DGUV Information 205-010 - Sicherheit im Feuerwehrdienst Arbeitshilfen für Sicherheit und Gesundheitsschutz

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Abschnitt C8.4 - Einseitiger, ungleicharmiger Hebel

  • Beispiel für einen einseitigen, ungleicharmigen Hebel ist der Einsatz des ca. 3 m langen Hebebaums. Mit diesem einfachen Gerät lassen sich unter Anwendung des Hebelgesetzes selbst größere Lasten schnell und sicher anheben.

  • Beispiel: Ein Feuerwehrmann bringt eine Druck- oder Zugkraft von 700 N (70 kg) auf. Bei Vorgabe eines Lastweges von 0,2 m errechnet sich die anzuhebende Last wie folgt:

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Einseitiger, ungleicharmiger Hebel

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Die Brechstange im Einsatz als zweiseitiger, ungleicharmiger Hebel

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Der Hebebaum im Einsatz als einseitiger, ungleicharmiger Hebel

bgi-8651_bild06.jpgGrundregeln für sichere Lastbewegungen mit dem Hebel

  1. 1.

    Vor dem Anheben die Masse der Last oder die zum Drücken erforderliche Druckkraft abschätzen.

  2. 2.

    Nur Hebel auswählen und verwenden, die für die entstehende Belastung ausgelegt sind.

  3. 3.

    Lasten möglichst dicht, d.h. mit kurzem Lastarm am Drehpunkt des Hebels ansetzen.

  4. 4.

    Ansatzpunkte so auswählen, dass Hebel nicht abrutschen können. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Brechstangen.

  5. 5.

    Den Drehpunkt des Hebels grundsätzlich unterlegen, z.B. mit einem Unterlegholz aus Hartholz.

  6. 6.

    Steine, weiches oder bröckelndes Material sind als Unterlagen ungeeignet.

  7. 7.

    Brechstange und Hebebaum mit beiden Händen fassen und neben dem Körper führen.

  8. 8.

    Lastbewegungen so durchführen, dass die Last nicht unkontrolliert wegrutschen, wegrollen oder umkippen kann.

  9. 9.

    Angehobene Lasten gegen Zurückfallen sichern. Niemals unter angehobenen und ungesicherten Lasten arbeiten.

  10. 10.

    Behelfsmäßige Hebelverlängerungen möglichst vermeiden:

    • Verlängerungen können abrutschen,

    • Hebel können der erhöhten Belastung nicht standhalten.