Abschnitt C15.1 - Sicherer Umgang mit Hebekissen
Einsatzvorbereitung:
Nur Hebekissen verwenden, die sicherheitstechnisch einwandfrei sind und regelmäßig geprüft werden.
Schadhafte Geräte dürfen nicht eingesetzt werden. Druckkissen mit Rissen, Schnitten, Stichen oder Undichtigkeiten sofort außer Betrieb nehmen.
Vor dem Einsatz überschlägig abschätzen:
den Schwerpunkt der Last,
das Gewicht der zu hebenden Last,
wie hoch die Last gehoben werden muss.
Hubkraft-Lastweg-Diagramme auf den Steuergeräten und in den Betriebsanleitungen helfen bei der Auswahl der richtigen Hebekissen.
Erforderliche Geräte zur Bedienung außerhalb des Gefahrenbereichs der Last und der Hebekissen aufstellen. Dies gilt z.B. für Steuerteile, Druckminderer und Druckluftflaschen.
Gesichtsschutz zur persönlichen Schutzausrüstung benutzen.
Lage der Hebekissen:
Möglichst ebene und rutschsichere Flächen wählen.
Hebekissen an geeigneter Stelle so weit einschieben, dass mindestens 75 % der Kissenfläche unter der Last liegen.
Durch geeigneten Unterbau den Leerraum unter der Last möglichst verringern. Der Unterbau muss die gesamte Fläche des Hebekissens abdecken.
Hebekissen nicht an spitzen, extrem scharfkantigen Körpern oder heißen Flächen einsetzen. Punktbelastung vermeiden. Falls erforderlich, Druckkissen durch Zwischenlage vor Beschädigung schützen.
Sichere Lastbewegung:
Last gegen Wegrutschen sichern. Durch Hubvorgänge darf keine instabile Lage der Last mit der Gefahr von Rutsch-, Roll- oder Kippbewegungen entstehen.
Hubvorgänge langsam und gleichmäßig durchführen.
Die Last bei fortschreitendem Hubvorgang laufend unterbauen.
Kein Aufenthalt unter angehobener und ungesicherter Last.
Hebekissen können unter Last und ungünstigen Bedingungen herausgeschleudert werden, deshalb kein Aufenthalt in diesen Gefahrenbereichen.
Es dürfen nur so viele Hochdruckkissen (zulässiger Druck > 1 bar) übereinander eingesetzt werden, wie es nach der Betriebsanleitung zulässig ist. Niederdruckkissen (zulässiger Druck bis 1 bar) dürfen grundsätzlich nicht übereinander eingesetzt werden.
Scherwirkung durch Einquetschen der Druckkissen beim Ablassen der Last vermeiden.
Hebekissen:
Im Feuerwehreinsatz werden Niederdruck- und Hochdruckkissen eingesetzt.
Hochdruckkissen sind meist für zulässige Betriebsüberdrücke von 8 bar ausgelegt. Sie haben Kissenform und eignen sich zum Einsatz in engen Zwischenräumen und dort, wo geringe Hubhöhen, aber großer Kraftaufwand erforderlich ist.
Niederdruckkissen sind meist für zulässige Betriebsüberdrücke von 0,5 bar ausgelegt. Durch ihre Seitenwand haben sie im befüllten Zustand zylindrische oder quaderförmige Form. Sie eignen sich für größere Hubhöhen.
Die mit steigender Hubhöhe auftretende Wölbung kissenförmiger Druckkissen verkleinert die Kraftübertragungsfläche und damit die Hubkraft.
Bei zylindrischen und quaderförmigen Druckkissen bleibt die Kraftübertragung über die gesamte Hubhöhe nahezu konstant, da die Wölbung unwesentlich ist.
Hebekissen können gegen Lageveränderung mit Hilfe von Anschlagmitteln und an den Kissen vorhandenen Befestigungseinrichtungen gesichert werden.
Hochdruckkissen - der Einsatz ist in engen Zwischenräumen möglich.
Niederdruckkissen - für große Hubhöhen
Geräteprüfung:
Sichtprüfungen an Hebekissen sind nach jedem Einsatz durchzuführen.
Hebekissen sind durch einen Sachkundigen mindestens einmal jährlich einer Sicht- und Funktionsprüfung zu unterziehen.
Wiederkehrende Prüfungen siehe BGG/GUV-G 9102.