IFA-LSA 01-234 - Geräuschminderung in Fertigungshallen Grundlagen und Auswahlkriterien zur Schallabsorption Lärmschutz-Arbeitsblatt LSA 01-234

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Abschnitt 1 - 1 Einleitung

Der Schalldruckpegel an Arbeitsplätzen innerhalb von Räumen wird nicht alleine durch den direkt von Geräten und Maschinen abgestrahlten Schall bestimmt, sondern auch durch den Schall, der von den Raumbegrenzungsflächen und der Einrichtung reflektiert wird. Dabei ist der Raumeinfluss in der Nähe der schallreflektierenden Flächen besonders hoch und hängt von deren Schallabsorptionsvermögen ab. Weiterhin nimmt der Raumeinfluss mit der Entfernung von den dominierenden Geräuschquellen zu. Zur Verbesserung der Raumakustik lassen sich die Decken- und/oder Wandflächen schallabsorbierend gestalten. Je nach Ausgangssituation sind damit in der Nähe der Lärmquellen Pegelminderungen zwischen ca. 1 dB(A) und 6 dB(A) zu erreichen, in größeren Abständen vielfach Pegelminderungen von mehr als 10 dB(A).

Eine schallabsorbierende Gestaltung von lärmbelasteten Arbeitsräumen ist in vielen Betrieben sinnvoll. Insbesondere bei der Planung neuer Arbeitsräume oder bei größeren Umbaumaßnahmen sollte die Raumakustik berücksichtigt werden, denn die geplante Integration dieser Maßnahmen ist in jedem Fall kostengünstiger als eine notwendige schallabsorbierende Nachrüstung. Aber auch in bestehenden, ungünstig gestalteten Arbeitsräumen ist vielfach eine raumakustische Nachbesserung zu empfehlen, ggf. auch als flankierende Maßnahme in Verbindung mit anderen Lärmminderungsmaßnahmen.

Dieses Lärmschutz-Arbeitsblatt behandelt die Raumakustik in industriellen Arbeitsräumen unter Bezug auf die Anforderungen der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung [1]. Nach der Vorstellung der zu beachtenden rechtlichen Vorgaben im Abschnitt 2 werden im Abschnitt 3 die für das Verständnis der folgenden Kapitel notwendigen akustischen Grundlagen und Begrifflichkeiten erläutert. Im Abschnitt 4 werden die Messverfahren zur Analyse der bestehenden raumakustischen Verhältnisse der industriellen Arbeitsräume beschrieben. Abschnitt 5 behandelt dann die verschiedenen Möglichkeiten der Gestaltung raumakustischer Maßnahmen und die dabei einzusetzenden schallabsorbierenden Materialien. Schließlich werden im Abschnitt 6 Beispiele raumakustisch gestalteter Arbeitsräume und die damit erreichten Lärmminderungerfolge vorgestellt.

Hinweis: Informationen zu raumakustischen Maßnahmen für Büros finden sich z. B. in der DGUV Information 215-443 "Akustik im Büro" [2], sowie dem Sicherheitstechnischen Informations- und Arbeitsblatt 230 228 "Akustische Raumgestaltung von Call Centern" im IFA-Handbuch [3].