DGUV Information 213-010 - Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Steinbearbeitung

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 5.3 - Be- und Entladen von Lkw

Auf Lkw-Ladeflächen werden fast ausschließlich A-Bock-Gestelle zum Transport von Plattenware eingesetzt. Nur unter der Voraussetzung, daß ein Hebezeug ausreichender Tragfähigkeit vorhanden ist, können "kranfähige" Gestelle genutzt werden. Bei diesem sicherheitstechnisch günstigsten Fall wird die gesamte Einheit aus Gestell und Tafeln auf einmal aufgenommen und abgesetzt.

Vielfach ist es jedoch nötig, einzelne Platten oder Plattenpakete zu verladen. Dies bringt zusätzliche Gefahren mit sich, z.B. der Aufenthalt auf der Ladefläche direkt an der Kante oder Kippgefahr durch Schiefstellung.

Mit dem Lkw waren 40 Marmorplatten im Format ca. 1,6 x 3,0 m mit einem Gesamtgewicht von 16 t angeliefert worden, die beidseitig am A-Bock standen. Nach dem Lösen der Spannbänder wurde damit begonnen, die Tafeln mittels Säulenschwenkkran und Plattenzange zu entladen. Nachdem eine Seite entladen war, kippte das zweite Plattenpaket beim Ansetzen der Zange plötzlich um. Der Helfer konnte nicht mehr zur Seite springen und wurde unter den zu Boden stürzenden Platten erdrückt. Sowohl die einseitige Entladung als auch die falsche Aufstellung des Lkw auf dem leicht abschüssigen Lagerplatz hatten zu einer Schrägstellung der Ladefläche geführt.

Gerade während des Entladens der Lkw kommen die zuvor aufgeführten Gefahren beim Plattentransport besonders zum Tragen. Die Kippgefahr wird durch mögliche Schiefstellungen noch erhöht. Hilfsstützen können meist nicht verwendet werden, weil auf der Ladefläche die Möglichkeiten hierfür fehlen. Wenn zudem der Aufenthalt zwischen Platten und Ladekante erforderlich wird, z.B. zum Ansetzen einer Plattenzange, wächst das Unfallrisiko zusätzlich. Wie auch bei den innerbetrieblichen Transportvorgängen ermöglichen Hebebänder in Verbindung mit dem Kran oder Gabelstapler ein wesentlich sichereres Entladen.

Für einen unfallfreien Be- und Entladevorgang sind folgende Regeln zu beachten:

  • Absolut waagerechte Aufstellung des Fahrzeugs.

  • Kein Aufenthalt im möglichen Gefahrbereich kippender Platten.

  • Möglichst kein Aufenthalt an der Kante der Ladefläche.

  • Zum Auf- und Absteigen auf die Ladefläche Leitern benutzen, nicht abspringen.

  • Schiefstellungen durch einseitiges Laden vermeiden.

  • Lkw nicht ohne Ladungssicherung verfahren.

Fahrzeuge mit eigenem Ladekran müssen beim Be- und Entladen auf jeden Fall mit den vorhandenen Abstützungen gegen Kippen gesichert werden.

Beim Beladen ist zusätzlich auf Sicherung der Ladung während der Fahrt zu achten, die Ladung darf weder verrutschen noch kippen. Insbesondere bei Kurvenfahrten oder plötzlichen Bremsmanövern sind Unfälle durch unzureichende Ladungssicherungen zu beklagen.

Am A-Bock lehnende Platten müssen vor Fahrtbeginn mit mindestens zwei Spanngurten gegen Kippen gesichert sein. Lose Teile auf der Ladefläche (Paletten, Einzelwerkstücke, Werkzeug) sind gegen Rutschen zu sichern, z.B. durch Verkeilen oder Niederzurren.