DGUV Information 213-002 - Hitzearbeit Erkennen - beurteilen - schützen

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Abschnitt 5.4 - 5.4 Anwendungsmöglichkeiten der Klimasummenmaße

Die Normal-Effektivtemperatur (NET) kann nur angewendet werden, wenn der Einfluss von Wärmestrahlung gering ist (effektive Bestrahlungsstärke < 35 W/m2). In trocken-warmen Klimabereichen wird die Belastung unterbewertet. Daher sollte die Normal-Effektivtemperatur im trocken-warmen Klima nur für eine orientierende Bewertung angewendet werden.

Der WBGT-Index ist ein einfaches Klimasummenmaß, mit dem die Belastung aus Hitzeeinwirkung und Wärmestrahlung über die Schichtlänge berücksichtigt wird.

Mit Hilfe der effektiven Bestrahlungsstärke kann der Einfluss, der alleine durch die Wärmestrahlung gegeben ist, bewertet werden.

Ist eine Bewertung mit den bisher beschriebenen Methoden nicht möglich, bietet sich das Klimasummenmaß "Predicted Heat Stress" (DIN EN ISO 7933) an, mit dem maximale Expositionszeiten im Hitzebereich ermittelt werden können. Diese Methode beruht auf der Energiebilanz des menschlichen Körpers. Dabei werden alle wesentlichen Einflussgrößen, wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit, Wärmestrahlung, Energieumsatz, Bekleidungsisolation und Akklimatisation, in die Betrachtung einbezogen. Hierbei handelt es sich um eine sehr aufwändige Methode, die nur von Experten ausgeführt werden kann.

Arbeitsenergieumsatz AU [W]Expositionszeit *)
15 Min.15 bis 30 Min.31 bis 60 Min.> 60 Min.
Gruppe 1akklimatisierte Beschäftigte
bis 100 W100750500300
bis 200 W750500300200
bis 300 W500300200100
> 300 W250200100-
Gruppe 2gelegentlich exponierte,
nicht akklimatisierte Beschäftigte
bis 100 W1.000500300-
bis 200 W750300200-
bis 300 W500200100-
> 300 W25010035-

ununterbrochene Expositionszeit; Beispiel siehe Anhang

Tabelle 4: Richtwerte der effektiven Bestrahlungsstärke in W/m2