DGUV Information 213-003 - Sicherheitstechnische Hinweise über das Verwenden von Aluminiumpulver, -pellets und -pasten bei der Herstellung von Porenbeton

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Abschnitt 4 - Festlegung von Zonen und Schutzmaßnahmen beim Verwenden von Aluminiumpulver, -pellets und -pasten bei der Herstellung von Porenbeton

Die Zoneneinteilung gilt nur für die genannten Bedingungen. Bei abweichenden Bedingungen muss die Zoneneinteilung neu festgelegt werden.

Definition:

  • Pulver: fein zerkleinertes Material; feinstaubhaltig

  • Pellets: mit Bindemitteln agglomeriertes Pulver; feinstaubarm

  • Pasten: angeteigtes Pulver, Anteigmittel: Wasser, Diethylenglycol; feinstaubfrei

Nr.BeispielMerkmale/Bemerkungen/
Voraussetzungen
Schutzmaßnahmen nach E 1Festlegung der Zonen
(Zündquellenvermeidung nach E 2)
Schutzmaßnahmen nach E 3
(Sp. 1)(Sp. 2)(Sp. 3)(Sp. 4)(Sp. 5)(Sp. 6)
1Räume, in denen geschlossene Liefergebinde gelagert werdenKein Umfüllen oder Entnehmen aus den Gebinden.
Tageslager, in denen Gebinde geöffnet werden, siehe Nr. 2.
E 1.3.4.11keinekeine
2Beschicken der Anlage im Raum
2.1PastenManuelles Entleeren von Fässern und Säcken. Bildung von Staubablagerungen aus getrockneter Paste durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.5keinekeine
2.2PelletsManuelles und mechanisches Entleeren von Fässern und Säcken. Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. im Nahbereich trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.3.2.3
E 1.5
Zone 22:
Im Umkreis von 3 m
keine
2.3PulverMechanisches Entleeren von Fässern mit Kippvorrichtung. Gelegentliches Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.3.2.3
E 1.5
Zone 21:
Gesamter Raum, da nur kleine Räume
keine
3Bereitstellen zum Dosieren (z.B. Silos)Nur für den Tagesbedarf zulässig.
3.1Pasten
3.1.1InnerhalbGeringe Wasserstoffentwicklung bei Pasten auf Wasserbasis möglich. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.4.1keinekeine
3.1.2AußerhalbPastenaustritt nur in geringem Umfang möglich. Bildung von Staubablagerungen durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.3.2
E 1.5
keinekeine
3.2Pellets
3.2.1InnerhalbKeine mechanische Beanspruchung durch Rührwerke. Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.keineZone 22keine
3.2.2AußerhalbStaubaustritt nur in geringem Umfang möglich. Bildung von Staubablagerungen durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.5keinekeine
3.3Pulver
3.3.1Innerhalba)G.e.A. wird durch Inertisierung sicher verhindert (redundante Überwachung der Sauerstoffkonzentration).E 1.2.2keinekeine
b)Geschlossene Apparatur. G.e.A. tritt nur gelegentlich bei der Befüllung auf. Vermeiden wirksamer Zündquellen durch funkenarme Werkstoffpaarung. Umfangsgeschwindigkeit der Rührwerke v ≤ 1 m/s und Antriebsleistung < 1 kW oder kein Rührwerk.keineZone 21keine
c)Bildung von g.e.A. betriebsmäßig häufig zu erwarten. Wirksame Zündquellen können nicht vollständig vermieden werden.keineZone 20E 3.1 für pmax und
E 3.4 oder
E 3.1 für pred mit
E 3.2 und E 3.4
3.3.2Außerhalba)Durch tägliche Reinigung in Verbindung mit zusätzlicher Reinigung nach Bedarf (verschüttetes Material) werden Staubablagerungen vermieden.E 1.5keinekeine
b)Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.5Zone 22: Gesamter Raum, da nur kleine Räumekeine
c)Gelegentliches Bilden von g.e.A. durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.5Zone 21: Gesamter Raum, da nur kleine Räumekeine
4Anlagen zum Fördern
4.1PneumatischPneumatische Förderung nur mit Inertisierung zulässig.
4.1.1InnerhalbG.e.A. wird durch Inertisierung sicher verhindert (redundante Überwachung der Sauerstoffkonzentration).E 1.2.2keinekeine
4.1.2Außerhalba)Bei betriebsüblichen Störungen g.e.A. durch Staubaustritt normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig möglich.E 1.3.2
E 1.5
Zone 22: Gesamter Raumkeine
b)Gelegentliches Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.3.2
E 1.5
Zone 21: Gesamter Raumkeine
4.2Mechanischz.B. Schneckenförderer
4.2.1Pasten
4.2.1.1InnerhalbG.e.A. betriebsmäßig nicht zu erwarten. Vermeiden wirksamer Zündquellen durch funkenarme Werkstoffpaarung. Überwachung der Dosierdauer und Temperatur. Umfangsgeschwindigkeit der Schnecke v ≤ 1 m/s und Antriebsleistung < 1 kW.keinekeinekeine
4.2.1.2Außerhalba)Bildung von Staubablagerungen aus getrockneter Paste durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.3.2
E 1.5
keinekeine
b)Bildung von Staubablagerungen durch Austrocknung ausgetretener Paste. Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.3.2
E 1.5
Zone 22keine
4.2.2Pellets
4.2.2.1InnerhalbStaubbildung durch Abrieb der Pellets. G.e.A. normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig zu erwarten. Überwachung der Dosierdauer, um unnötige Staubbildung auszuschließen. Vermeiden von wirksamen Zündquellen durch funkenarme Werkstoffpaarung und Überwachung der Temperatur. Umfangsgeschwindigkeit der Schnecke v ≤ 1 m/s und Antriebsleistung < 1 kW.
Keine innen liegenden Lager.
keineZone 22keine
4.2.2.2Außerhalba)Bildung von Staubablagerungen durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.3.2
E 1.5
keinekeine
b)Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.5Zone 22keine
4.2.3Pulver
4.2.3.1Innerhalba)G.e.A. wird durch Inertisierung sicher verhindert (redundante Überwachung der Sauerstoffkonzentration).E 1.2.2keinekeine
b)G.e.A. tritt nur gelegentlich beim An- und Abfahren auf, z.B. Stopfschnecke. Vermeiden wirksamer Zündquellen durch funkenarme Werkstoffpaarung, Überwachung der Dosierdauer und Temperatur. Umfangsgeschwindigkeit der Schnecke v ≤ 1 m/s und Antriebsleistung < 1 kW.
Keine innen liegenden Lager.
keineZone 21keine
c)Bildung von g.e.A. betriebsmäßig häufig zu erwarten. Zündquellen können nicht vollständig vermieden werden.keineZone 20E 3.1 für pmax und
 3.4 oder
E 3.1 für pred mit
E 3.2 und E 3.4
4.2.3.2AußerhalbKurzzeitiges Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.5Zone 22: Gesamter Raum, da nur kleine Räumekeine
5Filternde Abscheider in Verbindung mit 4.1
5.1InnerhalbG.e.A. wird durch Inertisierung sicher verhindert (redundante Überwachung der Sauerstoffkonzentration).E 1.2.2keinekeine
5.2Außerhalba)Bei betriebsüblichen Störungen Staubaustritt möglich. Gelegentliches Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.3.2
E 1.5
Zone 22: Gesamter Raumkeine
b)Gelegentliches Bilden von g.e.A. trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich.E 1.3.2
E 1.5
Zone 21: Gesamter Raumkeine
6Dispergieren in WasserAluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff.
6.1Pasten
6.1.1InnerhalbEs kommt nur zu einer sehr geringen Freisetzung von Wasserstoff. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.4.1keinekeine
6.1.2AußerhalbBildung von Staubablagerungen aus verschütteter Dispersion durch regelmäßige Reinigung vermieden. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.4.1
E 1.5
keinekeine
6.2Pellets
6.2.1InnerhalbGeringe Staubentwicklung durch Abrieb. G.e.A. durch Staub tritt beim Befüllen nur kurzzeitig auf. Es kommt nur zu einer geringen Freisetzung von Wasserstoff. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.4.1Zone 22keine
6.2.2Außerhalba)Mit Ausnahme der Abströmöffnung für Wasserstoff technisch dichte Apparatur. Es kommt nur zu einer geringen Freisetzung von Wasserstoff. Bildung von Staubablagerungen durch regelmäßige Reinigung vermieden. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.2.2
E 1.3.4.1
E 1.5
keinekeine
b)Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. im Nahbereich durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.2
E 1.3.4.1
E 1.5
Zone 22: Im Nahbereich der Einfüllstellekeine
6.3PulverDosierung automatisch über geschlossenes System.
6.3.1Innerhalba)G.e.A. wird durch Inertisierung sicher verhindert (redundante Überwachung der Sauerstoffkonzentration).E 1.2.2keinekeine
b)G.e.A. durch Staub tritt nur gelegentlich wegen geringer Fallhöhen, geringer Mengen und chargenweiser Aluminiumzugabe in Wasservorlage auf. Vermeiden von wirksamen Zündquellen durch funkenarme Werkstoffpaarung, Überwachung der Dosierdauer und Temperatur. Umfangsgeschwindigkeit der Rührwerke v ≤ 1 m/s und Antriebsleistung < 1 kW oder kein Rührwerk.
G.e.A. durch Wasserstoff tritt wegen wirksamer Lüftung normalerweise nicht oder nur kurzzeitig auf.
E 1.3.4.1Zone 2/Zone 21
c)Bildung von g.e.A. durch Staub betriebsmäßig häufig zu erwarten. G.e.A. durch Wasserstoff tritt gelegentlich auf. Zündquellenvermeidung kann nicht vollständig erfolgen.keineZone 1/Zone 20E 3.1 für pmax und
E 3.4 oder
E 3.1 für pred mit
E 3.2 und E 3.4
6.3.2Außerhalba)Mit Ausnahme der Abströmöffnung für Wasserstoff technisch dichte Apparatur. Durch tägliche Reinigung in Verbindung mit zusätzlicher Reinigung nach Bedarf (verschüttetes Material) werden Staubablagerungen vermieden. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.2.2
E 1.3.4.1
E 1.5
keinekeine
b)Kurzzeitiges Bilden von g.e.A. durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.2
E 1.3.4.1
E 1.5
Zone 22: Gesamter Raum, da nur kleine Räumekeine
6.4PulverDosierung über offenes System.
6.4.1InnerhalbBildung von g.e.A. durch Staub betriebsmäßig häufig zu erwarten. Zündquellenvermeidung kann nicht vollständig erfolgen.
G.e.A. durch Wasserstoff tritt gelegentlich auf.
keineZone 1/Zone 20keine
6.4.2AußerhalbGelegentliches Bilden von g.e.A. im Nahbereich wegen betriebsbedingter Öffnungen trotz regelmäßiger Reinigung durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes möglich. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.2.3
E 1.3.4.1
E 1.5
Zone 21: Im Nahbereich
Zone 22: Gesamter Raum
keine
7Fördern der Aluminium-Wasser-SuspensionAluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff.
7.1Innerhalba)Leitung ist ständig und vollständig mit Suspension gefüllt. Bildung von g.e.A. nicht zu erwarten. Sämtliche Anlagenteile sind am höchsten Punkt wirksam entlüftet.E 1.3.4.1keinekeine
b)Nicht ständige Füllung der Leitung. Bildung von g.e.A. normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig zu erwarten.E 1.3.4.1Zone 2keine
7.2AußerhalbStaubaustritt nur in geringem Umfang möglich. Bildung von Staubablagerungen durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.3.4.1
E 1.5
keinekeine
8Entstaubungstechnik mit Nassabscheider (Objektabsaugung)Staubablagerungen in Rohrleitungen werden durch einwandfreie Leitungsführungen und ausreichende Strömungsgeschwindigkeiten (im Allgemeinen > 25 m/s) vermieden. Ventilatoren auf der Reinluftseite. Der Nassabscheider muss für Aluminium geeignet sein. Aufstellungsort im Freien.
Siehe auch BGR 109.
8.1InnerhalbG.e.A. betriebsmäßig nicht zu erwarten.keinekeine
8.2AußerhalbStaubaustritt nur in geringem Umfang möglich. Bildung von Staubablagerungen durch regelmäßige Reinigung vermieden.E 1.5keinekeine
9Ergänzende Bemerkung: Zum Einsatz von Staubsaugern siehe Anhang 3

nach BGR 104 (siehe Anhang 2)