DGUV Information 250-104 - Leitfaden für Betriebsärztinnen und Betriebsärzte zur arbeitsmedizinischen Betreuung bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen
Wichtige arbeitsmedizinische Beratungsthemen im Zusammenhang mit Arbeiten in kontaminierten
Bereichen
Der konkrete Beratungsbedarf ergibt sich aus dem spezifischen Gefährdungsprofil der Baustelle. Die folgende Liste benennt wesentliche Themenfelder, die bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen von besonderer Bedeutung sein können.
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Toxikologische Bewertung der Akut- und Langzeitwirkungen der im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung ermittelten Gefahrstoffe
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Bewertung des Infektionsrisikos und Empfehlung von Infektionsschutzmaßnahmen (z. B. bei Arbeiten auf Hausmülldeponien)
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Auswahl geeigneter PSA und Übung der richtigen Handhabung (z. B. Dichtigkeitstest von Atemschutz, richtiges An- und Ausziehen von Schutzkleidung etc.)
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Arbeitsmedizinische Bewertung der Belastungen und Gefährdungen durch das Tragen von PSA (z. B. Hitzestau unter isolierenden Schutzanzügen, Hautbelastung durch okklusive Handschuhe etc.)
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Auswahl geeigneter Hautschutz-, Hautreinigungs- und Hautpflegemittel und Erstellung
eines Hautschutzplanes
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Aufstellung von Hygieneregeln (z. B. Hygienemaßnahmen vor Pausen und bei Arbeits- ende, kontaminationsgeschützte Bereitstellung von Getränken am Arbeitsplatz und Entwicklung geeigneter "Trinktechniken" zur Minimierung des Risikos einer oralen Gefahrstoffaufnahme)
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Erstellung von Betriebsanweisungen
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Notwendigkeit der regelmäßigen Unterweisung der Versicherten bezüglich spezifischer Gefährdungen am Arbeitsplatz, Nutzung der PSA, Notfallmaßnahmen bei Unfällen etc.