DGUV Information 209-023 - Lärm am Arbeitsplatz

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 2.4 - 2.4 Zeitbewertung

Die gebräuchlichsten Zeitbewertungen (nach DIN EN 61672-1), die die im Arbeitsschutz verwendeten Messgeräte aufweisen, sind "fast" und "slow". Zusätzlich ist die "Impuls"-Bewertung zu nennen, die separat in DIN 45657:2014:07 "Schallpegelmesser - Zusatzanforderungenfür besondere Messaufgaben" geregelt wird. Die Zeitbewertungen sagen aus, wie schnell das Messgerät auf ein Signal reagiert. Damit ein Vergleich verschiedener Messungen mit verschiedenen Schallpegelmessegeräten möglich ist, ist die gewählte Zeitbewertung jeweils anzugeben.

Zeitbewertung "fast"

In der Zeitbewertung "fast" beträgt die Zeitkonstante für Pegelanstieg und Pegelabfall, mit der das Messgerät dem Schallsignal folgt, 125 Millisekunden. Diese Zeitbewertung wird häufig gemeinsam mit der A-Bewertung als LAF am Messgerät dargestellt. Dieser Wert wird als Momentanpegel bezeichnet. Die Zeitbewertung "fast" ist die Standardzeitbewertung bei der Mittelung von Schallpegeln.

Zeitbewertung "slow"

In dieser Zeitbewertung beträgt der Wert der Zeitkonstanten eine Sekunde. Die Zeitbewertung wird häufig gemeinsam mit der A-Bewertung als LAS dargestellt und zeigt den Momentanpegel am Messgerät an. Diese Zeitbewertung ist veraltet und hat heute keine Bedeutung mehr. In modernen Schallpegelmessgeräten ist sie aber immer noch vorhanden.

Zeitbewertung "Impuls"

In der Zeitbewertung "Impuls" beträgt die Zeitkonstante für den Pegelanstieg 35 Millisekunden, für den Pegelabfall 1,5 Sekunden. Durch die kürzere Anstiegszeit und die längere Pegelabfalldauer kann bei impulshaltigen Schallereignissen der ermittelte Pegel höher ausfallen als Pegel mit den Zeitbewertungen "fast" und "slow". Außerdem ist die Messgröße im Gegensatz zur "fast"- und "slow"-Zeitbewertung nicht energieäquivalent. Die Anzeige einer A-Frequenzbewertung und Impuls-Zeitbewertung wird durch LAI gekennzeichnet.

Zeitbewertung "peak"

Mit der Zeitbewertung "peak" wird der maximale Spitzenschalldruckpegel innerhalb des Messzeitraums ermittelt. Gemeinsam mit der C-Bewertung wird am Messgerät die Größe LpC,peak dargestellt.

Die Zeitbewertung "peak" ist die Standardzeitbewertung für impulshaltige Geräusche nach TRLV Lärm.

Neben den Zeitbewertungen für Momentan- und Spitzenschalldruckpegel ist eine weitere zeitliche Gewichtung besonders beachtenswert. Es handelt sich dabei um den äquivalenten Dauerschallpegel (DIN 1320:2009-12 "Akustik-Begriffe"), der den energetischen Mittelwert eines Schalldruckpegels über die Messzeit darstellt. Er wird mit "eq" abgekürzt und steht beispielsweise im Zusammenhang mit der A-Bewertung als LAeq auf dem Display des Messgeräts.

Tabelle 1
Wichtige Schallpegel

Bedeutung der wichtigsten frequenz- und zeitbewerteten Pegel (Momentanpegel)
GrößeEinheitErläuterung
LAFdB(A)Schalldruckpegel (Momentanwert) gemessen mit Frequenzbewertung "A" und der Zeitbewertung "fast"
LAIdB(A)Schalldruckpegel (Momentanwert) gemessen mit Frequenzbewertung "A" und der Zeitbewertung "impuls"
LpC,peakdB(C)Spitzenwert des Schalldruckpegels mit Frequenzbewertung "C"
Bedeutung der wichtigsten Pegel im Arbeitsschutz (Mittelungspegel über eine bestimmte Zeit)
LAeq(t)dB(A)Äquivalenter Dauerschallpegel für den Zeitraum t, gemessen mit Frequenzbewertung "A" und der Zeitbewertung "fast" oder "slow"
LCeq(t)dB(C)Äquivalenter Dauerschallpegel für den Zeitraum t, gemessen mit Frequenzbewertung "C" und der Zeitbewertung "fast" Aus der Differenz LCeq(t) minus LAeq(t) lässt sich ableiten, ob ein Geräusch eher tief-, mittel- oder hochfrequent ist.
LEX,8h*dB(A)Tages-Lärmexpositionspegel, entspricht dem äquivalenten Dauerschallpegel LAeq,8h. Er ergibt sich auch aus den Einzelpegeln LAeq,t und den dazugehörigen Expositionszeiten t für Teilzeiten.

Näheres siehe Abschnitt 5