motivierende und vielseitige Übungen durchführen.

Je jünger die Schwimmanfänger und -anfängerinnen sind, desto wichtiger ist aus psychologischer Sicht aufmunternder Zuspruch, anerkennendes Lob, ein schrittweises Vorgehen sowie die häufige Zuwendung durch die pädagogische Fachkraft.

Wasser ist kälter als Luft (Kältereiz)

Die ideale Wassertemperatur für Schwimmanfänger und -anfängerinnen liegt zwischen 31°C und 33°C. Trotz der relativ hohen Wassertemperatur fangen einige Kinder nach einer relativ kurzen Zeit an zu frieren.

Da das Wasser 25-mal wärmeleitfähiger ist als die Luft, gibt ein Körper im Wasser drei bis viermal so viel Wärme ab wie an Land.

Die Folge ist, dass der Körper - besonders bei Kindern - sehr schnell auskühlt. Dieser Auskühlungseffekt wird beim Schwimmen noch dadurch verstärkt, dass große Muskelgruppen beansprucht werden, die einen zusätzlichen Sauerstoffbedarf erzeugen. Furcht vor dem Wasser kann die Atemfrequenz ebenfalls erhöhen und so das Frieren verstärken.

Aus diesen Gründen sollten sich die Kinder bei längeren Pausen im Schwimmbad abtrocknen und ihren Körper bedecken.

Tipps für die Praxis gegen frühzeitiges Auskühlen

  • Kinder, die es möchten, können vor dem Schwimmen kalt duschen. Dann wird das Beckenwasser im Anschluss als relativ warm empfunden.

  • Je weiter der Körper ins Wasser eingetaucht ist, desto weniger können sich Zug- oder Verdunstungskälte auswirken.

  • Variationsreiche Bewegungsaufgaben lassen die Kinder den Kältereiz vergessen.

  • Eine hohe Bewegungsintensität und Übungen, bei denen sich möglichst alle Kinder gleichzeitig bewegen, verhindern vorzeitige Abkühlung.

  • Aufgabenstellungen sollten präzise und mit wenigen Worten erfolgen.