DGUV Information 209-019 - Sicherheit bei der Blechverarbeitung

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Abschnitt 2 - 2 Handtransport von Blechen

Vor der Bearbeitung müssen Bleche transportiert und gelagert werden. Gefährlich sind die scharfen Kanten von Blechen. Sie führen bei der Handhabung, aber auch beim Anstoßen an ungeschützt gelagerte Blechabschnitte (Abbildung 1) zu Schnittverletzungen. Beim Handtransport sind unbedingt geeignete Schutzhandschuhe zu tragen, siehe Abschnitt 8.

Im Bereich von Verkehrswegen dürfen daher scharfkantige Bleche nicht gelagert werden oder es müssen verstellbare Schutzwände aufgestellt werden. Zudem sollten an Schrottlagerplätzen keine scharfkantigen Blechteile überstehen.

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Abb. 1
Aus einem Schrottbehälter heraushängende scharfkantige Blechabschnitte

Beim Handtransport von Blechen ist es von Vorteil, wenn einfache Hilfsmittel zur Verfügung stehen, die

  • die Last sicher aufnehmen und festhalten,

  • ein leichteres Tragen ermöglichen und

  • Verletzungen vermeiden, die besonders aus Schnitt- und Quetschgefahren resultieren können.

Geeignet für die Aufnahme und den Transport von Blechen sind beispielsweise:

  • Stoßkeil

  • Spreizmagnet

  • Handmagnet

  • Hand-Saugheber (Handsauger)

  • Tragklemmen oder Blechgreifer

  • Tragklauen

Beim Transport von Hand können nicht nur äußere Verletzungen auftreten. Besonders durch schwere Lasten kann es zu hohen Beanspruchungen der Wirbelsäule und der Gelenke kommen.

Richtiges Anheben, Tragen und Absetzen einer Last verbessert die Kraftaufwendung und schützt vor Fehlbeanspruchungen. Körperhaltungen mit Rumpfbeuge und/oder Verdrehung der Wirbelsäule sind zu vermeiden. Beim Tragen sollte die Last deshalb möglichst nahe am Körper gehalten werden. Der Körper sollte möglichst symmetrisch belastet werden.

Für den Transport schwerer Bleche sind Transport- und Lastaufnahmeeinrichtungen zur Verfügung zu stellen und zu benutzen. Beim Transport schwerer Bleche besteht besonders beim Ablegen oder Absetzen der Bleche die Gefahr von Fingerquetschungen.

Unterlagen, die den nötigen Freiraum zur Vermeidung von Quetschungen bieten, können beim Ablegen von Blechen auf Tischen und Ablagen von Bearbeitungsmaschinen nicht immer benutzt werden.

An Bearbeitungsmaschinen sollten daher Hebezeuge mit Anschlagmitteln für den Blechtransport zur Verfügung stehen. Auch Auflagen mit Rollen (Abbildung 2) tragen dazu bei, die Handhabung leichter und sicherer zu gestalten.

Gefährlich ist das Anlehnen von Blechen und Blechpaketen an Wände, eine Maschine oder ein Gestell. Beim Entnehmen einzelner Bleche oder durch unbeabsichtigtes Anstoßen mit Hebezeugen oder Gabelstaplern können die Bleche umfallen. Das Gewicht der Bleche kann zu schweren und tödlichen Quetschungen führen.

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Abb. 2
Auflagen mit Kugelrollen an einer Tafelschere

Immer wieder versuchen Beschäftigte bei der Entnahme einzelner Bleche aus einem angelehnten Blechstapel, die restlichen, eventuell umfallenden Bleche oder Blechstapel mit dem Körper zu halten oder aufzufangen. Um dieses Verhalten auszuschließen, sollten die verbleibenden Bleche so gelagert werden, dass die Gefahr des Umkippens minimiert wird.

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Abb. 3
Feststehende trennende Fächer zur Aufnahme von Blechen