DGUV Information 209-015 - Instandhaltung – sicher und praxisgerecht durchführen

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 6.3 - 6.3 Erforderliche Schutzmaßnahmen vor dem Anschlusspunkt auf der Baustelle

Für den Schutz der Beschäftigten in der Instandhaltung ist es notwendig, dass der Anschlusspunkt der Baustelle an die Energieversorgung bestimmte Voraussetzungen erfüllt.

Die übliche Schutzmaßnahme ist eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung:

  • mit maximal 30 mA Auslösestrom für Steckdosen bis 32 A Nennstrom

  • mit maximal 500 mA Auslösestrom für Steckdosen größer 32 A Nennstrom

Wenn frequenzgesteuerte elektrische Arbeitsmittel (z. B. Schweißgeräte oder Baukrane) eingesetzt werden, ist es möglich, dass Fehlerströme über den Menschen fließen, weil diese von den bisher als Standard eingebauten Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen des Typs A nicht erkannt werden können. Diese frequenzgesteuerten elektrischen Arbeitsmittel können aber auch Betriebsströme erzeugen, die die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung des Typs A wirkungslos werden lassen. Das bedeutet: Ein Fehlerstrom eines weiteren Betriebsmittels, der unter Normalbedingungen erkannt würde, führt nicht zur Auslösung der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung des Typs A. Daher ist beim Einsatz von frequenzgesteuerten elektrischen Arbeitsmitteln eine besondere Fehlerstrom-Schutzeinrichtung des Typs B oder B+ notwendig. Die Auswahl der richtigen Fehlerstrom-Schutzeinrichtung muss durch eine Elektrofachkraft erfolgen.

Die Nutzung einer im Gebäude vorhandenen Steckdose mit unbekannter oder eventuell nicht funktionierender Schutzmaßnahme ist nicht zulässig. In diesem Fall ist eine Prüfung durch eine Elektrofachkraft zwingend erforderlich.

Als Alternative wird die Verwendung einer ortsveränderlichen Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (PRCD-S) empfohlen. Sie prüft, ob der Schutzleiter unterbrochen ist oder Spannung führt. In der Abbildung 6-3 ist die, für das Instandhaltungspersonal wichtige, Schutzeinrichtung zu sehen. Falls sich der PRCD-S nicht einschalten lässt, wurde die Steckdose fehlerhaft installiert. Für die Arbeiten muss eine andere Steckdose mit korrekter Schutzmaßnahme verwendet werden. Die fehlerhafte Steckdose muss von einer Elektrofachkraft instandgesetzt werden.

ccc_1539_180101_30.jpg

Abb. 6-3 PRCD-S wichtig für die Sicherheit der Beschäftigten in der Instandhaltung

Als alternative Schutzmaßnahmen sind Schutztrennung oder Schutzkleinspannung anwendbar.