DGUV Information 209-069 - Ergonomische Maschinengestaltung von Werkzeugmaschinen der Metallbearbeitung

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Abschnitt 9.1 - 9.1 Beleuchtungsstärke, Lichtrichtung, Blendung

Zu Frage a)

Siehe vorstehende Anmerkungen zu Abschnitt 9 "Maschinenintegrierte Beleuchtung"

Zu Fragen b) und c)

Die lichttechnischen Größen sind z. B. in DIN 5035-1:1990-06 (zurückgezogen) bzw. DIN EN 12 464-1 erläutert.

Die Beleuchtungsstärke ist der auf eine bestimmte Teilfläche auffallende Lichtstrom, geteilt durch die Teilfläche. Die Beleuchtungsstärke wird mit der Einheit Lux (lx) bezeichnet. Als Formelzeichen ist ihr der Buchstabe E zugeordnet. Die Beleuchtungsstärke an Arbeitsplätzen ist auf der jeweils relevanten Ebene zu messen. Die Lage der Messebene ist im Prüfbericht anzugeben.

Über den Arbeitsplatz ist je nach Ausdehnung des Tätigkeitsbereiches ein geeignetes Messraster zu legen und die jeweiligen Horizontalbeleuchtungsstärken Eh sind zu messen. Aus den so gemessenen Werten ist der arithmetische Mittelwert getrennt nach den jeweiligen Messebenen zu bilden.

Bei zusätzlicher Einzelplatzbeleuchtung ist der Anteil der Allgemeinbeleuchtung getrennt zu ermitteln. Hierzu wird im ersten Messschritt bei eingeschalteter Allgemein- und Einzelplatzbeleuchtung gemessen, im zweiten Messschritt bei abgeschalteter Einzelplatzbeleuchtung.

Der Transmissionsgrad ist das Verhältnis der durchgelassenen Strahlungsleistung zur auffallenden Strahlungsleistung.

Zu Frage e)

Das Beleuchtungssystem muss so gestaltet und eingestellt werden, dass störende Schatten auf der Sehaufgabe vermieden werden. An Punkten, an denen zur Bewertung der Schattigkeit die zylindrische Beleuchtungsstärke Ez gemessen wird, ist die Horizontalbeleuchtungsstärke auch in dieser Höhe zu messen.

Anmerkung:

Eine messtechnische Beurteilung der Schattigkeit wird nur in sehr seltenen Fällen erforderlich sein, da in der Praxis die Werkstücke hinsichtlich ihrer Abmaße, Konturen unter anderem variieren.

Zu Frage f)

Blendung ist die häufigste Ursache für Klagen über schlechte Beleuchtung. Bei ausgeprägter Blendung wird die Sehfunktion deutlich messbar herabgesetzt, und die Blendung wird sofort bemerkt. Dieses Phänomen wird als physiologische Blendung bezeichnet. Physiologische Blendung tritt beispielsweise auf, wenn das direkte Sonnenlicht bei fehlendem Sonnenschutz blendet. Nach Art ihrer Entstehung unterscheidet man zwischen Direktblendung und Reflexblendung.

Direktblendung kann beim unmittelbaren Blick auf selbstleuchtende Flächen, z. B. unzureichend abgeschirmte Lampen, auftreten. Die Blendungsempfindlichkeit hängt in komplexer Weise von mehreren Einflussfaktoren ab. Die Blendgefahr ist umso größer, je geringer die mittlere Leuchtdichte im Gesichtsfeld, je größer der Unterschied zwischen Leuchtdichte von Blendquelle und Gesichtsfeld und je größer die Flächenausdehnung der Blendquelle ist. Außerdem nimmt die Blendempfindlichkeit zu, je näher die Blendquelle zur Blicklinie liegt. Reflexblendung wird durch störende Reflexe auf blanken Oberflächen verursacht, wie Tischplatten, Bildern, Glasscheiben, Bildschirmen. Die Norm DIN EN 1837:2009-12 verlangt hinsichtlich der Begrenzung der Blendung eine visuelle Prüfung.

Zu Frage g)

Stroboskopische Effekte können bei Entladungslampen, die mit vergleichsweise niedrigen Frequenzen betrieben werden, entstehen. Wesentlich für den stroboskopischen Effekt ist die Zündspannung der Glimmentladung bzw. Bogenentladung. Bei herkömmlichen Entladungslampen liegt sie bei über 100 Volt. Speist man eine Entladungslampe mit Wechselspannung, so tritt in der Regel eine Leuchterscheinung aufgrund der Entladungsvorgänge nur in dem Bereich des Wechselspannungsverlaufes auf, bei dem die Spannung über der Zündspannung (100 Volt) liegt. Leuchtschichten können durch Nachleuchteffekte den "dunklen" Bereich ausgleichen. Liegt dies jedoch nicht vor, so "blitzt" die Entladungslampe mit 3000 1/Minute. Mit dieser Drehzahl drehende Teile werden dann als stillstehend empfunden.