DGUV Information 213-006 - Vermessung und Berechnung von Bohrlochsprengungen

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Abschnitt 3.3. - 3.3. Vermessung mit Fotogrammetrie

3.3.1.
Benötigte Hilfsmittel

  • kalibrierte Digitalkamera

  • Passpunktgestell bzw. Marker

  • PC

  • Auswertesoftware

3.3.2.
Beschreibung des Verfahrens

Die fotogrammetrische Bruchwandvermessung beruht auf dem Prinzip der Stereofotografie. Demnach lassen sich aus zwei Bildern, die dasselbe Motiv aus zwei unterschiedlichen Winkeln zeigen, dreidimensionale Zusammenhänge errechnen.

Bei der Fotogrammetrie werden also digitale Aufnahmen von der Bruchwand gemacht, die dann am Computer zu einem dreidimensionalen Modell umgerechnet werden.

Mit diesem dreidimensionalen Modell wird dann in der Auswertung genauso verfahren wie mit einem 3D-Lasermodell.

Die Qualität des Messergebnisses hängt insbesondere von der Qualität der aufgenommenen Bilder ab.

Die Vorteile liegen in der einfachen Bedienbarkeit. Außerdem ist die Darstellung der Bruchwand im Programm anschaulicher und erfordert vom Nutzer ein geringeres Abstraktionsvermögen.

3.3.3.
Durchführung der Vermessung

Vor der Vermessung muss das Passpunktgestell (Abbildung 10) bzw. müssen die Marker positioniert werden. Das Passpunktgestell wird dabei in sicherem Abstand vor die Bruchwand gestellt. Die Marker werden wie die Reflektoren bei dem 3D-Lasersystem aufgestellt.

Danach wird aus einer ausreichenden Entfernung vor der Bruchwand das erste Foto aufgenommen. Das zweite Foto wird dann von einer Position mehrere Meter seitwärts geschossen. Dabei ist darauf zu achten, in der gleichen Entfernung vor der Wand zu stehen.

Diese Fotos werden dann von der Kamera auf einen Rechner geladen.

ccc_1645_20151101_09.jpg
Abb. 9 Fotogrammetrie- System, Quelle: 3gsm
ccc_1645_20151101_10.jpg
Abb. 10 Passpunktgestell, Quelle: 3gsm

3.3.4.
Auswertung in einer fotogrammetrischen Software

Zur Auswertung der Fotos werden beide in die Software eingefügt. Danach wird eine Stereoansicht geöffnet und in beiden Bildern werden die Eckpunkte des Passpunktgestells markiert. Dann errechnet die Software selbstständig das 3D-Modell.

Nach der Berechnung des 3D-Modells kann die Sprenganlagenplanung vorgenommen werden. Als Ergebnisse erhält man unter anderem einen Bohrlochplan, Profile, Minimale-Vorgabe-Diagramme, eine flächige Darstellung der minimalen Vorgabe (Abbildung 11), das zu sprengende Volumen und einen Bericht.

ccc_1645_20151101_11.jpg
Abb. 11 Auswertung einer fotogrammetrischen Vermessung, Quelle: 3gsm