Methode | Beschreibung | Ziel | Testgegenstand | Einsatzphase | Ergebnis | Hinweise zum Einsatz |
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Alternativen-Vergleichstest | Zwei Versionen der Software werden anhand von Merkmalen direkt miteinander verglichen | vergleichende Bewertung | Nutzung durch Benutzerinnen/Benutzer | Entwicklung und Prüfung | relative Präferenzen oder Vergleiche einzelner Merkmale | Gefahr, dass eine bessere Alternative als gute Lösung deklariert wird, selbst wenn sie erhebliche Gestaltungsmängel hat |
Analyse des Nutzungskontexts | Analyse eines (zukünftigen) Nutzungskontexts und möglichst systematische und detaillierte Dokumentation | Nutzungskontext beschreiben | Arbeitssystem | Analyse von Aufgaben und Erfordernissen | spezifizierter Nutzungskontext | durch Beobachtungschema systematisieren, wiederholte Durchführung auch von anderen Personen |
Aufgabenanalyse | Nutzungsszenarien erstellen | Beschreibung von Arbeitsprozessen in einer organisatorischen Einheit | Arbeitssystem | Planung und Konzeption, Entwicklung und Prüfung | Aufgaben und Erfordernisse | |
Befragung (schriftlich, mündlich) | Formen: Interview, Fragebogen. Personen antworten auf offene oder geschlossene und
vorab festgelegte Fragen. Standardisierte schriftliche Befragungen beziehen sich auf
festgelegte Merkmale
| Anregungen erhalten, Meinungen abfragen, Bedürfnisse ermitteln, Einstellungen erheben, Bewertungen in angeleiteter Form ermitteln | Einschätzungen durch Expertinnen/Experten oder Benutzerinnen/Benutzer | Planung und Konzeption, Entwicklung und Prüfung, Einführung, Nutzung und Pflege, Ablösung | Spektrum an Meinungen, Einschätzungen | dient bei nicht standardisierten Befragungen der Exploration |
Cognitive Walkthrough | Expertin/Experte handelt als Benutzerin/Benutzer während der Inspektion eines Software-Prototypen | Entwicklung alternativer Lösungsmöglichkeiten | Ausprobieren und Benutzung durch Expertinnen/Experten | Planung und Konzeption, Entwicklung und Prüfung, Einführung | Identifikation von Gestaltungsmängeln | |
Dokumentenanalyse | gestaltungsrelevante Informationen in vorhandenen Dokumenten finden | Beschreibung von Erfordernissen und Anforderungen und ermitteln von Begründungen | vorhandene Dokumente | Planung und Konzeption | Erfordernisse, Anforderungen | Phase im Einsatzzyklus, Testtyp, Screeningdetail, Einsatzvoraussetzungen, Durchführungsaufwand, Aussagekraft |
Eye Tracking | Erfassung und Dokumentation von Blickverläufen und Verweildauern der Benutzerin/des Benutzers während der Benutzung von Software | Blickpunkte, -verläufe und Verweildauern im Kontext | Nutzung durch Benutzerinnen/Benutzer | Entwicklung und Prüfung | mit Aufgaben- und Nutzungskontext interpretierbar | |
Fokusgruppe, Gruppendiskussion | moderierte themenzentrierte Gruppendiskussion zu einem vorab festgelegten Thema (Fokus) | Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten für aufgedeckte Mängel; Abstimmung des weiteren Vorgehens für die Entwicklung | Einschätzungen von Benutzerinnen/Benutzern und Expertinnen/Experten | Entwicklungsprozess, Analyse von Aufgaben und Erfordernissen, Entwicklung von Prototypen,
Nutzung im Kontext
| Zwischenergebnisse bewerten, Maßnahmen ableiten, Dokumentation | Fokusgruppen werden für sehr viele verschiedene Themen angewendet. Detaillierte Anleitungen können recherchiert werden. |
Heuristische Evaluation | Fachleute analysieren Software anhand von Heuristiken und typischen bzw. spezifizierten
Nutzungsszenarien
| | Ausprobieren und Benutzung durch Expertinnen/Experten | Nutzung im Kontext | | |
Lautes Denken | Während der Interaktion mit einem Software-Prototypen spricht eine Benutzerin/ein Benutzer alle Überlegungen, Gedanken und Handlungsabläufe laut aus | Unklarheiten während Benutzung identifizieren und Anregungen für Verbesserungsmaßnahmen gewinnen | Nutzung durch Benutzerinnen/Benutzer | Entwicklung von Prototypen | Mängel, Fehler, Unklarheiten, fehlende Informationen | |
Personas | Benutzerinnen/Benutzer werden anhand ihrer sogenannten Charaktereigenschaften und
ihrer Verhaltensweisen mit Software durch Experten typisiert
| typische Benutzer/Benutzerinnen identifizieren | Benutzer-/Benutzerinneneigenschaften | Planung und Konzeption | Nutzertypen | Softwaregestaltung orientiert sich an erfassten Nutzereigenschaften und nicht an ergonomischen
Prinzipien der Gestaltung
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Prototyping (mit Papier oder Software) | Benutzerinnen/Benutzern werden Entwürfe der Software vorgelegt, die benutzt und nach Merkmalen bewertet werden sollen | Sammlung von Verbesserungsvorschlägen und Identifikation von Mängeln | Benutzung von Prototypen | Entwicklung und Prüfung | Gestaltungsmängel, Verbesserungsvorschläge | |
Storyboard | Der Arbeits- und Interaktionsprozess wird als Kurzgeschichte illustriert. | Arbeits- und Interaktionsabläufe lebendig, aber strukturiert beschreiben | Arbeits- und Interaktionsabläufe | Planung und Konzeption, Entwicklung und Prüfung | Wesentliche Schritte in den Arbeits- und Interaktionsabläufen | |
SUMI (Software Usability Measurement Inventory) | Standardisierter Fragebogen mit 50 Fragen, der Beeinträchtigungen durch die Arbeit mit Software erhebt. | Beeinträchtigungen werden allgemein und spezifisch bewertet auf den fünf Dimensionen Affekt, Effizienz, Hilfestellung, Steuerbarkeit und Lernförderlichkeit. | Nutzung durch Benutzerinnen/Benutzer | Entwicklung und Prüfung, Nutzung und Pflege | Identifikation von Beeinträchtigungen durch die Arbeit mit Software | mindestens zehn hinreichend qualifizierte Nutzerinnen/Nutzer |
Szenarien | Beschreibung von Situationen wann Benutzerinnen/Benutzer wie warum mit welchem Ergebnis
mit Software interagieren.
| Einsatz- und Testszenarien entwickeln; Nutzungskontexte ableiten | Nutzung durch Benutzerinnen/Benutzer | Planung und Konzeption, Entwicklung und Prüfung, Einführung, Nutzung und Pflege, Ablösung | Nutzungskontexte, Einsatz- und Testszenarien | |
Use Cases | Nutzungsablauf verschiedener Benutzerinnen/Benutzer ermitteln und dokumentieren | Konzeption für die Nutzerführung | Abläufe für Aufgabenbearbeitung | Planung und Konzeption | Ablaufmodell für einzelne Benutzungsgruppen | |