DGUV Information 203-023 - Ergonomie an Näharbeitsplätzen <zeilenumbruch />Ratgeber für die Praxis

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Abschnitt 1 - 1 Einleitung

Näharbeit soll möglichst wenige einseitige und monotone Belastungen beinhalten. Diese entstehen sowohl durch überwiegend ungünstige, statische Körperhaltungen als auch durch einförmige, immer wiederkehrende Bewegungen. Deshalb gilt grundsätzlich die ergonomische Forderung, einförmige Arbeiten in ihrem zeitlichen Anteil bei der Näharbeit so gering wie möglich zu halten, d.h. ein Haltungswechsel in möglichst günstigen Körperpositionen ist zu fördern. Wie im Forschungsvorhaben "Ergonomie an Näharbeitsplätzen" belegt, erfüllt der kombinierte Sitz-/Steh-Näharbeitsplatz diese ergonomische Grundprinzipien.

Entscheidenden Einfluss auf die Umsetzbarkeit der arbeitswissenschaftlichen Anforderungen in die Praxis und auf die damit verbundenen positiven Auswirkungen haben die ergonomische Optimierung

  • der konstruktiven Gestaltung des Näharbeitsplatzes,

  • der Umgebungsbedingungen und

  • der betrieblichen Organisation der Arbeitsaufgaben.

Darüber hinaus ist es eine wichtige Aufgabe für den Betrieb, das gesundheitsorientierte Verhalten der Beschäftigten zu fördern. Hierzu zählen z. B. die Unterweisung über den richtigen Einsatz von ergonomischen Arbeitsmitteln und die Übung von deren Anwendung; körperliches Training und Ausgleichssport oder Gymnastik am Arbeitsplatz.

Die folgenden Ausführungen geben Hinweise zur ergonomischen Arbeitsgestaltung. Spezielle betriebliche Erfordernisse sind zu berücksichtigen.

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Abb. 1
Nicht-ergonomischer Näharbeitsplatz: Als Folge können Schulter-Nacken-Verspannungen, Kopfschmerzen, Wirbelsäulenbeschwerden, Schmerzen an Armen und Händen sowie im Fuß-Bein-Bereich auftreten.