DGUV Information 209-051 - Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe

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Abschnitt 3.3 - 3.3 Weitere potenzielle Gefährdungen

3.3.1
Endotoxine

Unter Endotoxin versteht man kein "Gift" (Toxin) im umgangssprachlichen Sinn, sondern es handelt sich um Bruchstücke (Lipopolysaccharide) aus der Zellwand bestimmter Bakterien, die hauptsächlich beim Absterben der Zellen entstehen. Endotoxinkonzentrationen werden in Einheiten (EU = Endotoxin-Units) angegeben.

Endotoxine können zu entzündlichen Atemwegsreizungen und Fieber führen. Die grippeähnlichen Symptome treten fünf bis sechs Stunden nach Belastung auf und klingen in der Regel nach 24 Stunden wieder ab. Durch regelmäßig sich wiederholende Belastungen kann es zu einer Anpassung kommen. Bei andauernder Belastung über Jahre mit hohen Konzentrationen kann sich jedoch auch eine chronische Atemwegsentzündung (chronische Bronchitis) entwickeln.

Wissenschaftlich begründete Grenz- oder Orientierungswerte für Endotoxine beziehungsweise ein direkter Zusammenhang mit arbeitsbedingten Erkrankungen am Arbeitsplatz können zurzeit nicht abgeleitet werden.

(Siehe auch Bericht des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe [ABAS] "Irritativtoxische Wirkungen von luftgetragenen biologischen Arbeitsstoffen am Beispiel der Endotoxine".)

3.3.2
Mykotoxine

Hierbei handelt es sich um Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die den Menschen bei Aufnahme über kontaminierte Nahrung schädigen können, z. B. Aflatoxine in Erdnüssen.

Über die Wirkungsweise von inhalativ aufgenommenen Mykotoxinen oder bei Hautkontakt liegen bislang nur wenige Erkenntnisse vor. Es ist jedoch davon auszugehen, dass im Bereich der Kühlschmierstoffanwendung aufgrund des insgesamt geringen Vorkommens von Schimmelpilzen in der Luft am Arbeitsbereich auch keine gesundheitsgefährdenden Mengen an Mykotoxinen vorhanden sind.