DGUV Information 215-314 - Sicherheit bei Produktionen und Veranstaltungen - Scheinwerfer Fernsehen, Hörfunk, Film, Theater, Veranstaltungen

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Anhang 3 - Informationen zur Gefährdung durch UV-Strahlung

Akute Schäden am Auge:
Entsprechend dem anatomischen Aufbau und den Absorptionseigenschaften des Auges können durch UV-Strahlung vornehmlich die äußersten Zellen der Hornhaut und der Bindehaut akut geschädigt werden. Dies kann zu Entzündungen der Hornhaut mit Latenzzeiten von sechs bis zwölf Stunden führen. Die Schädigung ist sehr schmerzhaft und dauert ein bis drei Tage. Es kann aber auch zu einer Entzündung der Bindehaut kommen. Diese Schädigung ist ebenfalls sehr schmerzhaft, dauert circa ein bis zwei Tage und ist bei den Schweißern als die "Verblitzung der Augen" bekannt.

Chronische Schäden am Auge:
Als chronischer, schädigender Effekt für das Auge ist vor allem die irreversible Linsentrübung zu nennen (Grauer Star, Katarakt). Mit zunehmender Lebenszeitbestrahlung steigt die Erkrankungsrate am Grauen Star.

Akute Effekte an der Haut:
Abhängig von der Wellenlänge und von der Hautfarbe wird UV-Strahlung an der Haut zu circa 5 Prozent bis 25 Prozent reflektiert, der Rest gestreut und von den Zellbestandteilen absorbiert.

Im UV-Bereich absorbiert die Haut sehr stark. Circa 90 Prozent der UV-B-Strahlung werden in der Epidermis absorbiert, ein erheblicher Teil der UV-A-Strahlung gelangt zur Dermis.

Bezüglich akuter Effekte an der Haut ist der kurzwellige UV-Anteil in erster Linie für die Bildung eines Erythems verantwortlich. Diese entzündliche Hautrötung (Sonnenbrand) wird durch fotochemische Prozesse hervorgerufen. Aufgrund einer gefäßerweiternden Reaktion erhöht sich die Hautdurchblutung und die Haut schwillt an. Es kommt zu Juckreiz und Schmerzempfindung. Die erforderliche Bestrahlung zum Erreichen einer Hautrötung (Erythem) wird als minimale erythemale Dosis (MED) bezeichnet und beträgt etwa 250 J/m2 für den empfindlichen Hauttyp II. Nach Ausbildung des UV-Eigenschutzes erhöht sich die aktuelle Erythemschwellendosis.

Chronische Wirkungen an der Haut:
Bei zu häufigen UV-Expositionen verliert die Haut ihre Elastizität und wird dünner. Es kommt vornehmlich zu Pigmentverschiebungen, Austrocknung, Faltenbildung und Bindegewebsschädigung. UV-A-Strahlung trägt besonders zu dieser vorzeitigen Hautalterung bei.

Die weitaus schwerwiegendste Folge übermäßiger UV-Exposition ist die Bildung von Hautkrebs.

Für die Bewertung der UV-Strahlung stellt die Haut gegenüber dem Auge das kritischere Organ dar, weil das Auge durch die Anatomie und den Blendeffekt (Lidschluss) in gewissem Maße bereits geschützt ist. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand hat das Wirkungsspektrum für den Hautkrebs einen ähnlichen Verlauf wie die frühzeitige Hautalterung und das Erythem (Sonnenbrand). Da der Sonnenbrand eine akute biologische Antwort auf zu starke UV-Bestrahlung ist, empfiehlt er sich als ein geeigneter Indikator für eine gesundheitliche UV-Bewertung - siehe UV-Index.

Ultraviolette Strahlung/UV-Strahlung

dreieck_blau.jpgElektromagnetische Strahlung (100 bis 380 nm)
BereichWellenlänge (nm)Gefährdung für Auge und Haut
UV-A315-380mittelfluoreszenzwirksam
UV-B280-315hocherythemwirksam
UV-C100-280hochkeimtötend
dreieck_blau.jpgDer UV-Index ist ein Maß für die UV-Bestrahlungsstärke, bezogen auf das Sonnenbrandrisiko für den Menschen
UVIUV-BelastungSonnenbrand möglich in MinutenSchutzmaßnahmen zur Vermeidung eines Sonnenbrandes
über 7sehr hochweniger als 20unbedingt erforderlich
7-5hoch20-40erforderlich
4-2mittel40-80empfehlenswert
1niedrigunwahrscheinlichnicht erforderlich
dreieck_blau.jpgGefährdung Haut
AkuteChronische
ErythemHautkrebs
VerbrennungHautalterung
dreieck_blau.jpgGefährdung Auge
AkuteChronische
NetzhautschädigungKataraktbildung
Binde- und HornhautentzündungNetzhautdegeneration
dreieck_blau.jpgEinteilung nach Hauttypen, jeweils nach der Reaktion der nicht vorbestrahlten Haut auf UV-Strahlung - die Übergänge sind fließend
HauttypUV-EmpfindlichkeitHautreaktion bei direkter und intensiver UV-ExpositionHäufige PersonenmerkmaleErythemschwelle (J/m2)Häufigkeit in Mitteleuropa
Ihöchsteimmer Sonnenbrand,
nie Bräunung
rothaarig, Sommersprossen, helle Haut, keltischer Typ2005 Prozent
IIhoheimmer Sonnenbrand,
anschließend Bräunung
blonde Haare, blauäugig, helle Haut, hellhäutiger Typ25033 Prozent
IIImäßigemanchmal Sonnenbrand,
immer Bräunung
brünette Haare, bräunlicher Teint, dunkelhäutiger Typ35050 Prozent
IVgeringeminimaler Sonnenbrand,
immer Bräunung
dunkelhaarig, braunhäutig, mediterraner Typ45012 Prozent
Vvon Natur aus guter UV-Schutz durch besondere Pigmentierungasiatischer Typ-
VIvon Natur aus guter UV-Schutzdunkelbraun bis schwarz, afrikanischer Typ-