DGUV Information 209-028 - Auftreten von Dioxinen (PCDD/PCDF) bei der Metallerzeugung und Metallbearbeitung

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Abschnitt 1.3 - Grenzwerte für PCDD/PCDF in der Luft am Arbeitsplatz

Entsprechend der TRGS 900, Grenzwerte in der Luft am Arbeitsplatz "Luftgrenzwerte", Ausgabe August 2004, galt für chlorierte Dibenzo-Dioxine und -Furane ein TRK-Wert von 50 pg TE/m3 Luft mit einer Spitzenbegrenzungskategorie von 4. Nach In-Kraft-Treten der neuen Gefahrstoffverordnung am 1. Januar 2005 hat der bisherige TRK-Wert keine Rechtsgrundlage mehr.

Anmerkung:

Das Atemminutenvolumen (AMV), hierunter versteht man das Produkt aus Atemzugvolumen und der Atemfrequenz, beträgt bei mittelschwerer Arbeit (ca. 75 bis 120 Watt) gesunder männlicher Personen 60 bis 90 l Luft/Minute. Diese Werte sind individuell stark abweichend, da alters-, größen- und geschlechtsabhängig.

Unterstellt man ein durchschnittliches AMV von 30 l Luft/Minute innerhalb einer Arbeitsschicht, so liegt der Luftumsatz während einer 8-Stunden-Schicht bei ca. 14,4 m3. Dementsprechend nimmt ein Beschäftigter bei einer Konzentration von 50 pg TE/m3 in der Luft am Arbeitsplatz (bisheriger TRK-Wert) bis zu 720 pg TE PCDD/PCDF auf. Bei einem Körpergewicht eines erwachsenen Mannes von 80 kg entspricht dies bei Annahme einer vollständigen Resorption 9 pg TE/kg Körpergewicht. Hinzu kommt noch die Dioxinfracht über die Nahrungsmittel (ca. 1,5 pg TE/kg und Tag).

Wie im Abschnitt 2.2 beschrieben, wurde vonseiten der WHO die duldbare tägliche Aufnahme, Tolerable Daily Intake (TDI), auf 4 pg internationale Toxizitätsäquivalente (TE) pro kg Körpergewicht und Tag festgesetzt.

Literatur

  1. [1]

    Schrenk D., Fürst P.: WHO setzt Werte für die tolerierbare tägliche Aufnahme an Dioxinen neu fest. Nachr. Chem. Tech. Lab. 47, 313 - 316 (1999)

  2. [2]

    Executive Summary: Assessment of the health risk of dioxins: re-evaluation of the Tolerable Daily Intake (TDI), WHO European Centre for Environment and Health (1998)

  3. [3]

    Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes NRW: Bericht über Messungen von Dioxinemissionen und -immissionen sowie Dioxinminderungsmaßnahmen im Land Nordrhein-Westfalen

  4. [4]

    Knecht U., Manz A., Walter D., Woitowitz H.-J.: Arbeitsbedingte Gefährdung durch halogenierte Dioxine und Furane. Wirtschaftsverlag NW 1999 (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Sonderschrift S. 54)

  5. [5]

    Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS), Begründung zur Bewertung von 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo(p)dioxin (CAS-Nr.: 1746-01-6), Stand September 2003