DGUV Information 211-037 - Schutz der Gesundheit bei Mehrfachbelastungen durch Beruf, Ehrenamt und Familie; Eine Hilfestellung für Arbeitnehmer

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Abschnitt 3.1 - 3.1 Check zur Beurteilung der eigenen Belastung mit Empfehlungen zur Reduzierung

Eingangsfragen:

A:

  • Arbeiten Sie bei mehreren Arbeitgebern?

  • Gehen Sie einer beruflichen Tätigkeit nach, die mobile Anteile außerhalb des Betriebsgeländes des Arbeitgebers umfasst?

  • Sind Sie auch an Arbeitsplätzen tätig, auf die Ihr Arbeitgeber keinen direkten Einfluss hat?

Wenn Sie eine dieser Fragen mit "ja" beantworten, gehen Sie zu Checkliste 1.

B:

  • Sind Sie außerhalb Ihrer beruflichen Tätigkeit regelmäßig ehrenamtlich tätig?

  • Haben Sie neben Ihrer beruflichen Tätigkeit erhöhte familiäre Belastungen z. B. durch die Pflege von Angehörigen oder durch Kinderbetreuung?

Wenn Sie eine dieser Fragen mit "ja" beantworten, gehen Sie zu Checkliste 2.

Benutzen Sie ggf. beide Checklisten, wenn Sie jeweils eine der Fragen aus A und B mit "ja" beantwortet haben.

Checkliste 1

Belastung durch mehrere Beschäftigungen oder Tätigkeiten an mehreren Einsatzorten

Tätigkeit 1: .................................................Tätigkeit 2: .................................................

Zeitlicher Umfang der Tätigkeiten:

ccc_3440_01.jpgccc_3440_02.jpgccc_3440_03.jpg
Meine beruflichen Tätigkeiten umfassen zusammen durchschnittlich .... h pro Tag.weniger als 8 h8 bis 10 hmehr als 10 h
Meine beruflichen Tätigkeiten umfassen zusammen durchschnittlich .... h pro Woche.weniger als 45 h45 bis 48 hmehr als 48 h

ccc_3440_04.jpg Sie verstoßen gegen das Arbeitszeitgesetz und sollten dringend mit Ihren Vorgesetzten zusammen Abhilfe schaffen.

ccc_3440_05.jpg Sie verstoßen nicht gegen die gesetzliche Regelung. Der zeitliche Umfang der Tätigkeiten kann insgesamt dennoch eine erhöhte Belastung bedeuten. Falls Sie dies auch so empfinden, sollten Sie in einem ersten Schritt an der zeitlichen Belastung arbeiten und ggf. mit Ihren Vorgesetzten nach Änderungsmöglichkeiten suchen.

ccc_3440_06.jpg Sie sind in puncto Arbeitszeitmenge formal in einem unkritischen Bereich. Dennoch können Sie sehr belastet sein. Bei der Einschätzung, welche Faktoren in der Gesamtbelastung vor allem eine Rolle spielen, hilft Ihnen die folgende Checkliste.

Eigene Einschätzung der Belastung:

Was belastet Sie nach Ihrem Gefühl bei Ihrer beruflichen Tätigkeit (Ihren Tätigkeiten) am meisten? Nennen Sie spontan drei Punkte:

1. ......................................

2. ......................................

3. ......................................

Umgebungseinflüsse

Kreuzen Sie bitte jeweils die zutreffende Häufigkeit für Tätigkeit 1 und Tätigkeit 2 an. Addieren Sie dann die beiden hinterlegten Zahlen zur Gesamtbelastung aus beiden Tätigkeiten.

In der letzten Spalte kreuzen Sie bitte nur an, ob Sie sich durch diesen Faktor belastet fühlen.

FaktorWie häufig trifft dieser
Faktor auf Ihre
Tätigkeit 1 zu?
Wie häufig trifft dieser
Faktor auf Ihre Tätigkeit 2
zu?
Gesamtbelastung aus
beiden Tätigkeiten
Fühlen Sie sich
durch diesen
Faktor
körperlich oder
geistig
belastet?
oftmittelseltennieoftmittelseltennieccc_3440_07.jpgccc_3440_08.jpgccc_3440_09.jpgjanein
1.Ich bin Unfallgefährdungen ausgesetzt,
z. B. durch bewegte Maschinenteile, Transport- und Arbeitsmittel, herausschleudernde oder fallende Teile, durch heiße oder kalte Oberflächen Stolpern, Rutschen oder Stürzen, Absturzgefahr, elektrische Gefährdungen, Brand- oder Explosionsgefährdungen, Gefährdungen durch Menschen, Tiere oder Pflanzen
3210+3210=0-12-34-6
2.Ich muss bei meiner Arbeit Persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen: Gehörschutz, Atemschutz, Augen- oder Gesichtsschutz, Schutzkleidung, Fuß- oder Knieschutz 3210+3210=0-12-34-6
3.Ich bin Hitze, Kälte oder Zugluft ausgesetzt. 3210+3210=0-12-34-6
4.An meinem Arbeitsplatz kommt Lärm vor,
z. B. laute Geräusche, Beeinträchtigung der Sprachverständigung oder der Konzentration
3210+3210=0-12-34-6
5.An meinem Arbeitsplatz kommen Vibrationen für den ganzen Körper oder für Arme, Hände oder Beine vor,
z. B. durch Fahrzeuge, durch Handmaschinen
3210+3210=0-12-34-6
6.Ich arbeite mit Gefahrstoffen oder bin Gefahrstoffen in meiner Arbeitsumgebung ausgesetzt. 3210+3210=0-12-34-6
7.Meine Haut ist durch hohe Feuchtigkeit belastet,
z. B. durch häufiges Waschen, Arbeiten mit nassen Materialien
3210+3210=0-12-34-6
8.Die Beleuchtung an meinem Arbeitsplatz ist ungünstig, z. B. zu gering, sie blendet, Gegenstände reflektieren 3210+3210=0-12-34-6
9.andere beeinträchtigende Umgebungseinflüsse3210+3210=0-12-34-6
10.Ich muss bei meiner Arbeit lange Zeiten hintereinander sitzen oder stehen.3210+3210=0-12-34-6
11.Ich muss bei meiner Arbeit viel gehen.3210+3210=0-12-34-6
12.Ich bewege mich bei meiner Arbeit wenig.3210+3210=0-12-34-6
13.Ich übe meine Arbeit in ungünstiger Körperhaltung aus, z. B. in Zwangshaltung, oder arbeite mit den Armen über der Kopfhöhe. 3210+3210=0-12-34-6
14.Ich muss bei meiner Arbeit klettern, kriechen oder rutschen. 3210+3210=0-12-34-6
15.Ich übe schwere körperliche Arbeit aus, z. B. schaufeln. 3210+3210=0-12-34-6
16.Ich muss bei meiner Arbeit schwere Lasten heben, halten, tragen, ziehen oder schieben. 3210+3210=0-12-34-6
17.Ich muss bei meiner Arbeit die Finger oder Hände, die Beine oder Füße schnell immer wiederkehrend bewegen.3210+3210=0-12-34-6
18.Es kommt bei meiner Arbeit zu Muskelverspannungen aufgrund hoher Geschicklichkeitsanforderungen. 3210+3210=0-12-34-6
19.weitere körperliche Belastungen3210+3210=0-12-34-6
Psychische Belastungen
20.Ich erledige meine Arbeit unter Zeitdruck/Termindruck.3210+3210=0-12-34-6
21.Ich mache Überstunden.3210+3210=0-12-34-6
22.Ich bin bei der Arbeit vom Maschinentempo oder vom Arbeitstempo meiner Kollegen abhängig. 3210+3210=0-12-34-6
23.Ich werde bei meiner Arbeit häufig unterbrochen,
z. B. durch den Vorgesetzten, durch Kollegen, durch Kunden, durch Telefonate durch Maschinenstörungen
3210+3210=0-12-34-6
24.Ich werde bei meiner Arbeit stark kontrolliert.3210+3210=0-12-34-6
25.Ich habe bei meiner Arbeit wenig Entscheidungsfreiheit.3210+3210=0-12-34-6
26.Ich muss gegenüber Kunden freundlich sein, egal wie es mir geht, auch wenn die Kunden schwierig sind. 3210+3210=0-12-34-6
27.Meine Arbeit ist monoton.3210+3210=0-12-34-6
28.Ich erledige meine Arbeit allein und mit wenig Kontakt zu anderen. 3210+3210=0-12-34-6
29.Ich muss mich bei meiner Arbeit sehr konzentrieren.3210+3210=0-12-34-6
30.Ich bin Bedrohungen und Aggressionen ausgesetzt. 3210+3210=0-12-34-6

Wenn Sie die Tabelle vollständig ausgefüllt haben, dann:

  • Schauen Sie sich zuerst die Belastungsfaktoren an, bei denen die Gesamtbelastung aus beiden Tätigkeiten ein rotes Kästchen ergibt. Dabei sollte Ihr Augenmerk vorrangig auf die Faktoren gerichtet sein, die Sie auch als belastend angekreuzt haben (letzte Spalte).

    Dies sind die Faktoren

    ...........................

    ...........................

    ...........................

    ...........................

  • Sie haben vor Ausfüllen der Checkliste drei Punkte angegeben, die Sie spontan (ohne Checkliste) bei Ihren Tätigkeiten als belastend eingestuft haben. Kommen diese Punkte auch bei der Checklisten-Bewertung als belastende Faktoren vor, d.h. führt deren Bewertung zum roten Kästchen?

Checkliste 2

Erhöhte Belastung durch Beruf, Pflege von Angehörigen und Ehrenamt

Ein zusätzlich zu beruflicher Tätigkeit ausgeführtes Ehrenamt oder erhöhte familiäre Belastungen können dazu führen, dass der zeitliche Umfang aller Tätigkeiten zusammen sehr hoch ist. Möglicherweise treffen dabei folgende Aussagen zu:

Zeitlicher Umfang der Tätigkeit:

ccc_3440_10.jpgccc_3440_11.jpgccc_3440_12.jpg
Ich führe ab und zu oder regelmäßig ein Ehrenamt aus, fühle mich dadurch aber nicht belastet.Meine beruflichen Tätigkeit und mein Ehrenamt bzw. die familiären Aufgaben zusammen umfassen oft einen so großen zeitlichen Umfang, dass ich mich insgesamt immer mal wieder zeitlich sehr belastet fühle.Meine berufliche Tätigkeit und mein Ehrenamt bzw. die Erfüllung der familiären Anforderungen zusammen umfassen sehr häufig einen so großen zeitlichen Umfang, dass ich beides zusammen dauerhaft als belastend empfinde.
Die dortige Tätigkeit empfinde ich als angenehmen Ausgleich zu meiner beruflichen Tätigkeit.
Meine familiäre Situation, z. B. die Pflege eines Angehörigen, ist zeitlich zwar umfangreich, belastet mich aber nicht.Mein Ehrenamt ist zeitlich umfangreich und verstärkt zusätzlich die negativen Einflüsse aus meiner beruflichen Arbeit.

Wenn für Sie eine Aussage im gelben oder roten Feld zutrifft, kann Sie das Durcharbeiten der folgenden Checkliste bei der genaueren Einschätzung der Belastung unterstützen bzw. Ihnen bei der Identifizierung der belastenden Faktoren helfen.

Kreuzen Sie bitte in den folgenden Tabellen jeweils an, ob der betreffende Faktor bei Ihrer beruflichen Tätigkeit und Ihrem Ehrenamt bzw. in der privaten Pflege Angehöriger häufig oder selten vorkommt. Dann geben Sie an, ob Sie sich durch diesen Faktor insgesamt belastet fühlen oder nicht. Addieren Sie bitte zuerst die beiden Werte A und B und multiplizieren Sie sie anschließend mit dem Wert C. So erhalten Sie einen Wert für die Gesamtbelastung im grünen, gelben oder roten Feld.

Umgebungseinflüsse

Diese Einflüsse sind eher bei ehrenamtlichen Tätigkeiten zu finden, können aber vereinzelt auch in der familiären belastenden Situation wie der Pflege von Angehörigen oder der Betreuung von Kindern auftreten.

Dieser Faktor trifft
auf Ihre berufliche
Tätigkeit zu:
Dieser Faktor kommt bei
Ihrem Ehrenamt und/
oder bei der Pflege Ihres
Angehörigen vor
Fühlen Sie sich
durch diesen Faktor
körperlich oder
psychisch belastet?
Gesamtbelastung
ABC(A+B) × C
häufigselten oder niehäufigseltenjaneinccc_3440_07.jpgccc_3440_08.jpgccc_3440_09.jpg
1.Ich bin Unfallgefährdungen ausgesetzt.
z. B. durch bewegte Maschinenteile, Transport- und Arbeitsmittel, herausschleudernde oder fallende Teile, durch heiße oder kalte Oberflächen, Stolpern, Rutschen oder Stürzen, Absturzgefahr, elektrische Gefährdungen, Brand- oder Explosionsgefährdungen, Gefährdungen durch Menschen oder Tiere
10+10×10012
2.Ich muss Persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen, Gehörschutz, Atemschutz, Handschuhe. 10+10×10012
3.Ich bin Lärm ausgesetzt.
z. B. laute Geräusche, Beeinträchtigung der Sprachverständigung oder der Konzentration.
10+10×10012
4.Ich bin Vibrationen für den ganzen Körper oder für Arme, Hände oder Beine ausgesetzt.
z. B. durch Fahrzeuge, durch Handmaschinen.
10+10×10012
5.Ich arbeite mit Gefahrstoffen oder bin Gefahrstoffen ausgesetzt. z. B. menschliche Flüssigkeiten bei der Pflege von Menschen, Exkremente. 10+10×10012
6.Meine Haut ist durch hohe Feuchtigkeit belastet.
z. B. durch häufiges Waschen, Arbeiten mit nassen Materialien.
10+10×10012
7.Die Beleuchtung bei meiner Tätigkeit ist ungünstig.
z. B. zu gering, sie blendet, Gegenstände reflektieren.
10+10×10012
8.andere beeinträchtigende Umgebungseinflüsse10+10×10012

Körperliche Belastungen

Diese Belastungen können sowohl bei ehrenamtlichen Tätigkeiten auftreten als auch in familiären belastenden Situationen.

Dieser Faktor trifft
auf Ihre berufliche
Tätigkeit zu:
Dieser Faktor kommt bei
Ihrem Ehrenamt und/
oder bei der Pflege Ihres
Angehörigen vor
Fühlen Sie sich
durch diesen Faktor
körperlich oder
psychisch belastet?
Gesamtbelastung
ABC(A+B) × C
häufigselten oder niehäufigseltenjaneinccc_3440_07.jpgccc_3440_08.jpgccc_3440_09.jpg
9.Ich muss viel sitzen oder stehen.10+10×10012
10.Ich muss viel gehen.10+10×10012
11.Ich bewege mich bei diesen Tätigkeiten wenig.10+10×10012
12.Ich übe diese Tätigkeiten in ungünstiger Körperhaltung aus, z. B. bei der Pflege von Angehörigen. 10+10×10012
13.Ich übe schwere körperliche Arbeit aus, Lasten heben oder tragen, z. B. körperliche Anstrengungen im Ehrenamt oder das Umbetten oder Tragen bei der Pflege von Menschen. 10+10×10012
14.weitere körperliche Belastungen10+10×10012

Psychische Belastungen

Diese Belastungen sind eher bei belastenden Tätigkeiten im familiären Umfeld zu finden. Vereinzelt können sie allerdings auch im Ehrenamt vorkommen, z. B. bei Einsätzen der freiwilligen Feuerwehr, bei Telefonseelsorge, etc.

Dieser Faktor trifft
auf Ihre berufliche
Tätigkeit zu:
Dieser Faktor kommt bei
Ihrem Ehrenamt und/
oder bei der Pflege Ihres
Angehörigen vor
Fühlen Sie sich
durch diesen Faktor
körperlich oder
psychisch belastet?
Gesamtbelastung
ABC(A+B) × C
häufigselten oder niehäufigseltenjaneinccc_3440_07.jpgccc_3440_08.jpgccc_3440_09.jpg
15.Ich erledige diesen Tätigkeiten unter Zeitdruck/Termindruck.10+10×10012
16.Ich muss mich bei diesen Tätigkeiten sehr konzentrieren, um keine Fehlerzu machen. 10+10×10012
17.Ich erledige die Tätigkeiten allein und mit wenig Kontakt zu anderen. 10+10×10012
18.Diese Tätigkeiten sind emotional/psychisch anspruchsvoll,
z. B. hohes Einfühlungsvermögen, emotionale Betroffenheit.
10+10×10012
19.Ich bin Bedrohungen und Aggressionen ausgesetzt. 10+10×10012
  • Die Faktoren, bei denen das Ergebnis im grünen Kästchen liegt, werden von Ihnen nicht als belastend empfunden. Auch wenn diese Faktoren in Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld oder sogar in beidem vorkommen, werden Sie dadurch gesundheitlich offensichtlich nicht beeinträchtigt.

  • Bei den Faktoren, für die das Ergebnis im gelben oder roten Bereich liegt, hat die berufliche Tätigkeit einen Anteil an der Belastung. Bei Faktoren mit Ergebnissen im roten Bereich resultieren die Belastungen sowohl aus der beruflichen als auch aus der ehrenamtlichen oder pflegerischen Tätigkeit. Hier können Sie überlegen,

    • ob und wie weit Sie es in der Hand haben, die Belastung aus dem Ehrenamt oder der familiären Situation zu reduzieren.

    • ob Sie mit Ihrem Arbeitgeber gemeinsam überlegen können und möchten, inwieweit sich Ihre Einschätzung mit der in der Gefährdungsbeurteilung deckt. Sind die Faktoren, die in Ihrer eigenen Bewertung als belastend eingestuft sind, auch dort mit Handlungsbedarf versehen?

  • Über die Faktoren, die sowohl von Ihnen als auch in der Gefährdungsbeurteilung als belastend eingestuft sind, sollten Sie mit Ihren Vorgesetzten (oder mit Ihrem Betriebsarzt, mit dem Betriebsrat) sprechen. Hier sollte nach Möglichkeit eine Entlastung erreicht werden.

  • Parallel können Sie sich an Ihre Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse wenden und dort Rat und Unterstützung erfragen. Auskunft und Beratung zu präventiven Maßnahmen und zur Unfallversicherung im Ehrenamt gibt die VBG, Beratung zu privaten Pflegetätigkeiten können Sie bei der regionalen Unfallkasse erfragen.

Handlungsmöglichkeiten

Ihre Checkliste 1 oder 2 weist mehrfach Resultate im gelben oder roten Bereich auf? Orientieren Sie Ihren Handlungsbedarf an dem nachstehenden dreistufigen Vorschlag zur nachhaltigen Entlastung:

Stufe 1:

  • Gehen Sie auf Ihren Arbeitgeber zu, damit er akute Mängel und Belastungen am Arbeitsplatz beseitigt und reduziert. Beziehen Sie ggf. Ihren Betriebsarzt und die Arbeitnehmervertretung mit ein.

  • Bei akuten Belastungen und Gefährdungen im ehrenamtlichen Bereich gelten die gleichen Konsequenzen. Sprechen Sie auch hier die Verantwortlichen und Ihre Kollegen im Ehrenamt an, um die Probleme zu benennen und Lösungen zu entwickeln. Auch bei Ehrenämtern sollten die üblichen Standards für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit gelten. Entsprechende Vorschriften, Regeln und Informationen haben UV-Träger und staatliche Stellen herausgegeben.

  • Nutzen Sie betriebliche Unterstützungsangebote (z. B. Gesundheitsangebote) bzw. regen Sie diese an.

  • Diskutieren Sie auch Veränderungen Ihrer Aufgaben und der Arbeitsorganisation (die ggf. allen zu Gute kommen).

  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Arbeitgeber, z. B. bei Pflege von Angehörigen, ggf. zeitlich begrenzte Möglichkeiten flexibler Arbeitszeiten oder teilweiser Heimarbeit

  • Führen Sie eine genaue Analyse der besonders belastenden Einflussfaktoren auch im privaten Umfeld durch.

  • Nutzen Sie z. B. bei angespannten familiären Belastungen Hilfsangebote wie Kinderbetreuungsangebote der Gemeinde, Kinderkrippen im Betrieb, in manchen Firmen vorhandene externe Mitarbeiterberatung (EAP - Employment Assistance Program) usw.

Stufe 2:

  • Greifen Sie auf externe Hilfsangebote und Beratungsmöglichkeiten zurück. Unfallversicherungsträger, Krankenkassen und Verbände (Gewerkschaften, Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern) bieten vielfältige Angebote.

Stufe 3:

  • Prüfen Sie persönliche Veränderungen vorab gründlich und unter Einbeziehung fachlichen, kollegialen und freundschaftlichen Rates. Treffen Sie dann eine realisierbare Entscheidung und setzen Sie diese konsequent um.

  • Gewinnen Sie Ihren Arbeitgeber für längerfristig wirksame Veränderungen. Hierbei geht es um Qualifizierung, gesundheitlichen Ausgleich, Stärkung der Gesundheit und persönliche Kompetenzentwicklungen (z. B. verbessertes Selbstmanagement durch Coaching). Dazu kann auch der Wechsel an einen anderen Arbeitsplatz im Betrieb gehören.