DGUV Information 213-500 - Allgemeiner Teil - Von den Unfallversicherungsträgern anerkannte Analysenverfahren zur Feststellung der Konzentrationen krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe in der Luft in Arbeitsbereichen

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Abschnitt 4.3 - 4.3 Messunsicherheit

Als Beurteilungsgrundlage für die Genauigkeit eines quantitativen Analysenergebnisses dient die Messunsicherheit. Die Messunsicherheit kann definiert werden als ein dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die der Messgröße zugeordnet werden können.

Die Messunsicherheit hat ihre Ursache in systematischen und nicht systematischen oder zufälligen Abweichungen, die bei Probenahme, Aufarbeitung und der Analytik der Proben bei jedem Arbeitsschritt auftreten können. Die zufällige Messunsicherheit ur und die systematische Messunsicherheit unr ergeben sich aus der Wurzel der Summe der quadrierten Einzelbeiträge nach Formel (1) und (2):

ccc_3472_20151201_02.jpg(1)
ccc_3472_20151201_03.jpg(2)

Die systematische Unsicherheit unr wird, falls es sich beim vorgegebenen oder abgeschätzten Unsicherheitsbereich um eine Rechteckverteilung (stetige Verteilung) handelt, durch (Wurzel)3 dividiert.

Die kombinierte Messunsicherheit uc ergibt sich aus der Wurzel der Summe der quadrierten Beiträge aus systematischer und nicht systematischer Messunsicherheit nach Formel (3):

ccc_3472_20151201_04.jpg(3)

Die erweiterte Messunsicherheit U, die nach DIN EN 482 [5] bei Arbeitsplatzmessungen anzugeben ist, ergibt sich durch Multiplikation der kombinierten Messunsicherheit mit dem Erweiterungsfaktor k, der für eine 95 %ige statistische Sicherheit den Wert 2 annimmt, nach Formel (4):

U = 2 · uc(4)

Für Analysenverfahren zur Bestimmung von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz gelten nach der DIN EN 482 [5] für die relative erweiterte Messunsicherheit folgende Anforderungen:

  • für Kurzzeitmessungen im Bereich vom halben bis zum doppelten Grenzwert: U ≤ 50 %

  • für Messungen des Schichtmittelwertes von 1/10 bis 1/2 Grenzwert: U ≤ 50 %

  • für Messungen des Schichtmittelwertes von 1/2 bis zum doppelten Grenzwert: U ≤ 30 %

Eine Möglichkeit der Ermittlung der Messunsicherheit kann neben der Differenzierung nach systematischer und zufälliger Messwertabweichung auch nach den Beiträgen der verschiedenen Arbeitschritte erfolgen. Im Folgenden werden die Beiträge, die für die Probenahme, die Kalibrierung und die analytische Bestimmung berechnet oder abgeschätzt werden können, beschrieben.